(dpa/mas) Auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen gibt es immer mehr Unfälle ohne erkennbaren Grund – allein in Köln ist die Zahl solcher Unfälle von 2008 bis 2014 um 38 Prozent gestiegen. Die Polizei ist sicher, dass oft Handys im Spiel sind. Deshalb wurde am Montag, 13. Juli 2015, eine Schwerpunktaktion gestartet: An mehr als 20 Kontrollstellen haben die Beamten versucht, Handy-Sünder aus dem Verkehr zu ziehen.
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Gut 200 Autofahrer wurden erwischt

Die Bilanz: 11.300 Autofahrer passierten die Kontrollstellen in Köln, Leverkusen und auf den Autobahnen. 203 davon wurden dabei erwischt, wie sie mit dem Smartphone telefonierten oder eine SMS schrieben. 203 – ist das nun viel oder wenig? "Das lässt sich schwer einschätzen", so eine Sprecherin der Kölner Polizei, "wir sind einfach froh über jeden, den wir darüber aufklären können, wie gefährlich das ist". Denn wer bei Tempo 50 den Blick für zwei Sekunden von der Straße abwende, um auf sein Display zu schauen, der fahre knapp 30 Meter im Blindflug, wie Polizeipräsindetn Wolfgang Albers betont.
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Kiffen, Saufen, SMS!

Das Problem bei der Sache: "Wenn das Smartphone unterhalb der Fensterkante benutzt oder schnell auf den Beifahrersitz geschmissen wird, ist das von außen nicht zu sehen", erklärt die Sprecherin. Zumindest nicht für die Beobachtungsposten, die beim Handy-Marathon in Köln und Umgebung am Straßenrand standen und dann gegebenfalls die Kollegen über Funk über Smartphone-Missbraucher informiert haben. Mehr Einblick hätten Polizisten auf Motorrädern, "die sitzen dann höher und können auch ins Auto hineinsehen". Um weiter gegen die "verbotswidrige Nutzung von Mobiltelefonen" vorzugehen, will die Kölner Polizei künftig regelmäßig solche Kontrollaktionen durchführen.