Formel 1: Warten auf Auftakt
Die verrücktesten Auftaktrennen

—
Österreich wird im Juli aller Voraussicht nach das elfte Land werden, in dem der Formel-1-Auftakt stattfindet. Die verrücktesten Auftaktrennen.
In der Bundesliga rollt also ab nächstem Wochenende wieder der Ball. In der Formel 1 wird es noch zwei Monate dauern, bis sich wieder die Räder drehen. Aber derzeit stehen alle Vorzeichen positiv, dass es am 5. Juli in Österreich endlich losgehen kann (mehr dazu HIER).
Österreich wäre das elfte Land, in dem ein Auftaktrennen der Formel 1 stattfinden würde. Rekordhalter ist Australien (22 Rennen), gefolgt von Argentinien (15), Brasilien (10), Südafrika (9), Monaco (5), USA (3), Schweiz (2), Großbritannien (1) und Niederlande (1). Spielberg wäre außerdem die 14. Strecke, auf der ein Formel-1-Auftakt veranstaltet wird.
Wahrscheinlich wird der Österreich-GP 2020 eines der besten Auftaktrennen überhaupt. Einfach, weil die Fans so lange warten mussten. Das steigert die Vorfreude. Es ist fast schon egal, wie das Rennen sein wird und wer es gewinnt – Hauptsache es wird überhaupt mal wieder gefahren.

Der Österreich-GP wird im Juli wohl den Auftakt bilden
Spannend ist es immer, wenn sich die Kräfteverhältnisse komplett drehen. 1977 zum Beispiel gewann das Wolf-Team mit Jody Scheckter am Steuer gleich das erste Rennen der Teamgeschichte. Genauso erging es auch Brawn 2009.
Es gab Jahre, die starteten mit einem ordentlichen Knall. 1996 zum Beispiel mit dem Überschlag von Martin Brundle. Oder 2002, als Ralf Schumacher über das Heck von Rubens Barrichello kletterte und es einen der größten Massencrashs aller Zeiten gab. David Coulthard drehte sich anschließend in Führung liegend ins Aus, Jarno Trulli zerlegte seinen Renault auf Rang zwei fahrend, Michael Schumacher rang Juan-Pablo Montoya in einem packenden Duell nieder und Mark Webber feierte als Fünfter mit Minardi einen völlig unerwarteten Erfolg. Australien 2002 war also ein Auftakt, wie er spannender kaum sein konnte.
Manche Auftaktrennen sind durch spektakuläre Kämpfe geprägt worden. Unvergessen ist zum Beispiel der USA-GP 1990 in Phoenix. In einem verrückten Qualifying qualifizierte sich Pierluigi Martini mit seinem Minardi-Ford für Startplatz zwei, Ayrton Senna aber nur für Rang fünf. Im Rennen holte er auf, biss sich aber an Tyrrell-Pilot Jean Alesi die Zähne aus. Ihr Duell begeisterte die Fans, am Ende siegte Senna doch noch vor Alesi.
1993 begann die Saison in Südafrika – und mit einem Kampf zwischen Ayrton Senna, Alain Prost und Michael Schumacher. Also Fahrer, die es auf insgesamt 15 WM-Titel bringen.
Erwähnenswert ist auch der Argentinien-GP 1955. Das Rennen war eines der heißesten der Geschichte. Gleichzeitig gab es damals noch keine Zwei-Stunden-Regel. Die Hitzeschlacht ging über drei Stunden. Nur Sieger Juan-Manuel Fangio und der fünftplatzierte Roberto Mieres schafften es, das Rennen alleine zu beenden. Alle anderen wechselten sich (teilweise zu dritt) ab, was damals noch erlaubt war.
1967 wäre es fast zu einer Sensation gekommen. John Love startete damals als Gastfahrer beim Südafrika-GP, in dem er einen Cooper-Climax kaufte. Der Mann aus dem heutigen Simbabwe war in der südafrikanischen F1-Meisterschaft unterwegs und hätte den Grand Prix fast gewonnen. Sieben Runden vor Schluss musste er die Führung wegen eines Technikproblems abgeben. Er wurde aber immerhin noch Zweiter.
Service-Links