Vorm Formel-E-Rennen in Paris (Samstag, 15.45 Eurosport/ZDF Livestream) ist HWA der Befreiungsschlag gelungen – dank eines dritten Platzes von Stoffel Vandoorne (27) in Rom. „Die Saison lief durchwachsen, aber man muss sich nur mal die Hersteller anschauen, die verspätet in die Formel E eingestiegen sind: Die hatten auch zu kämpfen“, sagt HWA-Teamchef Ulrich Fritz (41) zu ABMS. „Das wollen wir der Marke Mercedes ersparen. Ich bin mir sicher, dass wir nächstes Jahr einen ganzen Tacken besser aussehen werden.“
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Heißt: HWA ist schon dieses Jahr in die Formel E eingestiegen, um für den Mercedes-Einstieg in der Saison 2019/2020 zu üben. „Die Formel E ist ganz anders als andere Disziplinen“, weiß Fritz. „Beim normalen Verbrennungsrennsport geht es darum, ein möglichst gutes Setup und eine gute Aeroperformance hinzukriegen. Das zählt hier gar nicht so wirklich. Hier geht’s darum, die Fahrbarkeit vom Antriebsstrang und die Energieziele richtig einzustellen. Das erfordert ganz neue Skills, da ist es egal, dass du das erfolgreichste DTM-Team der Geschichte bist.“
Vandoorne
Stoffel Vandoorne schaffte es in Rom aufs Podium
Zum Teil sind HWA auch die Hände gebunden. Den 340 PS starken Elektromotor liefert Venturi. Die zahlreichen technischen Probleme mit der Antriebswelle bei HWA sind also nicht selbst verschuldet. Sehr wohl kann HWA aber beispielsweise bei der Software den Unterschied machen. Da sammelt das Team aus Affalterbach gerade Erfahrung.
Der Mercedes-Motor wurde zuletzt ebenfalls getestet. Fritz: „An den ersten drei Tagen kannst du über die Performance noch nicht viel sagen, aber das war ein sehr reibungsloser Rollout. Das Auto ist zuverlässig gelaufen, das Gefühl ist gut.“
Aber das Kapitel Mercedes ist Zukunftsmusik, am Wochenende steht das nächste Rennen in Paris auf dem Programm. Spannung ist garantiert: In den ersten sieben Saisonrennen gewannen sieben verschiedene Fahrer. Die ersten zehn des Gesamtklassements liegen innerhalb von 21 Punkten. Für einen Sieg gibt’s 25 Zähler...
Und es ist gut möglich, dass die Serie mit dem achten verschiedenen Sieger im achten Rennen anhält. Der Deutsche André Lotterer (DS Techeetah) scheiterte dieses Jahr schon zwei Mal knapp an einem Sieg und will das nachholen. DS Techeetah gab dieses Jahr bisher das Tempo vor. Vielleicht gibt’s aber auch wieder ein Chaosrennen: Für den Renntag sind Regenschauer angekündigt.
Diese Berichterstattung wurde unterstützt von der Formel E. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhängigkeit 

Von

Michael Zeitler