Sie sie sind vereint wie immer: Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone (89) und sein bester Freund, Ex-FIA-Präsident Max Mosley (seit vergangenen Montag 80). Die beiden spielten ständig Doppelpässe, als Mosley von 1993 bis 2009 FIA-Präsident war.
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„Wir waren wie Brüder, die manchmal auch stritten, aber nur, wenn es der gemeinsamen Sache zu Gute kam“, analysiert Ecclestone die Freundschaft der beiden bei AUTO BILD MOTORSPORT.
Auch Mosley schlägt Absage der F1-Saison vor
Ex-FIA-Präsident Max Mosley
Bis heute hat sich an den Doppelpässen nichts geändert. Kaum schlug Ecclestone vor, die Formel-1-Saison in diesem Jahr nicht mehr zu starten, legte sein britischer Landsmann nach. Mosley zur DPA: „Mit Abwarten riskiert man, die Lage zu verschlimmern, ohne die Sicherheit zu haben, dass man etwas gewinnt. Dann hätten die Teams und die Rennveranstalter Sicherheit, um planen und Maßnahmen ergreifen zu können. Zurzeit sind sie in der Schwebe und viele verlieren Geld.“
Mosley nennt noch einen Grund dafür: „Es gibt keine Garantie, dass die Rennen im Juli wieder starten können, und es wirkt eigentlich zunehmend unwahrscheinlicher“. In der Tat: Die Absage des Großen von Frankreich, bisher für den 28. Juni geplant, wird in den nächsten Tagen erwartet. Silverstone hat Geisterrennen bereits ausgeschlossen. GP ohne Zuschauer lehnt auch Mosley kategorisch ab: „Das wäre eine finanzielle Katastrophe für die meisten Rennveranstalter.“
Stattdessen, so der Brite, der perfekt deutsch spricht, sollen die Formel-1-Verantwortlichen jetzt die Chance nutzen, ihren Sport neu zu organisieren. Hintergrund: Schon zu seiner Amtszeit waren Mosley die überhöhten Kosten in der Königsklasse des Automobilsports ein Dorn im Auge.
„Jetzt können sie die Zeit nutzen, die Formel 1 für 2021 auf gesunde finanzielle Füße zu stellen.“ Was Mosley meint: Die Kosten müssten drastisch gesenkt werden, deshalb hält er eine weitere Kostendeckelung für Pflicht. Mosley spielt dabei auf die aktuellen Gespräche an, die für 2021 bereits geplante Budgetobergrenze von ursprünglich 175 Millionen US-Dollar angesichts der Coronakrise noch einmal deutlich zu senken.

Von

Ralf Bach