Eigentlich undenkbar. Sebastian Vettel trennt sich von Ferrari, ohne ein neues Team in der Hinterhand zu haben. Dabei ist sich sein Ex-Teamchef sicher: Vettel will nicht aufhören mit der Formel 1.
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Mattia Binotto bei Sky Italia: „Was Vettels Zukunft angeht: Er hat so viel Leidenschaft für diesen Sport. Er wird sicher weitermachen wollen, obwohl er jetzt über ein paar Sachen nachdenken wird müssen.“
Die Karte McLaren-Mercedes kann der Deutsche nicht mehr ziehen. Offiziell sei das ohnehin nie eine Option gewesen, behaupten die dortigen Bosse. Der deutsche Teamchef Andreas Seidl: „Wir sind nicht davon ausgegangen, dass Sebastian zur Verfügung steht. Ich habe einen guten Kontakt zu Sebastian, wir haben immer wieder gesprochen in den letzten Tagen – nicht nur über die Formel 1.“
Nach Informationen von AUTO BILD MOTORSPORT stimmt das so nicht. Vettel hätte nur zugreifen müssen. Ob ihm die Konditionen nicht passten? Oder sich plötzlich eine andere Möglichkeit auftat? Unklar.
Binotto: Vettel will weitermachen
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto
Sicher ist: Die Ferrari-Trennung kam nicht überraschend für den Hessen. Und wenn ein McLaren-Teamchef in den letzten Tagen regelmäßig mit einem gerade frei gewordenen vierfachen Weltmeister aus dem Land des zukünftigen Motorlieferanten telefoniert, dann führen beide sicher nicht nur Smalltalk.
Auch dass sich Ferrari im Alleingang bereits im Winter gegen eine Vertragsverlängerung mit Vettel entschieden hat – wie in England berichtet wird – ist unwahrscheinlich. Glaubt auch Ex-Doppelweltmeister Mika Häkkinen.
„Wenn man sich die Ankündigung von Ferrari anschaut, werden zwei Dinge klar“, schreibt der Finne in seiner Kolumne für einen Sponsor. „Das erste ist, dass die Verhandlungen ohne ein Ergebnis endeten und man beschloss, sich zu trennen. Verhandlungen bedeutet, dass sowohl beim Team als auch beim Fahrer ursprünglich die Absicht bestand, eine Einigung zu erzielen. In der Öffentlichkeit ging Sebastian recht offen mit seinen Hoffnungen auf einen neuen Deal um, es ging also nicht um die Entscheidung, in Rente zu gehen; sie konnten sich einfach nicht auf einen Deal einigen.“
„Das bringt mich zu meinem zweiten Punkt, nämlich dass die Verhandlungen nach der Ankündigung vom vergangenen Dezember stattfanden, dass Charles Leclerc einen neuen Vertrag bis Ende 2024 unterzeichnet hatte. Dieser garantierte ihm, noch mindestens fünf weitere Jahre für das Team zu fahren. Das bedeutete, dass Sebastians Verhandlungen mit Ferrari nie leicht sein würden, denn das Team hatte sich bereits langfristig an Charles gebunden.“
Die Situation, die aus diesen gegensätzlichen Vorstellungen zweier Parteien entstand, ist bekannt. Für Vettel bleibt Stand jetzt nur Mercedes – oder nichts.
Doch Häkkinens Ex-McLaren-Teamkollege David Coulthard rät dem Weltmeisterteam von Vettel ab. Coulthard in der Daily Mail: "Das wäre ein Fehler von Mercedes. Ich denke nicht, dass Hamilton einen viermaligen Weltmeister neben sich braucht, um seine beste Leistung abzurufen. Vettel könnte im Team eher ein Störfaktor sein."
Kaum zu glauben, dass niemand Vettel will …

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Formel 1: Höhepunkte und Tiefpunkte von Vettel mit Ferrari
Formel 1: Höhepunkte und Tiefpunkte von Vettel mit Ferrari
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Kamera
Formel 1: Höhepunkte und Tiefpunkte von Vettel mit Ferrari

Von

Bianca Garloff