Formel 1: Vettel gewinnt Singapur GP
Ferrari siegt beim Nachtrennen

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Ferrari-Pilot Sebastian Vettel siegt in Singapur. Kein Mercedes auf dem Podium, Lewis Hamilton mit Ausfall. Für Aufregung sorgt ein Fan auf der Strecke.
Bild: Getty Images / Picture-Alliance
Mit einer Gala-Nachtschicht in Singapur hat Sebastian Vettel die erstaunliche Schwäche seiner Mercedes-Rivalen genutzt und im Formel-1-Titelrennen neue Hoffnung geschöpft. Trotz einer Schrecksekunde wegen eines Fans auf der Strecke fuhr der viermalige Weltmeister am Sonntag ungefährdet seinen dritten Sieg im Ferrari ein. Die bislang dominierenden Silberpfeile kassierten eine unerwartete Schlappe: WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton musste wegen eines Defekts aufgeben, Nico Rosberg quälte sich auf Rang vier. „Es war ein perfektes Wochenende”, sagte Vettel. Zweiter wurde Daniel Ricciardo im Red Bull vor Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen. Mit seinem vierten Triumph auf dem Marina Bay Street Circuit verkürzte der WM-Dritte Vettel seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Hamilton auf 49 Punkte, Landsmann Rosberg liegt nur noch acht Zähler vor dem Scuderia-Piloten.
Sebastian Vettel im Siegerinterview: Der Fan hat noch ein Foto gemacht
Kein Mercedes auf dem Podium

Das Safety-Car war am Sonntag der einzige Mercedes in Führung: Und auch der konnte Vettel nicht stoppen
Schon am Start bot sich ein völlig ungewohntes Bild. Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren stand kein Silberpfeil auf der Pole Position, sondern Vettel im Ferrari. 23 Rennen in Serie hatten entweder Hamilton oder Rosberg zuletzt ganz vorn geparkt, bei 24 steht die einst von Williams aufgestellte Bestmarke. Doch in Singapur lief es für das Werksteam der Stuttgarter von Beginn an nicht nach Plan. Weder im Training noch in der Qualifikation hatte Mercedes die richtige Abstimmung mit den Reifen gefunden und fuhr sowohl den bislang unterlegenen Ferrari als auch Red Bull hinterher. So ging es auch am Sonntag weiter. Kurz vor dem Start erschreckte das Weltmeister-Team noch ein Problem mit der Software-Elektronik, Rosberg blieb an der Boxenausfahrt stehen. Erst in letzter Minute reihte sich der Deutsche in die Startaufstellung ein. Als die roten Ampeln erloschen, waren er und Hamilton auch den Plätzen sechs und fünf jedoch ohne Chance.
Alle News vom Nachtrennen: Singapur GP im Splitter
Mann läuft auf die Strecke

Feierstimmung auf dem Podium: Daniel Ricciardo (l.), Sebastian Vettel (2.v.r.) und Kimi Räikkönen (r.)
Dagegen wurde es für Mercedes immer schlimmer. Hamilton beklagte plötzlich technische Probleme, weil er nicht mehr Vollgas geben konnte. Der Brite fiel zurück. „Ihr müsst mich aus dem Rennen nehmen”, funkte der Titelverteidiger an die Box, der so seinen Motor schonen wollte. In Runde 33 war der Nachtdienst für Hamilton vorbei. „Ich hatte einfach keine Power mehr”, erklärte er. Dann war erneut das Safety-Car gefordert, weil plötzlich ein Fan auf der Strecke spazierte. Der Führende Vettel traute seinen Augen nicht. „Da ist ein Mann auf der Strecke”, funkte er entsetzt an seine Box. Nach wenigen Sekunden schlüpfte der ungebetene Gast jedoch wieder durch ein Loch im Zaun und Vettel konnte seine Sonntagsfahrt unbeeindruckt fortsetzen. Cool zog er beim zweiten Neustart abermals davon und verteidigte die Führung schließlich bis zum Ziel-Feuerwerk. (fh/dpa)
Der Titelkampf nach Singapur: WM-Stand im Überblick
Rennergebnis - Singapur GP 2015:
1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 2:01:22,118 Std. (Schnitt: 152,673 km/h)
2. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull + 1,478 Sek.
3. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari + 17,154
4. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 24,720
5. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 34,204
6. Daniil Kvyat (Russland) Red Bull + 35,508
7. Sergio Perez (Mexiko) Force India + 50,836
8. Max Verstappen (Niederlande) Toro Rosso + 51,450
9. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso + 52,860
10. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber + 1:30,045 Min.
11. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber + 1:37,507
12. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus + 1:37,718
13. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 2 Runden
14. Alexander Rossi (USA) Manor + 2 Runden
15. Will Stevens (England) Manor + 2 Runden
2. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull + 1,478 Sek.
3. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari + 17,154
4. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 24,720
5. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 34,204
6. Daniil Kvyat (Russland) Red Bull + 35,508
7. Sergio Perez (Mexiko) Force India + 50,836
8. Max Verstappen (Niederlande) Toro Rosso + 51,450
9. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso + 52,860
10. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber + 1:30,045 Min.
11. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber + 1:37,507
12. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus + 1:37,718
13. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 2 Runden
14. Alexander Rossi (USA) Manor + 2 Runden
15. Will Stevens (England) Manor + 2 Runden
Ausfälle:
Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India (13. Runde)
Felipe Massa (Brasilien) Williams (31. Runde)
Lewis Hamilton (England) Mercedes (33. Runde)
Fernando Alonso (Spanien) McLaren Honda (34. Runde)
Jenson Button (England) McLaren Honda (53. Runde)
Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India (13. Runde)
Felipe Massa (Brasilien) Williams (31. Runde)
Lewis Hamilton (England) Mercedes (33. Runde)
Fernando Alonso (Spanien) McLaren Honda (34. Runde)
Jenson Button (England) McLaren Honda (53. Runde)
Schnellste Rennrunde:
Daniel Ricciardo (Red Bull) 1:50,041 Min.
Daniel Ricciardo (Red Bull) 1:50,041 Min.
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