Heckcrash-Test: Toyota iQ
Lebensgefährlich eng

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Drei Personen an Bord eines Toyota iQ. Der Fahrer eines Opel Vectra bemerkt den Stau nicht und rauscht dem iQ hinten drauf. Was das auslöst, haben AUTO BILD und die DEKRA getestet.
Mareike trägt ein rotes T-Shirt und rote Leggins, sie kann ihre Beine kaum bewegen, so eng geht es zu im Toyota iQ. Hinter ihr, zwischen Kopfstütze und Heckdeckel, passt gerade so eine Tüte Milch, neben ihr auf der Rückbank stehen zwei Hartschalenkoffer, vor ihr sitzt ihr Vater Manfred, daneben am Steuer ihr älterer Bruder. Mareike ist 1,50 m groß und 50 kg schwer, so wie viele Mädchen mit 14 Jahren. Mareike kann nicht fühlen, riechen, reden – zum Glück. Denn Mareike ist ein Dummy, an dessen stählernem Körper 18 Sensoren die Belastungswerte messen und Aufschluss geben über mögliche Verletzungen. Gleich wird Mareike Opfer eines schlimmen Auffahrunfalls.
Hier lauert der Tod: Heckcrash-Test von AUTO BILD
Der Toyota iQ ist ein nicht mal drei Meter kurzer Kleinstwagen, in dem trotzdem vier Passagiere sitzen dürfen. Weil der Platz hinterm Fahrersitz eine Zumutung ist und nahezu null Beinfreiheit bietet, haben wir den iQ für unseren Crashtest nur mit drei Dummys besetzt. Mareike steht mit Vater und Bruder im Stau. Der Gang des iQ ist draußen, die Handbremse angezogen, der Abstand zum Vordermann beträgt 1,20 m. Plötzlich kommt ein Opel Vectra angerauscht, rast mit 50 km/h ungebremst ins iQ-Heck. Ein lauter Knall, Glas splittert, Blech verformt sich, Airbags explodieren. Dann ist es ganz still. Auf den Innenraumaufnahmen lässt sich der Crash Millisekunde für Millisekunde rekonstruieren: Mareikes Kopf wird durch die Wucht des Aufpralls nach links, nach rechts, gegen das Fahrzeugdach und die vordere Kopfstütze geschleudert, sie rammt ihr rechtes Knie in den Vordersitz.
Im Heckcrash-Test: Renault Grand Scénic

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Mareikes Vater vor ihr auf dem Beifahrersitz hat es ebenfalls schlimm erwischt. Der Messwert für die Brustbeschleunigung erreicht beinahe den Grenzwert. Prof. Kallieris: "Wir haben bei unseren Experimenten bei älteren Personen Rippenfrakturen nicht ausgeschlossen." "Damit haben wir gerechnet", sagt Tjark Kreuzinger von Toyota. Der Ingenieur sieht die eigenen Versuche bestätigt: "Der Überlebensraum wäre gesichtert." Zurück an den Unfallort. Mareike wäre womöglich bewusstlos und müsste aus dem iQ befreit werden. Aber das ist nicht so einfach. Sie ist eingeklemmt.
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