Sie muten nicht an, als seien sie von dieser Welt, könnten gut und gern in den Actionszenen eines Science-Fiction-Streifens durchs Bild rasen. Die neunte Civic-Generation behält genau wie das Facelift des Insight Hybrid ihren verschärften Ufo-Look bei. Damit kommt nicht nur Pep ins Automobil-Universum, sondern auch Effizienz in die Kompaktklasse. Denn nach wie vor ist Sparsamkeit eine der wichtigsten Kompetenzen des japanischen Herstellers. So ist der aktuelle Civic mit einem Econ-Modus ausgestattet, der die Motorbelastung durch sanftere Drehzahlerhöhung reduziert und damit den Kraftstoffverbrauch senkt.
Honda Civic
Aerodynamischer Feinschliff an der Karosserie der neunten Civic-Generation reduziert die Windgeräusche.
Betätigen lässt sich das System, das Honda aus dem Insight übernommen hat, über einen grünen Schalter im extravaganten Armaturenträger. Ebenfalls aus den Honda-Hybridmodellen bekannt: der "Eco Assist", der über die Farbe der Tachobeleuchtung in Echtzeit Feedback zu ökonomischer oder schneidiger Fahrweise gibt. Doch nicht nur die technische Seite wurde optimiert. Die Civic-Karosserie zeigt sich in der Neuauflage windschnittiger, ohne dabei auf futuristische Elemente wie die horizontal geteilte Heckscheibe zu verzichten. Diese trägt auch der leicht überarbeitete Insight, der einen neuen Kühlergrill und einen verschlankten Heckspoiler erhielt. Umfassender Veränderungen bedurfte es jedoch nicht, um deutlich zu machen: Langweilig ist anders.
Ein bisschen flacher, ein bisschen länger, aber vor allem äußerlich geglättet gibt sich der aktuelle Civic, der im Gegensatz zum Vorgängermodell erst mal nur als Fünftürer zu den Kunden rollt. Das macht den Golf-Konkurrenten aber nicht weniger sportlich. Mit bissiger Front und flügelförmiger Heckleuchteneinheit, die sich als Aerodynamik-Element über die gesamte Heckbreite legt, distanziert sich der Civic deutlich vom massenkompatiblen Einheitslook vieler Konkurrenten. Allerdings geht die unkonventionelle Formgebung teilweise zulasten der Praxistauglichkeit, was auch für den gelifteten Insight gilt. Bei beiden Modellen schränkt der Spoiler, der die Heckscheibe teilt, die Sicht nach hinten ein, verdeckt oftmals die Scheinwerfer nachfolgender Fahrzeuge.

Mehr Länge, weniger Platz

Im Insight behindert zudem die extrem flach angeordnete Heckscheibe eine gute Übersicht nach hinten. Woran Civic-Käufer jedoch schnell Gefallen finden werden, ist der großzügige Innenraum, den man der coupéhaft wirkenden Karosserie gar nicht zutraut. Trotz größerer Außenlänge kann der Insight hier nicht mithalten, denn diese geht auf das Konto seiner längeren Karosserieüberhänge, der Radstand fällt gar fünf Zentimeter kürzer aus. Hauptanteil am besseren Platzangebot des Civic trägt allerdings dessen größere Innenhöhe: 880 mm im Insight stehen 925 mm im Civic gegenüber. Davon profitiert in erster Linie die Kopffreiheit, die im Civic deutlich luftiger ausfällt.

Reichlich Stauraum

Honda Insight
Ob neuer Civic oder modellgepflegter Insight – die Cockpit-Gestaltung ist gleichermaßen futuristisch.
So sind es auf den Vordersitzen 15 mm mehr als im Insight, im Fond beläuft sich das Plus sogar auf 45 mm. Das "Magic-Seats"-System der Rückbank erlaubt eine flexible Sitzgestaltung und bringt einen Laderaum von bis zu 1378 Liter hervor. Zum Vergleich: Der Golf fasst maximal 1305 Liter. Die Skiausrüstung findet also problemlos Platz. Und, wo wir gerade bei den sportlichen Aktivitäten sind: Mit präzisem Lenkverhalten und straffer Dämpfung kehrt der Civic auf kurvigen Passagen den Sportler hervor – kann aber auch auf der Langstrecke mit guten Komforteigenschaften aufwarten. Drei Motorvarianten stehen für den aktuellen Civic in den Startlöchern. Welcher Antrieb sich in der Praxis am besten bewährt, lesen Sie in der Bildergalerie. Den ganzen Artikel mit allen Tabellen und Testergebnis finden Sie in AUTO TEST 3/2012 oder als Download im Heftarchiv.

Fazit

von

AUTO BILD
Unser Favorit: Honda Civic 2.2 i-DTEC Sport • Listenpreis: 25.800 Euro • Diesel für den Civic. Alles andere wäre nur zweite Wahl. Agil und sparsam treibt der drehmomentstarke Selbstzünder den sportlichen Fünftürer an, verbraucht im Schnitt lediglich 4,4 Liter. Das dynamische Blechkleid unterstreichen 17-Zoll-Leichtmetallräder, Metalliclackierung und Aluminiumpedale in der Sport-Ausstattung.