Harley-Davidson Electra Glide Roadster "The Who"
Kaum zu glauben, das ist eine Harley!

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Dem bildschönen Roadster "The Who" von Wolfgang Mayerl ist kaum anzusehen, dass er auf einer schweren Harley-Davidson Electra Glide basiert. Hier gibt's alle Infos.
Eines der bekanntesten Motorräder der Welt ist die Harley-Davidson Electra Glide. US-Motorrad-Polizisten fahren die schwere Maschine im realen Leben wie auf der Leinwand. Die vermutlich radikalste Version stammt von Wolfgang Mayerl aus Österreich. Mayerl hat ein schweres 86er-Exemplar des E-Glide genannten Harley-Dickschiffs in einen handlichen Roadster verwandelt. Der Österreicher betreibt eine Motorradwerkstatt in der Gemeinde Ardning südlich von Linz und hat nach eigenen Angaben schon mit zehn Jahren sein erstes Moped umgebaut.
Die Harley-tyische Opulenz musste weg

Minimalistische Armaturen und ein Lenker im Flattrack-Stil. So hat der Fahrer alles Wichtige im Griff.
Auf dem Weg vom fetten Cruiser zum Kurvenkratzer mit Cafe-Racer-Touch mussten zuerst die Koffer, dann das Top Case, die Lenkerverkleidung, die Sturzbügel und die riesigen Schutzbleche der Electra Glide weichen. Den Rahmen verstärkte Mayerl, die Hinterradschwinge ist neu. Das ultrakurze vordere Schutzblech, den Tank und das Heckteil fertigte er per Hand aus 1,3 Millimeter dickem Stahl. Im Heck sind das Ölreservoir und das Rücklicht untergebracht, die Elektrik der Harley wurde gründlich überarbeitet. Das Cockpit ist aufs Nötigste reduziert. Um die Fahrbarkeit auf engen Alpenstraßen zu erhöhen, installierte Mayerl einen breiten, an amerikanische Flatrack-Rennmotorräder erinnernden Lenker.

Der Motor wurde getauscht. Dieses Aggregat stammt von S&S und hat fette 1850 Kubik Hubraum.
Das Auspuffsystem der Harley-Davidson Electra Glide Roadster "The Who" ist ebenfalls ein Eigenbau. Die vordere Gabel spendete eine Suzuki GSX1300R Hayabusa, die hinteren Stoßdämpfer stammen von Fahrwerksspezialist Öhlins. Für die schönen Bremsscheiben bediente sich Mayerl bei einer Harley-Davidson V-Rod, die Bremsen ersetzte er durch modernere Teile. Dunlop D407-Reifen sollen für den notwendigen Grip in spitzen Kehren sorgen. Der angejahrte 1340-Kubik-Motor des Basis-Bikes schaffte den Sprung ins Projekt-Bike nicht. Wolfgang Mayerl ersetzte ihn durch einen 1850 ccm großen Motor von S&S Cycles. Dazu passt der Super-G-Vergaser in Tropfenform. Anstelle des originalen Getriebes kommt eine Sechsgang-Schaltbox mit einer Kupplung von Barnett zum Einsatz. Die programmierbare Zündung ist eine Dyna2000i.
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