Bei so viel Pech können auch dem stärksten Cowboy mal die Pferde durchgehen. Daniel Ricciardo hat nach seinem Ausfall beim USA GP in der Teamunterkunft von Red Bull randaliert!
Red Bull
Auch Red Bulls Cowboy-Outfit brachte kein Glück...
„Er hat den ganzen Frust in seinem Fahrerraum rausgelassen - indem er mit der Hand durch die Wand geschlagen hat“, verrät Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Rennen. „Ich kann ihn total verstehen. Es ist jammerschade für Daniel und er tut mir wirklich leid.“
Nach gerade einmal acht Runden rollt der Aussie am Ausgang der Haarnadel in Austin aus. Ricciardo erklärt: „Alles hat sich plötzlich abgeschaltet, auch das Display. Wenn das erstmal aus ist, ist es vorbei.“ Woher der Red-Bull-Pilot das weiß? „Das Gleiche ist mir in Bahrain dieses Jahr auch schon passiert. Damals war es die Batterie.“
Ricciardos Technikpech wird langsam unheimlich. In sieben der 18 Rennen 2018 ist er ausgefallen. Besonders seit der Sommerpause, in der er bei Renault unterschrieben hat, läuft für ihn gar nichts mehr zusammen. Nur 28 Punkte holte Ricciardo seitdem. Vier technische Defekte gab es allein in den letzten zehn Grand Prix - diverse Probleme im Qualifying und Training noch nicht mit eingerechnet! Vier Mal in den letzten sieben Rennen schaffte es Ricciardo nicht mal ins Q3.
Ricciardo
Frust pur: Ricciardos Ausfälle gehen munter weiter
Die Probleme sind dabei fast immer anderer Natur: Auspuffdefekt in Spielberg, Leistungsverlust in Hockenheim, Getriebeschaden in Monza, Fehlzündungen in Singapur, defekte Gasannahme in Suzuka. Was sich aber wie ein roter Faden durchzieht, ist der Ursprung - denn zumeist ist der Renault-Motor die Quelle allen Übels. „Es ist schon ironisch, dass es immer an seinem Auto auftritt“, sagt Teamchef Horner und fügt hinzu: „Ich bin mir sicher, er wird mit seinem zukünftigen Arbeitgeber ein paar Worte darüber wechseln.“
Bevor Ricciardo Red Bull aber für Renault verlässt, hat der Australier noch ein großes Ziel: „Ich habe nur noch ein paar Rennen mit diesem Team und will unbedingt nochmal aufs Podium, um ein letztes Mal mit ihnen zu feiern.“ Wie groß die Ricciardo-Misere wirklich ist, zeigt, wie lang sein letzter Podestplatz schon her ist - es war der Sieg in Monaco Ende Mai.

Von

Frederik Hackbarth