Verkehrschaos, Schüsse, Verletzte! Am 23. April berichtete AUTO BILD von feiernden Hochzeitskolonnen, die am Osterwochenende 2019 für Ärger sorgten und gleich mehrere Großeinsätze der Polizei auslösten. Allein sechs Vorfälle gab es in Duisburg, wo Hochzeitsgäste Kreuzungen blockierten, Bengalos abfackelten und in die Luft schossen. In Herten (Kreis Recklinghausen) provozierte ein Autokorso den Unfall eines Radfahrers, der 18-Jährige verletzte sich an Kopf und Schulter. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Fälle, in denen die Teilnehmer sogenannter Hochzeitskorsos negativ auffielen. Doch damit soll bald Schluss sein. Die ersten Politiker fordern jetzt: Stoppt die Hochzeitskorsos! Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, stellt klar: "Innenstädte und Autobahnen sind keine privaten Festsäle. Wenn Hochzeitsgesellschaften sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen, werden die Toleranzgrenzen unserer Gesellschaft klar überschritten." Das Innenministerium untersucht derzeit, ob es sich bei der Thematik wirklich um ein neues Phänomen handelt und wie groß das Problem wirklich ist. Als Anlass nannte das Ministerium explizit "Feiernde mit Migrationshintergrund".

FDP-Politiker: "Statt Flitterwochen Strafverfahren"

Auch NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) schlägt Alarm, sagte zur BILD: "Polizei und Justiz im Dauereinsatz, das darf nicht zur Bilanz der Osterfeiertage werden. Ob bei Straßenrennen und Posern am Karfreitag oder ausufernden Feiern am Osterwochenende: Bengalos, Schusswaffen und andere gefährliche Gegenstände haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen." Der 71-Jährige will prüfen lassen, ob solche Vorfälle auch "den Verlust des Führerscheins nach sich ziehen" könnten. Marc Lürbke von der FDP droht: "Statt auf Flitterwochen sollten sich diese Hochzeitsgesellschaften und Frischvermählten auf Strafverfahren einstellen und die gemeinsame Zukunft vielleicht schon einmal besser mit dem Rad planen."

CDU-Vize fordert härtere Sanktionen

Gregor Golland, Vize der CDU-Landtagsfraktion, will deutlich härtere Strafen für ausufernde Hochzeitskorsos. Er fordert Gesetzesänderungen auf Bundesebene, die den Entzug der Autos sowie langjährige Fahrverbote für deren Fahrer möglich machen. Sein SPD-Pendant, Fraktionsvize Sven Wolf, fordert eine klare Haltung gegen Korso-Rowdys: "Wir müssen machen, dass es klare Regeln gibt. So etwas darf man nicht tolerieren. Ich unterstütze die klare Haltung der Polizei. Denn solche Aktionen gefährden andere Verkehrsteilnehmer. Man kann Hochzeiten feiern, aber die Freude muss im Rahmen bleiben."