Honda Civic, Episode VIII
Mehr als cool?

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Solch einen Kompakten hat die Welt noch nicht gesehen. Der neue Civic sieht aus wie vom anderen Stern – fährt er auch so? Im Test: das Topmodell 2.2i-CTDi Executive.
Preise und Ausstattungen
Er sieht aus, als käme er direkt aus der Zukunft. Als sei er Luke Skywalkers neuer Dienstwagen. Die Rede ist vom niegelnagelneuen Honda Civic. Die achte Auflage des seit 1972 gebauten Kompakten könnte von Star-Wars-Regisseur George Lucas selbst entworfen sein. Im Januar startet der ungewöhnliche Golf-Gegner seine Mission.
Wir zeigen Ihnen schon jetzt eine exklusive Vorschau: "Honda Civic, Episode VIII – die Revolution in der Kompaktklasse?" Optisch auf jeden Fall. Wie eine fliegende Untertasse sticht der Civic aus der Masse heraus. Ob der Space-Look mit den durchgehenden Leuchtenbändern gefällt oder nicht, ist dabei gar nicht die Frage. Anders als sein Vorgänger beweist dieser Civic endlich wieder Mut, Originalität, Eigenständigkeit – und schon allein dafür mag ich ihn. Nebenbei widersetzt der Japan-Golf sich auch noch geschickt dem Trend zu immer mehr Wachstum. Er fällt kürzer und flacher, dafür aber breiter aus als bisher – das schafft Dynamik.
Was besonders konsequent ist: Das extravagante Äußere findet innen seine Fortsetzung. Das in zwei Ebenen um den Fahrer herum gebaute Cockpit wirkt allerdings zunächst verwirrend fremd, die Eingewöhnung braucht schon eine Weile. Die Zahl der Schalter und die ungewöhnlichen Instrumente erinnern tatsächlich eher an Raumschiff Enterprise denn an ein Auto. Immerhin funktioniert das anscheinend von Audi inspirierte Bedienkonzept mit zentralem Dreh-Drück-Knopf plus Funktionstasten drum herum einwandfrei, stellt nicht mehr Anforderungen als die heimische Fernseh-Fernbedienung.
Wir zeigen Ihnen schon jetzt eine exklusive Vorschau: "Honda Civic, Episode VIII – die Revolution in der Kompaktklasse?" Optisch auf jeden Fall. Wie eine fliegende Untertasse sticht der Civic aus der Masse heraus. Ob der Space-Look mit den durchgehenden Leuchtenbändern gefällt oder nicht, ist dabei gar nicht die Frage. Anders als sein Vorgänger beweist dieser Civic endlich wieder Mut, Originalität, Eigenständigkeit – und schon allein dafür mag ich ihn. Nebenbei widersetzt der Japan-Golf sich auch noch geschickt dem Trend zu immer mehr Wachstum. Er fällt kürzer und flacher, dafür aber breiter aus als bisher – das schafft Dynamik.
Was besonders konsequent ist: Das extravagante Äußere findet innen seine Fortsetzung. Das in zwei Ebenen um den Fahrer herum gebaute Cockpit wirkt allerdings zunächst verwirrend fremd, die Eingewöhnung braucht schon eine Weile. Die Zahl der Schalter und die ungewöhnlichen Instrumente erinnern tatsächlich eher an Raumschiff Enterprise denn an ein Auto. Immerhin funktioniert das anscheinend von Audi inspirierte Bedienkonzept mit zentralem Dreh-Drück-Knopf plus Funktionstasten drum herum einwandfrei, stellt nicht mehr Anforderungen als die heimische Fernseh-Fernbedienung.
Betriebskosten und Garantien
Kopfzerbrechen bereiten mir da eher der Einstieg und das Platzangebot. Auf den vorderen, ausgesprochen gutgeformten Sitzen geht noch alles in Ordnung. Wegen des großen Glasdachs in der von uns getesteten Executive-Ausstattung stoße ich zwar schon fast an den Innenhimmel, Sitzposition und Bewegungsfreiheit geben aber keinen Grund zum Klagen.
Hinten sieht die Sache schon etwas anders aus. Die relativ kurzen Fondtüren öffnen zwar sehr weit rechtwinklig, große Leute stoßen sich beim Einsteigen aber leicht an der frech nach vorn springenden C-Säule. Auf den straffen Polstern der zweiten Reihe fehlt es dann außerdem spürbar an Luft überm Scheitel – aber fairerweise muß ich sagen, daß ich mit meinen 1,97 Metern nicht gerade klein geraten bin. Was nichts an der miesen Übersichtlichkeit des spacigen Honda ändert. Vorn kann ich ziemlich genau bis zu den Scheibenwischern sehen, muß den Anfang des Civic erahnen. Hinten beschränken die riesigen C-Säulen und die vom Spoiler geteilte Heckscheibe mein Sichtfeld auf ein Minimum – beim Abbiegen oder bei Spurwechseln droht gefährlicher Blindflug.
Wer viel zu transportieren hat, wird den Civic dennoch lieben. Hinter der großen Heckklappe lauern immerhin 456 Liter Kofferraum. Dazu noch das geniale Klapp-Konzept vom kleinen Bruder Jazz. Entweder man klappt nur die Sitzfläche hoch, um vor den Rücksitzen Stauraum zu erhalten. Oder man legt mit einem Handgriff die komplette Fondbank flach. Dabei entsteht zwar ein kleiner Absatz am Boden, einfacher kann die Verwandlung zum Lastesel aber nicht sein. Für das notwendige Transport-Temperament sorgt in unserem Testwagen der bekannte 2,2-Liter-Common-Rail-Diesel.
