„Ja, wir hatten jetzt vier Doppelsiege für Mercedes in vier Rennen“, räumt er ein. „Aber unser Rückstand ist nicht so groß, wie es die Punktetabelle erscheinen lässt. Wir waren auch in Baku nicht meilenweit weg. Und ich traue mich zu sagen, dass wir die Pole hätten holen können. Das hat nicht geklappt. Im Rennen dann ist es grundlegend anders, ob du vorne in sauberer Luft oder hinterherfährst.
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Klar ist: Der Italiener ist weit davon entfernt, in Panik zu verfallen. Als Techniker analysiert er lieber. Dreh- und Angelpunkt dabei: die Reifen. „Die Arbeit mit den Reifen ist in diesem Jahr sehr knifflig“, erklärt Binotto. „Das Betriebsfenster ist noch enger geworden.“
Ferrari wie ein Zauberwürfel
Vettel hofft die Mercedes-Dominanz in Barcelona zu durchbrechen.
Sebastian Vettel haut in dieselbe Kerbe. „Wir geben schon so viel Gas, wie wir können. Aber wir müssen offenbar noch härter arbeiten. Unser Auto ist jetzt auch nicht gerade langsam. Aber Mercedes ist leider richtig schnell. Man muss einfach respektieren, dass sie phänomenal gut sind. Und es scheint für sie irgendwie leichter zu sein, immer alles aus dem Auto und den Reifen herauszuholen.“
Genau das ist Ferraris Problem. Vettel gibt zu: „In dem Auto steckt Potenzial, aber wir können die Performance leider nicht immer und überall abrufen. Deshalb ist es schwer, richtig Vertrauen aufzubauen. Das Gefühl stimmt einfach noch nicht. Das ist wie ein überdimensionaler Zauberwürfel. Erst wenn wir die Teile richtig drehen, dann schaffen wir das.“
Die Hoffnung ruht jetzt auf Barcelona. Da findet das nächste Rennen statt. Und dort war Ferrari bei den Wintertests überlegen. Der raue Asphalt bringt die Reifen schnell auf Temperatur. Auch am Ferrari.
Binotto kündigt an: „Alle werden neue Aero-Pakete bringen, mit denen sich die Balance verschieben könnte. Wir haben hier in Baku schon einige neue Teile gebracht, die auch wie geplant funktioniert haben. Wir haben aber auch noch was im Köcher.“