Formel 1: Zoff um Ferrari
Red Bull droht 2020 mit Protest

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Die Saison ist vorbei, trotzdem geht der Streit weiter. Red Bull ärgert sich über die milde Ferrari-Strafe aus Abu Dhabi.
Schon am Mittwoch nach dem Rennen und den Tests in Abu Dhabi saß Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (76) wieder um sieben Uhr morgens in seinem Büro. Doch auch die gerade aufgehende Sonne und der Blick auf die schöne Landschaft der Steiermark konnten seine Laune nicht verbessern.
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Grund: Das letzte Rennen in der Wüste und die zu milde Bestrafung für Ferrari-Pilot Charles Leclerc (21). Hintergrund: Die FIA hatte schon vor dem Rennen festgestellt, dass das Auto des Monegassen 4,8 Kilogramm Sprit mehr als angekündigt und damit erlaubt getankt hatte. Marko hatte vor dem Rennen bewusst bei Fernsehinterviews von diesem Vorfall berichtet, "damit die Sache nicht unter den Teppich gekehrt wird."

Dr. Helmut Marko
Marko zu ABMS: "Es gibt klare Regeln. Diese milde Strafe für dieses Vergehen ist ein Witz.“ Ferrari hingegen glaubt an einen Messfehler der FIA. Teamchef Mattia Binotto: „Wir wurden schon mehr als zehn Mal kontrolliert und jedes Mal war es ok.
Sportlich gesehen hätte Marko eigentlich keinen Grund sauer zu sein. Red-Bull-Pilot Max Verstappen wurde in Abu Dhabi Zweiter hinter Weltmeister Lewis Hamilton und belegte in der WM Rand drei hinter den beiden Mercedes-Piloten Hamilton und Valtteri Bottas – aber vor den beiden Ferrari-Fahrern. Diesmal gab es eine Diskrepanz, für die wir den Grund nicht kennen.“
Darum geht es Marko aber nicht. "Es geht um Fairness, um die Einhaltung der Regeln, darum, dass alle Teams gleichbehandelt werden. Ferraris Motor wurde wegen mehrerer Punkte, die wahrscheinlich jenseits jeder Grauzonen lagen, an den Pranger gestellt. Richtig unternommen wurde aber nichts dagegen. Wenn wir 2020 wieder den Verdacht haben, dass es Unregelmäßigkeiten gibt, werden wir definitiv Protest einlegen. Dann muss Ferrari alles offenlegen und die FIA sich adäquat damit beschäftigen."
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