Ex-Motocrosser Danny Schneider baut straßenzugelassene Traum-Bikes auf Basis von Harley-Davidsons. AUTO BILD zeigt die heißen Motorräder des Schweizers!
Einzigartige Custom-Bikes kommen meist aus den USA oder aus Japan und sind selten für die Straße geeignet. Anders die umgebauten Harleys von Danny Schneider (44) aus Bern: Der Schweizer baut außergewöhnliche Harley-Träume auf zwei Rädern, von denen jeder einzelne die eidgenössische TÜV-Prüfung besteht. Die Schweizer Prüfer gelten als besonders streng und achten bei Umbauten genau auf den Einsatz von Originalteilen. Fahrzeuge, die diese penible Untersuchung hinter sich haben, bekommen meist auch in anderen Ländern eine Zulassung.
Harley FXR Lowrider mit Motocross-Teilen
Dannys private Maschine ist ein Gegensatz auf Rädern: halb gemütliche Harley-Davidson, halb heißer Sportler.
Bild: Monster Energy
Und die Motorräder lassen sich gut fahren, das sieht man an Schneiders eigener Maschine. Nach einem schweren Trainingsunfall entschied sich der Ex-Motocross-Profi 2002, vom japanischen Crosser auf eine Harley-Davidson FXR umzusteigen. "Um den Wettbewerbsmodus im Kopf" zu kontrollieren, sagte er im Gespräch mit AUTO BILD. Doch das Fahrverhalten des US-Bikes sagte ihm nicht zu. Also veränderte er es. Eine neue Zündung, eine andere Kurbelwelle und neue Vergaser spendierte er dem 65 PS starken V2, um dessen Ansprechverhalten zu verbessern. Das Fahrwerk rüstete Schneider mit einer Gabel, Federn und Dämpfern von Öhlins auf. Den Lenker tauschte er gegen ein Exemplar aus dem Motocross, montiert auf mächtigen Risern. Ergebnis: eine mit einem Apehanger vergleichbare Sitzposition, aber mit mehr Stabilität. Die originalen Bremsen mussten Doppelscheiben weichen. Sie ermöglichen einen um 13 Meter kürzeren Bremsweg als bei anderen FXR.
Fahrbare Custom-Bikes
So schön wie fahrbar: Auch diese 50er Panhead namens "Calibernia" lässt sich problemlos ausführen.
Bild: Monster Energy
Doch die neuen Bikes sollen nicht einzigartig sein, sondern auch fahrbar. Er kenne zwar "Menschen, die sich Custom Bikes wie Kunstwerke ins Wohnzimmer stellen". Eigentlich gehe es aber darum, das Motorrad wie einen Maßanzug auf Stilempfinden und Fahrverhalten des Eigners zuzuschneiden. Dieser "Zuschnitt" dauert meist Monate. 800 Arbeitsstunden fließen locker in ein Projekt. Denn Schneider zeichnet nicht. Er baut aus dem Stegreif, doch auch das kostet. 25.000 Schweizer Franken (ca. 22.000 Euro) müssen potenzielle Kunden mindestens einkalkulieren. Aber der Erfolg gibt ihm recht. Neben Einladungen zu exklusiven und schwer zugänglichen Custom-Shows in Japan gab es auch schon Lob von TV-Star und Ex-Bikebauer Jesse James – einer der Szene-Größen schlechthin!