Formel E: Interview Maxi Günther
—"Mein Vorbild ist Alonso"
Maximilian Günther (22): (Überlegt). Nein, wen denn?
(lacht) Echt? Das ist natürlich schön in der Tasche zu haben. Das ist eine schöne Statistik für mich, aber der Pokal und die Punkte sind das Entscheidende. Aber das ist eine witzige Geschichte. Deswegen hat er es mir also so schwer gemacht...
Das ist alles schon aussortiert. Im Auto war ich natürlich nicht glücklich darüber, aber ich habe ihn mir ja wieder zurückgeschnappt. Daher braucht es für mich da keine Diskussionen mehr, ob das bestraft werden sollte oder nicht. Ich war nicht unbedingt happy, weil er mich berührt hat und deswegen vorbeigegangen ist. Aber ich habe gewusst, dass es noch nicht vorbei ist.
Das ist meine Art, sowas wohlbedacht zu machen. Das war heute ein bisschen Katz-und-Maus-Spiel. Ich hatte einen großen Abstand, habe aber gesehen, mit welch großen Schritten er aufholt. Ich wusste, dass er mit aller Macht vorbeigehen und danach vorne überleben wollte. Es war ein Rennen, wo du viel strategisch managen musstest. Dass er dann vorbei ging, war nicht ideal. Als ich dann die Lücke gesehen habe, war mir klar: Jetzt oder nie. In den letzten drei Kurven dann den Move zu machen und das Rennen zu gewinnen ist natürlich unglaublich.
Also ich glaube, der Puls in der letzten Runde war etwas höher, weil ich die Chance gesehen habe, das Rennen zu gewinnen. Aber es war wirklich sehr heiß, auch für das Auto. Wenn du da selber auch noch in den Limiter gehst, dann überhitzt erst recht alles...
Mein Vorbild ist eigentlich Alonso. Natürlich haben wir tolle Rennfahrer in Deutschland, wie Michael Schumacher und Sebastian Vettel. Aber Alonso habe ich immer bewundert. Er ist ein sehr kompletter Fahrer. Ich habe ihm jetzt auch bei der Rallye Dakar die Daumen gedrückt.
Ich muss mir erstmal das Rennen anschauen. Antonio war sehr stark. Wenn du von Platz zehn aus fast gewinnst, dann zeugt das von Stärke. Ich denke also, dass DS Techeetah wie die letzten Jahre auch sehr stark sein wird. Ich bin glücklich mit meinem Paket. Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Es muss einfach immer alles zusammenspielen. Daher ist es auch so speziell, ein Rennen zu gewinnen. Es geht hier alles sehr schnell, wir wissen, dass man auch schnell wieder von ganz vorne nach ganz hinten fallen kann. Aber natürlich nehmen wir den Sieg heute mit.
Als ich den Vertrag unterschrieben habe, war mein Ziel natürlich, in den nächsten Jahren, nicht speziell in dieser Saison, um die Meisterschaft zu kämpfen und zu gewinnen. Die Formel E ist eine der härtesten Meisterschaften der Welt. Diese zu gewinnen muss mein Ziel sein und das ist auch mein Ziel. Aber der Sieg heute hat dahingehend nichts geändert. Ich will meine Philosophie beibehalten, weiterhin Schritt für Schritt zu machen und in jeder Session das Optimum herausholen.
Stichworte: