Die Formel 1 hat unter den 761 Fahrern schon allerhand Verwandtschaftsbeziehungen gesehen: 17 Rennfahrersöhne, elf Brüderpaare, fünf Neffen, einen Cousin, einen Schwiegersohn, einen Großneffen, vier Schwäger. Aber ein Enkel fehlt noch.
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Das könnte sich mit Enzo Fittipaldi ändern. Er ist der Enkel von Emerson Fittipaldi, Formel-1-Champion von 1972 und 1974 – bis Fernando Alonso sogar der jüngste Doppelweltmeister.
Fittipaldi
Enzo Fittipaldi hat einen weiteren Schritt Richtung Formel 1 gemacht
Und sein 17-jähriger Enkel hat seine Renngene geerbt. Am vergangenen Wochenende holte er sich in Mugello den Titel in der italienischen Formel-4-Meisterschaft. Es war ein spannendes Duell gegen Leonardo Lorandi, im vorletzten Lauf fuhren beide fast zeitgleich übers Ziel – mit 0,028 Sekunden Vorsprung für Fittipaldi!
Enzo Fittipaldi ist bereits im Ferrari-Junior-Programm, fährt derzeit für das Prema-Team und will 2019 in der Formel 3 an den Start gehen. Zusätzlichen Druck wegen des berühmten Namens spürt er nicht: „Ich empfinde das nicht als Last, ganz im Gegenteil: Es ist mir eine Ehre, diesen Namen zu tragen.“
Emerson Fittipaldi unterstützt seinen Enkel, wo er nur kann. „Mein Opa“, erklärt Enzo, „ruft mich immer vor dem Rennen an, um mir Tipps zu geben, was ich am Start machen soll und wie ich mich auf meine Rennwochenenden vorbereiten kann.“
Sollte Enzo Fittipaldi eines Tages Formel 1 fahren, dann würde der Fittipaldi-Clan Rekord schreiben – denn er wäre schon das vierte Familienmitglied, das es bis in die Königsklasse geschafft hätte. Emersons Bruder Wilson Fittipaldi fuhr ebenfalls Formel 1, gründete dann sogar den familieneigenen Fittipaldi-Rennstall, der 1980 pleite ging. Wilsons Sohn Christian Fittipaldi fuhr von 1992 bis 1994 für Arrows und Minardi in der Formel 1.
Auch Enzo Fittipaldis Bruder Pietro ist Rennfahrer. 2018 war er in der Sportwagen-WM und der IndyCar unterwegs.

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Formel 1: Väter und Söhne


Von

Michael Zeitler