Es ist inzwischen fast schon ein gewohntes Bild in der Formel 3: Mick Schumacher steigt nach dem Rennen auf sein Auto, reißt die Arme in die Höhe und lässt sich von seinem Prema-Team und den Fans feiern. Der 19-Jährige ist ohne Frage in Topform. Und das rechtzeitig zum Saisonendspurt: Auf dem Nürburgring schaffte Schumi III einen lupenreinen Hattrick, gewann als sechster Fahrer in der Geschichte der Serie alle drei Läufe am Rennwochenende.
Schumacher
Volle Kanne abgeräumt: Mick Schumacher in der Eifel
„Das ist großartig. Ich bin mit einem sehr guten Gefühl in das Wochenende gekommen. Das war eines der besten Wochenenden meiner Karriere“, sagt er. Und eins mit Gänsehaut-Feeling, unweit von der Heimat des Vaters. „Natürlich ist es wichtig und schön, hier zu fahren und vor den ganzen Fans zu gewinnen. Dass sie einen anfeuern, das hat Gänsehaut-Potenzial.“
In der Gesamtwertung ist er nach seinen Saisonsiegen vier, fünf und sechs in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Dan Ticktum. Mick liegt sechs Rennen vor Saisonende nur noch drei Punkte hinter dem Red-Bull-Junior. Schumacher stellt klar: „Ich rechne da gar nicht nach und schaue nicht auf die Tabelle, und denke auch nicht darüber nach. Ich fahre einfach mein Rennen. Und bleibe ruhig.“
Mich Schumacher im DTM-Auto: Die ganze Story hier
Das blieb er am gesamten Wochenende, das mit einer Promofahrt im DTM-Auto begonnen hatte. Danach legte er los: Startplatz zwei für das erste Rennen, danach zwei Poles und insgesamt die drei Siege, die er souverän und abgezockt nach Hause fuhr. Immer wieder wird Mick danach gefragt, warum es plötzlich so gut läuft. Der Knotenlöser war wohl Spa: Dort holte er seine erste Pole, dazu seinen ersten Sieg in der Formel 3. Die Bilanz seitdem: sechs Siege in zehn Rennen und 185 Punkte!
Podium
Schumi III: Glückwunsch von FIA-Präsident Jean Todt
Schumacher versucht, die Erwartungen zu dämpfen, stapelt tief. Ähnlich sieht es auch FIA-Präsident Jean Todt, bekanntlich ein enger Freund der Schumacher-Familie und wegen Mick an den Nürburgring gekommen. Der Franzose: „Er ist ein großartiger Fahrer, muss aber noch viel lernen, deswegen müssen wir ihm Zeit geben. Er hat Druck, weil die Erwartungen groß sind. Aber ich freue mich sehr, wie er sich entwickelt.“ Auf die mögliche Zukunft von Schumi III in der Formel 1 angesprochen, sagt Todt: „Wir werden sehen, wo er landet. Er ist jung, talentiert, warum also nicht? Alles kann passieren.“

Von

Andreas Reiners