Eigentlich ist die Saison gelaufen. Alle WM-Titel sind vergeben. Die Fans wollen beim Finale in Abu Dhabi am Wochenende einfach nur noch mal ein letztes, schönes Rennen sehen.
Doch von Ruhe kann hinter den Kulissen der Formel 1 keine Rede sein. Ferrari steht weiter unter Beschuss. Dem Team wird vorgeworfen, beim Motor zu schummeln, um sich so für kurze Zeit einen Vorteil von 55 PS zu erschleichen.
Ein Bereich, der im Visier der Konkurrenz ist: die Benzindurchflussmenge. Zur Erinnerung: Den Fahrern steht pro Rennen eine Maximalmenge von 100 Kilogramm Sprit zur Verfügung. Darüber hinaus dürfen aber auch nicht mehr als 100 Kilogramm pro Stunde verbraucht werden. Die Durchflussmenge wird also gedeckelt.
Ferrari
Ferrari steht unter Beschuss
Doch die Konkurrenzteams hegen Zweifel, ob Ferrari sich daran hält. Bisher ist das alles nur Spekulation, Ferrari konnte nichts nachgewiesen werden. Aber die FIA setzte nun die dritte Technische Direktive auf und verschickte sie an die Teams.
Auf Anfrage von Red Bull stellt die FIA im ersten Schritt klar: Die Spitze von 100 Kilogramm pro Stunde darf auch dann nicht überschritten werden, wenn der Messsensor das nicht überwacht. Der misst nämlich nur in Intervallen. Im zweiten Schritt wurde deutlich gemacht: Es dürfen auch keine anderen, brennbaren Flüssigkeiten in den Brennraum gespritzt werden (also etwa Öl).
Nun erfolgte also die dritte technische Direktive, die für 2020 gilt und einen neuen Messsensor vorschreibt, mit dem Schummel-Möglichkeiten unterbunden werden sollen.
Ob das schon eine Folge der Routineuntersuchung nach dem Brasilien-GP ist, ist unklar (mehr dazu HIER). Dort hat sich die FIA die Benzinsysteme von Ferrari, dem Kundenteam Haas und Red Bull genauer angesehen.

Von

Michael Zeitler