Die Würfel am Transfermarkt für die kommende Formel-1-Saison sind gefallen. Nur die Entscheidung, ob das Manor-Team doch noch gerettet wird, steht noch aus. Es wird den Fahrermarkt aber nicht mehr in den Grundfesten erschüttern: Manor muss sich aus dem kleinen Kreis an Piloten bedienen, die noch übrig sind. Das sind Fahrer wie Rio Haryanto, Felipe Nasr oder Rookies wie GP2-Pilot Antonio Giovinazzi.
Spannender wird es im Hinblick auf die Saison 2018. Dann laufen diverse Verträge aus. Mercedes hat Valtteri Bottas nur für eine Saison an sich gebunden. Sebastian Vettels Dreijahresvertrag bei Ferrari endet ebenso mit der Saison 2017 wie beispielsweise der Kontrakt von Altmeister Fernando Alonso bei McLaren.
Vettel
Heiße Aktie auf dem Transfermarkt: Sebastian Vettel
Bei McLaren kommt zudem eine weitere Komponente ins Spiel: Mit Zak Brown hat ein neuer Chef das Sagen im Traditionsrennstall. Ron Dennis ist entmachtet. Gegenüber NBC Sport äußerte sich Brown erstmals zur Fahrerfrage: „Natürlich würden wir Fernando Alonso gerne behalten. Er ist einer der besten Fahrer auf der Strecke, wenn nicht der beste. Zuerst werden wir uns aber ansehen, wie die Dinge laufen und Gespräche nach ein paar Rennen beginnen.“
Alonso wird seinen Verbleib bei McLaren von zwei Dingen abhängig machen: Erstens muss der Honda-Motor endlich in die Puschen kommen, damit der Weltmeister von 2005 und 2006 wieder konkurrenzfähig sein und um Siege und WM-Titeln fahren kann. Zweitens muss die 2017 eingeführte neue Generation von schnelleren Formel-1-Autos nach dem Geschmack des Spaniers sein. Mehrmals hat er angekündigt: Sind die neuen Formel-1-Wagen langweilig, orientiert er sich in Richtung 24-Stunden-Rennen von Le Mans oder Indy 500 um.
Wenn Alonso geht, wer kommt dann zu McLaren? Jenson Button hat einen Entwickler-Vertrag bis 2018, könnte also nach einem Jahr Auszeit wieder an die Seite des jungen Stoffel Vandoornes zurückkehren. Nur hat der Brite vor dem Abu-Dhabi-GP 2016 gesagt: „Ich betrachte dieses Rennen als mein letztes.“
Brown hat als möglichen Alonso-Ersatz deshalb einen Deutschen im Visier: Sebastian Vettel. „Er wird im kommenden Jahr ebenfalls ohne Vertrag dastehen, daher wird es eine spannende Saison am Fahrermarkt werden“, ist sich der US-Amerikaner sicher.
Ein weiterer Fahrer wird ebenfalls mit einer Rückkehr zu McLaren in Verbindung gebracht: Lewis Hamilton. Der Brite hat bei Mercedes eigentlich einen Vertag bis Ende 2018. Aber die Formel-1-Geschicht lehrt: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ausgeschlossen ist es also auch nicht, dass Sebastian Vettel 2018 zu Mercedes wechselt und Hamilton zurück zu McLaren geht, wo 2007 seine Formel-1-Laufbahn begann.

Von

Michael Zeitler