Zulieferer Cerence ist bekannt für seine Sprachsteuerung und Visionen für das vernetzte Auto. Das wird in Zukunft seinen Weg ins Armaturenbrett schaffen.
Da können Sie sich sicher sein: Der Audi Q7 rostet nie
Dank Vollverzinkung keine Korrosion – diesen Audi-Vorteil hat auch Q7 Nummer 1. Aber Motoren und Elektronik haben es in sich. Genau hinsehen!
Die gute Nachricht zuerst: Neben der Rostfreiheit hat der Audi Q7 der ersten Generation weitere willkommene Stärken. Denn er profitiert von seiner späten Geburt. Bei seinem Debüt im Jahr 2006 konnten VW Touareg und Porsche Cayenne bereits vier Jahre lang ihre Kinderkrankheiten auskurieren, vor allem das Gezicke der Elektronik. Schließlich basiert der erste Q7 weitgehend auf der Technik der beiden Konzernbrüder. Die Unterschiede: konsequenter Verzicht auf eine Geländeuntersetzung (die gab es nur bei VW und Porsche) sowie mehr Platz im Innen- und Kofferraum durch um 15 Zentimeter verlängerten Radstand und um insgesamt 30 Zentimeter mehr Außenlänge. Nur für den Q7 war deshalb auch eine dritte Sitzreihe lieferbar – gegen Aufpreis natürlich und nicht tauglich für erwachsene Mitreisende.
Trotzdem, die große Reise liegt dem satt liegenden und sehr gut geräuschgedämmtenQ7 auch heute noch, selbst wenn er bereits über zehn Jahre alt ist und 200.000 Kilometer hinter sich hat. Ein Q7 dieser Generation fühlt sich nie sportlich an, sondern stets beruhigend-gewichtig, auch wenn nur ein Sechszylinder unter der Haube sitzt statt des satten 4,2-Liter-V8-Diesel oder gar des sagenumwobenen V12-Diesel mit 5,9 Liter Hubraum.Der wurde damals hierzulande nur selten verkauft, wohl aber in östlicher liegenden Ländern gerne genommen. Seine 1000 Nm Drehmoment beeindrucken auch heute noch. Doch selbst mit dem zahmeren Dreiliter-V6-Turbodiesel ist dieser Q7 der ersten Generation ein hochkomplexes Statement der Technik der Ingolstädter Ingenieure und ihres patriarchalischen Häuptlings Ferdinand Piëch.
Audi Q7 gebraucht: Die laufenden Kosten nicht unterschätzen!
Unser Rat: 2000 bis 4000 Euro sollte man für etwaige Reparaturen des Q7 stets in der Hinterhand haben.
Und so viel Technik muss stets aufwendig geprüft, gewartet und auch repariert werden. Die laufenden Kosten darf man auf keinen Fall unterschätzen. 2000 bis 4000 Euro sollte man immer in einem verschwiegenen Nebenfach seines Portemonnaies bevorraten. Und nicht besonders irritiert sein, wenn die Scheine dann auch tatsächlich mal herausgeholt werden müssen. Teure Teile, die noch dazu zeitintensiv aus- und wieder eingebaut werden müssen, gibt es reichlich beim Q7. Das fängt mit harmlos scheinenden Baugruppen wie dem Scheibenwischer an, dessen Gelenke mangels Schmierung gerne festgehen, was dann das überforderte Antriebsrad des sehr kräftigen Wischermotors ruiniert. Das große Panorama-Glasschiebedach ist samt elektrischer Betätigung auch eine überraschend große Baustelle. Gerne bewegt es sich schief, oder der Wasserablauf funktioniert nicht. Hat der Q7 einen schlüssellosen Zugang, sind gerne die dafür zuständigen Antennen an den Türgriffen defekt.
Technik
Allradantrieb
permanent über selbstsperr. Zentraldiff.
Kraftverteilung v:h
40:60
Traktionshilfen
el. Schlupfregelung durch Bremseingriff v+h
Geländeuntersetzung
-
Aufbauweise
selbsttragend, Stahlblechkarosserie
L/B/H
5086/1983/1737 mm
Bodenfreiheit
170-245 mm (bei Luftfederung)
Tankinhalt
100 l
Anhängelast gebr./ungebr.
max. 3500/750 kg
Kofferraumvolumen
775-2035 l
Beim Motor sind Verschleiß und Defekte kaum vorhersehbar
Bei den Motoren gibt es viele Fehlerquellen, vor allem verschlissene Injektoren bei den Dieselmaschinen. Da sind schnell 3000 Euro weg.
