Was für eine Protz-Show am Hamburger Jungfernstieg: Am ersten April-Wochenende 2019 gaben sich die Autoposer die Klinke in die Hand und röhrten mit ihren Luxusschlitten um die Wette. Mittendrin die Soko Autoposer, die mit dem Kontrollieren kaum noch hinterherkam. So bildete sich bei der Überprüfung eines Ferrari mit manipulierter Klappensteuerung ein Stau im Bereich vor dem Restaurant "Alex". Mittendrin: ein Lamborghini Aventador S (740 PS), der mit seiner goldenen Folierung aus der Masse der anderen Protz-Karren herausstach. Den Polizisten war der Gold-Lambo schon bekannt, er war in der Vergangenheit bereits in Verbindung mit rücksichtsloser Fahrweise und "Lärm-Posing" aufgefallen. Bei der Kontrolle stellten die Soko-Beamten fest, dass die Folie des Supersportwagens stark reflektierte. Dadurch bestand die Gefahr einer "Blendwirkung" auf andere Verkehrsteilnehmer – der Wagen wurde umgehend beschlagnahmt, soll jetzt einem Gutachter vorgeführt werden.

Lambo-Poser genießt das Rampenlicht

Polizei kassiert goldenen Protz-Lambo ein
Goldener als die Polizei erlaubt: der Protz-Lambo vom Jungfernstieg.
Während der Kontrolle des Lamborghini bildete sich schnell eine Menschentraube, die das Spektakel gespannt verfolgte. Laut Polizei waren es "Hunderte Zuschauer", der Bereich musste vorübergehend sogar abgesperrt werden. Der Fahrer des Gold-Lambo genoss die Aufmerksamkeit den Angaben zufolge sichtlich, postete sogar Fotos von sich, dem Wagen und der zuschauenden Menge. Die aufsehenderregende Folierung hatte er wohl am 1. März anbringen lassen, offenbar um noch mehr aufzufallen, wie der 32-Jährige einem Beamten sagte. Damit ist es nun aber erst mal vorbei, der Lambo steht bis auf Weiteres auf einem Verwahrplatz der Polizei. Der Wagen ist dort übrigens nicht das einzige Protz-Auto: Bereits am 2. April hatte die Soko Autoposer in Hamburg einen Porsche Panamera Turbo (540 PS) einkassiert, der ebenfalls in Gold-Folierung glänzte.

Von

Julian Rabe