Herr Agag, Sie haben ein Problem. Immer mehr Hersteller wollen in die Formel E, aber Sie haben nur zwölf Plätze zu vergeben! 
Alejandro Agag (47): (lacht) Dem Problem stelle ich mich sehr gerne. Für uns soll die Formel E eine Rennserie des technologischen Fortschritts sein. Je mehr Hersteller mitmischen, desto mehr Technologiefortschritt gibt es. (In diesem Moment klingelt sein Telefon. Der nächste Hersteller ruft an ...) 
Man merkt: Sie brauchen mehr als zwölf Startplätze ...
Nein, das geht nicht! Wir haben das in den Verträgen mit den Teams so geregelt. Sie wollen nicht mehr als zwölf Mannschaften. Das ist also keine Option. Für Saison fünf wird kein neuer Hersteller mehr einsteigen, aber wahrscheinlich für Saison sechs. Dann gibt es aber nur die Option mit einem bestehenden Hersteller oder einem unabhängigen Team zu kooperieren. 
Hamilton und Alonso
Hamilton und Alonso sind in der Formel E willkommen
Mit jedem neuen Hersteller steigt die Angst vor der Kostenexplosion. Was ist denn technisch geplant für die Zukunft? Die Autokonzerne wollen Technik-Freiheiten.
Mit der fünften Saison Ende 2018 gehen wir in die zweite Phase unseres Drei-Stufen-Plans. Die Batteriekapazität steigt an, die Leistung wird erhöht, der Autowechsel fällt weg. Nach vier weiteren Jahren, also 2023, kommen neue technische Freiheiten. Die Details müssen noch besprochen werden. Radnabenmotoren sehe ich nicht, aber wahrscheinlich einen Motor vorn und einen hinten. 
Der deutsche Elektro-Held André Lotterer im Interview: Hier nachlesen
Elf Hersteller, fünf Kontinente – wieso ist die Formel E keine WM? 
Weil es für uns bisher nicht wichtig war. Jeder betrachtet uns als WM. Aber wir sprechen darüber mit dem Automobilweltverband und erwarten in den nächsten sechs Monaten eine Antwort. 
Rom, New York, Hongkong – Sie fahren überall da, wo die Formel 1 gern hinwill. Was kommt als Nächstes? Klauen Sie Fahrer aus der F1
Ich bin mit unseren Piloten zufrieden. Aber wir würden einen Alonso oder Hamilton natürlich willkommen heißen. Mein Ziel ist es, alle jetzigen Rennen zu halten – und noch ein zweites Event in China zu bekommen. 

Von

Michael Zeitler