Formel 1: WM-Kampf schon vorbei?
Mercedes pfeift Bottas zurück

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Lewis Hamiltons erster Verfolger in der WM ist Valtteri Bottas. Doch der wird vom Team im Kampf gegen den Briten in Singapur eingebremst.
War das der Sargnagel für Valtteri Bottas' WM-Hoffnungen im Kampf gegen Teamkollege Lewis Hamilton? Mercedes-Strategiechef James Vowles weist den Finnen in Singapur via Funk an, absichtlich die Pace rauszunehmen. Damit Hamilton nach seinem Boxenstopp auf jeden Fall vor dem Teamkollegen bleibt.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff räumt nach dem Rennen ein, dass das "kein großartiger Call" war, verteidigt die Strategie aus Teamsicht aber: "Wir haben Lewis' Position riskiert, weil wir mit ihm zu diesem Zeitpunkt auf Sieg gefahren sind. Das hat sein Rennen aber negativ beeinflusst. Deshalb war es okay, den anderen Fahrer nicht von einer Entscheidung am Kommandostand profitieren zu lassen, die nur aus strategischen Gründen gefällt wurde."
Wolff weiter: "Wir mussten Valtteri zurückpfeifen, um Alex Albon hinter sich zu halten, weil Lewis sonst auch noch hinter Albon rausgekommen wäre. Das gesamte Teamresultat wäre dann schlechter gewesen."
Hamilton forderte Undercut: Wolff: "Haben viel falsch gemacht"

Kalte Dusche in Singapur: Mercedes' Valtteri Bottas
Das Gerangel zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc um die Gunst bei Ferrari erinnert Wolff indes an die Hamilton-Rosberg-Rivalität bei den Silberpfeilen: "Wenn du zwei Alphatiere hast, die um Positionen kämpfen, birgt das immer das Potenzial zur Rivalität und Eskalation. Wir waren als Team selbst in dieser Position."
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Bottas klingt nach dem Singapur GP resignierend: "Ich wusste bereits, was kommt, weil wir gewissen Regeln folgen. Der Fahrer mit der besseren Position vor dem Boxenstopp hat Priorität."
Hamilton dehnte seinen Stint an der Spitze aus, diese Taktik ging aber nicht auf. Deswegen griff Mercedes ein. "Aus Teamsicht ist es komplett verständlich. Und ich vertraue darauf, dass Lewis es andersherum genauso machen würde", glaubt Bottas. "Aber von außen sieht es natürlich ziemlich schlecht aus und geht gegen den Instinkt, langsamer zu machen und deinen Teamkollegen nicht zu überholen."
Schlusswort Wolff: "Wir wissen, dass wir Valtteri diesen Platz schulden." Zurückbekommen wird ihn der treue Finne aber wohl erst, wenn Hamilton Weltmeister ist...
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