Formel 1: Vettel-Helm
Vettel setzt Zeichen für Vielfalt und Toleranz

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Sebastian Vettel fährt in der Türkei mit einem Regenbogen-Helmdesign und gibt damit ein politisches Statement ab
Bild: Jens Munser Design
Eigentlich ist Lewis Hamilton (35) der Vorreiter unter den Formel-1-Piloten, wenn es um politische Statements geht. Doch in der Türkei, wo die Königsklasse gerade ihr viertletztes Rennwochenende 2020 absolviert, läuft ihm der Deutsche den Rang ab.
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Hintergrund: Vettel fährt mit einem speziellen Helmdesign, das eine Botschaft vermitteln soll. Wo sonst ein schwarz-rot-goldener Streifen in Erinnerung an sein Heimatland den Kopfschutz ziert, verläuft jetzt ein Regenbogen – das weltweite Symbol für Gleichheit und Gleichbehandlung in jeder Beziehung. Um das noch deutlicher zu machen, zieren den unteren Teil des Helmes Zeichnungen von Menschen aller Hautfarben und Geschlechter. Auf dem Dach sind zudem die Worte "together as one" ("zusammen als eins") zu lesen.

Sebastian Vettel fährt in der Türkei mit einem Regenbogen-Helmdesign
Bild: Jens Munser Design
Auch Vettel selbst stellt klar: „Ja, es ist ein Statement für Diversity. Es gibt Unterschiede beim Aussehen, aber wichtig ist, daraus keinen Unterschied zu machen. Ich will nicht, dass jemand nur auf Grund seines Aussehens oder seiner Herkunft in eine Kiste gesteckt wird.“ Hat er sich die Türkei bewusst ausgesucht, um ein Zeichen zu setzen? „Es erklärt sich von alleine, lassen wir es so stehen.“
Was er meint: In der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan seit seinem Amtsantritt 2001 systematisch demokratische und rechtsstaatliche Standards immer mehr eingeschränkt. Einschließlich der Pressefreiheit.
Allein: Vettel-Insider wundern sich nicht, warum der Heppenheimer so offensiv nach außen geht, um ein politisches Statement zu setzen. Schon immer legte er Wert darauf, seine Meinung sagen zu dürfen. Schon vor acht Jahren bekannte er sich in der Öffentlichkeit als Anhänger von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu sein. Sein Grundsatz: "Am wichtigsten ist es, zu seinen Werten zu stehen. Wenn du in den Spiegel schaust, musst du ein klares Bild sehen, nichts Verzerrtes."
Dazu kommt: Als dreifacher Familienvater muss er seine Werte auch seinen zwei Töchtern und dem kleinen Sohn weitergeben. Vettel: "Ich bin so erzogen wurden, ich gebe das jetzt weiter. Als Vater hast du noch eine größere Vorbildfunktion als als Sportler. Da muss man auch mal klare Bekenntnisse abgeben."
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