Coole Retro-Bikes liegen voll im Trend. Deshalb sind jede Menge Triumph Bonneville und BMW R nineT auf den Straßen unterwegs. Doch kaum einer scheint die Honda CB 1100 RS auf dem Zettel zu haben! Warum nur? Schließlich sieht das nackte Bike mit Gussfelgen und schlanken Chrom-Endrohren aus, als wäre es direkt aus den 90er-Jahren zum Händler gefahren. Dazu bietet es jene sprichwörtliche Unzerstörbarkeit, die Motorräder von Honda seit jeher auszeichnet. Eine runde Sache also!Klar, zuerst betört die Honda mit ihrer Optik – dann vor allem aber mit dem wuchtigen, luftgekühlten Motor. Seine klassischen Kühlrippen lassen ihn herrlich aus der Zeit fallen.

Die Honda hat Kraft in allen Lebenslagen

Honda CB 1100 RS: Kurzvorstellung
Eine heiße Sportlerin ist die CB 1100 RS nicht, aber eine ordentlich talentierte Kurvenkönigin.
Der Blick ins Datenblatt dürfte die Genießer unter den Bikern voll zufriedenstellen. Aus 1140 Kubikzentimetern Hubraum schöpft der Reihenvierzylinder der CB 1100 RS 90 PS. Das ist im Vergleich mit anderen Kalibern dieser Fahrzeugklasse zahm. Doch die Japanerin will anstelle von wilden Speed-Orgien vor allem auf der gemütlichen Tour nach Feierabend glänzen. Da kommt es weniger auf Höchstgeschwindigkeit als auf Kraft in allen Drehzahllagen an, um gemütlich von Kehre zu Kehre zu schwingen. So gefahren, kann man der CB 1100 RS auch ihr mit 252 Kilogramm relativ hohes Gewicht verzeihen – wie auch das mitunter leicht störrische Fahrwerk. Die Sitzhöhe liegt bei 79,5 Zentimetern, was kleinere Fahrer freuen dürfte. Honda gibt die Höchstgeschwindigkeit der CB mit 180 km/h an. Das sollte zum anvisierten Fahrerprofil passen.

Hondas Retro-Wumme macht eine gute Figur

Honda CB 1100 RS: Kurzvorstellung
Ästhetisch ist die Honda CB 1100 RS ganz vorne mit dabei. Außerdem ist sie gut verarbeitet.
Neben der sehenswerten Optik und der entspannten Abstimmung ist den Machern der Honda CB 1100 RS vor allem die Synergie aus Alt und Neu gut gelungen. Bestes Beispiel ist der LED-Scheinwerfer, der sich erstaunlich gut ins Retro-Äußere der Maschine einfügt und dabei die Straße deutlich besser beleuchtet als ein Halogenlicht. Der Verzicht auf Speichenräder mag manchem Oldschool-Biker ein Dorn im Auge sein, er verringert aber die Wartungshäufigkeit. Die radial verschraubten Sättel der Bremsanlage stechen ebenfalls nicht aus dem Gesamtbild hervor, verhelfen der Honda aber zu ordentlichen Bremswerten. Showa-Fahrwerkselemente runden schließlich das Paket ab. Sowohl an der Gabel als auch an beiden Federbeinen hinten lässt sich die Federbasis einstellen. Alltag kann die Honda CB 1100 RS außerdem: Der Heckrahmen läuft über dem Kotflügel frei und hat Aufnahmen, an denen sich Gepäck befestigen lässt. Und sie fährt serienmäßig mit einem Hauptständer vor, der die Pflege entscheidend erleichtert. Einziges Manko: Mit 13.800 Euro (inkl. Überführung) ist die Honda nicht gerade ein Schnäppchen.