Formel 1: Unfallstatistik
Sind die Fahrer 2020 vorsichtiger?

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Die Formel-1-Saison 2020 erlebte bislang noch wenig Unfälle. Sind die Fahrer wegen des Mammutprogramms vorsichtiger als sonst?
Während in der MotoGP nach mehreren schweren Unfällen Weltmeister Marc Márquez und Johann Zarco verletzt ausfallen, ist es in der Formel 1 bislang äußerst ruhig geblieben. Bisher ereigneten sich zwei Unfälle, in denen die Fahrer einer Belastung von mehr als 20g ausgesetzt waren – also dem 20-fachen des eigenen Körpergewichts: In Spielberg crashte Daniel Ricciardo im Training, in Silverstone Alex Albon. Beide blieben unverletzt.
Heftiger Crash in der LMP2: hier klicken
Die Zahl der Rennunfälle ist 2020 sehr gering. Nur vier Fahrer mussten nach sechs Rennen wegen eines Unfalls aufgeben: Beim Steiermark-GP räumte Charles Leclerc seinen Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel ab, beim Großbritannien-GP schubste Alex Albon den Haas-Fahrer Kevin Magnussen aus dem Grand Prix, danach zerlegte Daniil Kvyat seinen Alpha Tauri-Honda.
2019 sah die Statistik noch anders aus: Da mussten in den ersten sechs Rennen schon neun Fahrer die Segel durch Kollisionen und Unfälle vorzeitig streichen – also mehr als doppelt so viele wie 2020!

Daniel Ricciardo crashte in Spielberg
Eigentlich wurden 2020 mehr Zwischenfälle erwartet. „Ich denke, dass die Saison spannender wird, weil sie kürzer ist. Da werden manche Fahrer vielleicht mehr riskieren“, hat vor der Saison zum Beispiel Leclerc gesagt. Dazu kommt, dass die Fahrer monatelang nicht mehr im Auto gesessen und vor allem keine Rennen gefahren sind.
Doch genau das könnte auch die Aggressionslust der Fahrer bremsen. Der Formel-1-Kalender 2020 ist eng getaktet. In sieben Wochen hatten wir nun sechs Rennen. Nach einer zweiwöchigen Pause geht es mit dem nächsten Triple-Header weiter. Wer viel crasht, muss fürchten, zu wenig Ersatzteile zu haben. In Spielberg wurden deswegen auch die Randsteine abgeflacht.
Welche Unfälle es bisher 2020 gegeben hat, sehen Sie in der Bildergalerie.
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