Jedes Zaudern bringt Probleme

Schon vor der Einfahrt in schlammiges Terrain sollte man sich einen groben Überblick verschaffen: Was kommt da auf mich zu? Wie lang ist das Schlammloch? Sind Baumstämme oder Felsen darin versteckt, die das Auto verbeulen können? Erst dann sollte man sich entscheiden, ob man´s probiert oder nicht. Wenn ja, dann gibt es kein Zurück – jedes Zaudern bringt Probleme.

Der erste Grundsatz heißt nun: Schwung ist durch nichts zu ersetzen. Wenn die matschige Passage kurz ist, reicht oft schon ein beherzter Anlauf, um das gegenüberliegende Ufer zu erreichen. Wenn sie länger ist, sind durch den Schwung zumindest die ersten meter schon überwunden, ehe die Reifen für Vortrieb sorgen müssen.

Die zweite Regel lautet: Im Schlammloch nie vom Gas gehen oder gar schalten. Jede Zugkraftunterbrechung führt in der zähen Masse zum sofortigen Stillstand des Fahrzeugs, und ein Anfahren ist dann kaum noch möglich. Also die Geländeuntersetzung aktivieren, falls vorhanden, Sperren rein und bloß nicht vom Gas gehen, ehe wieder fester Untergrund erreicht ist.

Erst putzen, dann nach Hause fahren

Wenn die Räder durchdrehen , muss man weiter auf dem Gas bleiben und kann durch kurzes Hin- und Herdrehen am Lenkrad für besseren Vortrieb sorgen. Doch irgendwann setzt die Physik allen Bemühungen ein Ende, die Fuhre steckt fest. Jetzt ist es hilfreich, wenn ein zweiter Geländewagen vor Ort ist und uns von sicherer Stelle aus mit dem Bergegurt wieder aus der Pampe zieht.

Bevor es schließlich zurück auf öffentliche Straßen geht, müssen wir unseren Geländewagen vom Modder befreien. Beleuchtung, Nummernschilder, Spiegel und Scheiben müssen wieder sauber sein. Und auch die Reifen dürfen keine Schlammspuren auf dem Asphalt hinterlassen – über all das wacht das Auge des Gesetzes.

Im eigenen Interesse sollten darüber hinaus Motorraum und Fahrzeugboden so schnell wie möglich mit dem Dampftstrahler gerinigt werden. Ist die Schlammkruste nämlich erst einmal festgebacken, lässt sie sich kaum mehr entfernen.

Nächste Folge: Fahren auf Sandpisten – ab 18. Juli in AUTO BILD alles allrad.