Die große und teuerste Baustelle findet sich jedoch unter der vorderen Haube: der Motor. Das zentrale Problem ist die schlechte Vorhersehbarkeit von Verschleiß und Defekten. Da gibt es Dauerläufer mit mehr als 300.000 problemlosen Kilometern – egal ob Benziner oder Diesel. Und es gibt komplett entnervte Q7-Besitzer, die bereits an die 20.000 Euro für Motorreparaturen investiert haben, aber immer noch kein zuverlässiges Auto ohne leuchtende Warnlampen haben. Ein großes Problem sind dabei gelängte Steuerketten des hochkomplexen Nockenwellenantriebs, erschlaffte Kettenspanner und gebrochene und damit untauglich gewordene Gleitschienen. Die Reparatur wird in jedem Fall aufwendig und ist ein Fall für wirkliche Könner. Denn schnell versaut man die teuer gekauften Ersatzteile durch mangelnde Kenntnis oder Sorgfalt beim Einbau. Zudem ergeben sich neue Fehlerquellen beim Ein- und Ausbau. Das gilt erst recht dann, wenn der Kettenantrieb auf der hinteren Seite des Motors angeordnet ist. Dann muss der Motor raus – oder das Getriebe, was bei manchen Schrauberkönigen auch möglich ist. In jedem Fall ist das Ganze schon durch die vielen notwendigen Handgriffe zeitraubend und damit teuer. Zudem besteht immer die Gefahr, dass beim Wiedereinbau Kabel beschädigt, Schläuche gequetscht oder Teile falsch montiert werden.
Ersatzteilkosten*
Kotflügel vorn
514 Euro
Scheinwerfer
443 Euro
Bremsscheiben vorn (ein Satz)
466 Euro
Bremsbeläge vorn (ein Satz)
330 Euro
Automatikgetriebe (AT)
6387 Euro
Motor ohne Anbauteile (AT)
11.235 Euro
Generator (AT)
735 Euro
Anlasser (AT)
425 Euro
Wasserpumpe (AT)
117 Euro
Auspuff ohne Kat/DPF
1684 Euro
* Preise inkl. MwSt. am Beispiel eines Q7 3.0 TDI, Baujahr 2013
Auch die Injektoren, also die elektronischen Einspritzventile bergen teure Schäden. Ein beim Beschleunigen auch nur leicht ungleichmäßig oder ruckender Q7-Diesel kann für teuren Verdruss sorgen. Der Tausch ist gut vierstellig. Macht man nichts, ruiniert man schnell den Motor durch Ölverdünnung. Da hilft es dann auch nicht, wenn man den Q7 günstig eingekauft hat.
Fazit: Etliche Q7 laufen 300.000 km störungsarm. Aber wenn mal etwas defekt ist, dann wird es vor allem am Motor sehr teuer. Schlaue Besitzer verkaufen rechtzeitig. Damit müssen Q7-Käufer rechnen.
Gebrauchtwagenpreise: Audi Q7 1. Generation
Modell, unfallfrei
3.6 FSI
4.2 FSI
3.0 TFSI
Türen/Zylinder
04. Jun
04. Aug
04. Jun
kW/PS
206/280
257/350
200/272
Verbrauch/100 km
13,5 l S
14,0 l S
13,0 l S
Höchstgeschwindig.
225 km/h
247 km/h
223 km/h
Versich. (HP/VK/TK)
24/26/27
24/26/27
24/26/27
Neupreis
51.750 Euro
69.200 Euro
56.000 Euro
2015, 126.000 km*
26.100 Euro
2014, 148.000 km*
22.100 Euro
2013, 164.000 km*
19.500 Euro
2012, 180.000 km*
17.000 Euro
2011, 195.000 km*
15.000 Euro
2010, 210.000 km*
12.500 Euro
16.000 Euro
13.500 Euro
Modell, unfallfrei
3.0 TFSI
3.0 TDI
3.0 TDI
Türen/Zylinder
04. Jun
04. Jun
04. Jun
kW/PS
245/333
150/204
177/240
Verbrauch/100 km
13,0 l S
10,0 l D
11,0 l D
Höchstgeschwindig.
243 km/h
202 km/h
215 km/h
Versich. (HP/VK/TK)
24/26/27
24/27/27
24/27/27
Neupreis
65.300 Euro
53.950 Euro
53.900 Euro
2015, 126.000 km*
26.600 Euro
22.000 Euro
2014, 148.000 km*
23.000 Euro
19.000 Euro
2013, 164.000 km*
20.400 Euro
16.800 Euro
2012, 180.000 km*
17.800 Euro
14.900 Euro
2011, 195.000 km*
15.700 Euro
13.000 Euro
14.000 Euro
2010, 210.000 km*
14.200 Euro
11.500 Euro
12.500 Euro
Modell, unfallfrei
3.0 TDI
4.2 TDI
6.0 V12 TDI
Türen/Zylinder
04. Jun
04. Aug
04. Dez
kW/PS
180/245
250/340
368/500
Verbrauch/100 km
10,5 l D
12,5 l D
14,0 l D
Höchstgeschwindig.
215 km/h
242 km/h
250 km/h
Versich. (HP/VK/TK)
24/27/27
23/30/31
23/31/31
Neupreis
57.250 Euro
76.100 Euro
135.100 Euro
2015, 126.000 km*
24.300 Euro
28.000 Euro
2014, 148.000 km*
20.400 Euro
23.400 Euro
2013, 164.000 km*
18.400 Euro
20.600 Euro
2012, 180.000 km*
16.400 Euro
18.000 Euro
28.000 Euro
2011, 195.000 km*
15.000 Euro
16.000 Euro
25.000 Euro
2010, 210.000 km*
14.000 Euro
22.000 Euro
Quelle: DAT; Händlerverkaufspreis in Euro inkl. MwSt.; * Für die Benziner gelten folgende Kilometerstände: 106.000, 124.000, 141.000, 157.000, 172.000, 186.000
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).