Noch vier Tage, dann startet die Formel 1 in Melbourne in ihre 70. Saison. Für Sebastian Vettel wird es ein ganz entscheidendes Jahr. Seit 2015 fährt er dem Titel mit Ferrari nun hinterher. Für 2019 lautet das Motto: Jetzt oder nie.
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Denn Michael Schumacher hat es vorgemacht. Auch er hat seinen ersten Ferrari-Titel 2000 in seinem fünften Jahr bei der Scuderia geholt. Macht Vettel diese mögliche Parallele der Geschichte Hoffnung? „Hoffnung ja“, sagt er in der morgen erscheinenden Ausgabe von AUTO BILD MOTORSPORT. „Obwohl man die Zeit damals nicht richtig mit heute vergleichen kann. Ich denke aber, die Zeichen stehen gut für die Zukunft, wenn wir uns alle am Riemen reißen und das Beste aus uns rausholen.“
Eine entscheidende Hürde könnte sein neuer Teamkollege werden: Charles Leclerc gilt als Mega-Talent und Ferrari-Zögling. Vettel stört sich daran nicht: „Es ist egal, ob mein Teamkollege Kimi Räikkönen war oder Charles Leclerc ist. Klar ist, dass man sich auf der Strecke bekämpft und den anderen besiegen möchte. Ich wünsche mir und hoffe, dass wir gut miteinander auskommen, aber ich sehe keinen Grund, warum das nicht der Fall sein sollte. Man muss reif genug sein, das eine vom anderen zu trennen.“
Ferrari
Vettel startet in seine fünfte Ferrari Saison.
Der Deutsche ist sicher: „Charles wird versuchen, seine Chance zu nutzen, ich werde dasselbe tun. Die Gefahr, dass man geschlagen wird, ist in der Formel 1 immer gegeben. Schließlich fahren hier die besten Piloten der Welt. Man muss akzeptieren, dass man nicht immer seinen besten Tag haben kann.“
Die größte personelle Veränderung bei Ferrari ist indes die Berufung von Ex-Technikchef Mattia Binotto an die Spitze des Teams. „Ich sehe das wie das ganze übrige Team als Chance, unser gemeinsames Ziel zu erreichen: den Titel zu holen“, so Vettel, der verspricht und gleichzeitig warnt: „Ich werde ihn unterstützen, wo ich nur kann. Es ist aber allgemein bekannt, dass wir nicht gegen Mickey Mouse und Donald Duck fahren.“
Trotzdem richtet Vettel eine Kampfansage an die Konkurrenz: „Noch mal: Wir müssen jetzt die Chance nutzen und das Glück am Schopfe packen, um nicht mehr nur Zweiter zu werden. Wir wollen den Spieß umdrehen. Dafür müssen wir mehr zusammenrücken als im letzten Jahr, als die Zusammenarbeit manchmal etwas schwieriger war. Aber die Atmosphäre im Team ist jetzt großartig.“ Vettel will es endlich auch mit Ferrari wissen. In seinem fünften Jahr in Rot. Wie Michael Schumacher vor 21 Jahren.

Von

Ralf Bach
Bianca Garloff