Hinten sieht die Sache schon etwas anders aus. Die relativ kurzen Fondtüren öffnen zwar sehr weit rechtwinklig, große Leute stoßen sich beim Einsteigen aber leicht an der frech nach vorn springenden C-Säule. Auf den straffen Polstern der zweiten Reihe fehlt es dann außerdem spürbar an Luft überm Scheitel – aber fairerweise muß ich sagen, daß ich mit meinen 1,97 Metern nicht gerade klein geraten bin. Was nichts an der miesen Übersichtlichkeit des spacigen Honda ändert. Vorn kann ich ziemlich genau bis zu den Scheibenwischern sehen, muß den Anfang des Civic erahnen. Hinten beschränken die riesigen C-Säulen und die vom Spoiler geteilte Heckscheibe mein Sichtfeld auf ein Minimum – beim Abbiegen oder bei Spurwechseln droht gefährlicher Blindflug.
Wer viel zu transportieren hat, wird den Civic dennoch lieben. Hinter der großen Heckklappe lauern immerhin 456 Liter Kofferraum. Dazu noch das geniale Klapp-Konzept vom kleinen Bruder Jazz. Entweder man klappt nur die Sitzfläche hoch, um vor den Rücksitzen Stauraum zu erhalten. Oder man legt mit einem Handgriff die komplette Fondbank flach. Dabei entsteht zwar ein kleiner Absatz am Boden, einfacher kann die Verwandlung zum Lastesel aber nicht sein. Für das notwendige Transport-Temperament sorgt in unserem Testwagen der bekannte 2,2-Liter-Common-Rail-Diesel.
Technische Daten und Fahrleistungen
Ein angenehmer Motor mit vorbildlichen Trinksitten (6,2 l), auch wenn er mir im Civic nicht ganz so quirlig und laufruhig erscheint wie noch im Accord. Die 140 PS zeigen sich dennoch jederzeit als Herr der Lage, gehen nach kurzer Verschnaufpause beherzt zum Angriff über und bringen den Civic ruck, zuck in Fahrt. Das anfänglich und vor allem beim Beschleunigen noch deutliche Dieselknurren bleibt bei höherem Tempo komplett in der Dämmung stecken. Passagiere und Meßgeräte hören dann nur noch den Wind flüstern.
Dazu gesellen sich Abrollgeräusche der zwar hübschen, aber nicht sehr komfortfördernden 17-Zoll-Räder (Serie bei Sport/Executive mit 140 PS). Denn die Gummis der Dimension 225/45 sorgen für ein betont steifes Ansprechen der Federung. Schade, denn lange Wellen oder leichte Absätze bringen den Civic kaum aus der Ruhe. Nur in schnellen Wechselkurven kippt der im englischen Swindon gebaute Japaner heftig zur Seite, wirkt auch wegen der wenig verbindlichen elektrischen Lenkung nicht viel handlicher als ein Van. Doch keine Panik. Die Sicherheit leidet nicht.
Unser Testwagen bremste wie ein Sportwagen, alle Civic verfügen serienmäßig über VSA (Vehicle Stability Assist: elektronisches Stabilitätsprogramm; verhindert über Motor- und Bremseingriff das Schleudern). Wer es in Kurven also mal richtig brennen läßt, erlebt nur ein dezentes Untersteuern. Auch provozierte Lastwechselreaktionen deuten sich nur kurz an, bevor die Elektronik sie konsequent unterbindet. Und selbst bei abgeschaltetem Schleuderschutz auf abgesperrter Strecke bleibt der Civic beherrschbar und landet nicht sofort im Kiesbett.
Dazu gesellen sich Abrollgeräusche der zwar hübschen, aber nicht sehr komfortfördernden 17-Zoll-Räder (Serie bei Sport/Executive mit 140 PS). Denn die Gummis der Dimension 225/45 sorgen für ein betont steifes Ansprechen der Federung. Schade, denn lange Wellen oder leichte Absätze bringen den Civic kaum aus der Ruhe. Nur in schnellen Wechselkurven kippt der im englischen Swindon gebaute Japaner heftig zur Seite, wirkt auch wegen der wenig verbindlichen elektrischen Lenkung nicht viel handlicher als ein Van. Doch keine Panik. Die Sicherheit leidet nicht.
Unser Testwagen bremste wie ein Sportwagen, alle Civic verfügen serienmäßig über VSA (Vehicle Stability Assist: elektronisches Stabilitätsprogramm; verhindert über Motor- und Bremseingriff das Schleudern). Wer es in Kurven also mal richtig brennen läßt, erlebt nur ein dezentes Untersteuern. Auch provozierte Lastwechselreaktionen deuten sich nur kurz an, bevor die Elektronik sie konsequent unterbindet. Und selbst bei abgeschaltetem Schleuderschutz auf abgesperrter Strecke bleibt der Civic beherrschbar und landet nicht sofort im Kiesbett.
Die AUTO BILD-Wertung
Der Testwagenpreis hätte mich dann allerdings doch fast noch aus der Bahn geworfen. Der Civic 2.2 i-CTDi Executive kostet stolze 24.300 Euro. Kurz nachgerechnet: Das ist für einen Kompakten sehr viel Geld, und dennoch 4000 Euro weniger, als Volkswagen für einen vergleichbar ausgestatteten Golf TDI mit 140 PS verlangt. So kosten selbst Xenonlicht, 17-Zoll-Alus, Zwei-Zonen-Klimaautomatik und Glasdach beim Civic keinen Aufpreis mehr. Fehlt nur noch der Partikelfilter. Im Laufe des nächsten Jahres soll er werksseitig verfügbar sein, bis dahin wird eine Nachrüstung über den Händler angeboten. Zumindest in diesem Punkt scheint Honda die Zukunft etwas verschlafen zu haben.
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