Für was steht die Abkürzung CR-V? Diese Frage trieb vor über 20 Jahren auch uns um, als der Honda-Allradler in seiner ersten Generation vorgestellt wurde. Die Antwort war zunächst nicht eindeutig. Im Produktionsland Großbritannien liest man etwas vom Compact Recreational Vehicle (kompaktes Freizeitfahrzeug), Honda in Japan erklärt CR-V dagegen als Comfortable Runabout Vehicle (zu Deutsch etwa: komfortabler Flitzer). Und hier sprechen manche vom Krff. Wie dem auch sei: Der CR-V war über all die Jahre weltweit ein grandioser Verkaufserfolg. Dazu beigetragen hat auch seine Verlässlichkeit. Das gilt ebenso für die vierte CR-V-Generation, um die es hier geht. Gegenüber seinem bis 2012 gebauten Vorgänger wurden kleinere Schwächen mit der Generation IV wirkungsvoll ausgemerzt: Der Empfindlichkeit gegenüber der eingefüllten Ölsorte des Honda-eigenen Allradantriebs begegneten die Japaner mit einer bemerkenswert radikalen Maßnahme: Nummer IV bekam einen komplett neuen Kupplungsallradantrieb mit elektronischer statt rein hydraulischer Regelung, der zwar den zusätzlichen Hinterradantrieb immer noch nicht konsequent genug beteiligt, aber wenigstens keine besonderen Ansprüche an die Ölsorte stellt. Und den etwas fragilen Klappmechanismus der elektrisch einklappbaren Außenspiegel von Generation III hat Honda in der Generation IV erfolgreich verstärkt.

Plötzlich streikende Diesel kennt Generation IV nicht mehr

Honda CR-V
Ehrensache für Honda, dass man seine Motoren selbst entwickelt und produziert, das betrifft auch die Diesel.
Alles gut also beim CR-V Nummer IV? Ja, keine Ölverluste, keine Wassereinbrüche. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil gerade wir Deutsche nicht selten ein schwer ausrottbares Vorurteil gegenüber Autos aus England pflegen. Schließlich produziert Honda die für Westeuropa bestimmten CR-V nicht im Stammwerk in Japan oder im ebenfalls vorhandenen Honda-US-Werk, sondern in seinem britischen Werk in Swindon, rund 100 Kilometer westlich von London. Doch die Japaner bekamen schon 1992 die Probleme mit konsequenter Automatisierung und strengsten Kontrollen in den Griff. Auch die von Honda selbst konstruierten Motoren für Europa werden in England gefertigt: die Benziner seit 1989 und die Diesel seit 2005. Mit der Generation IV bekam Honda auch das seltene, aber für die CR-V-Fahrer ärgerliche Phänomen des plötzlich streikenden Dieselmotors in den Griff. Der Selbstzünder der Generation III blieb in seltenen Fällen ohne Vorwarnung einfach stehen und konnte nicht mehr gestartet werden. Die Stromversorgung der Kraftstoffpumpe erwies sich als ein wenig instabil. Ehrensache, dass der CR-V Nummer IV diese Pannenursache trotz gleichem 2,2-Liter-Motor nicht mehr zeigt.

Mit Automatik reduziert sich die Anhängelast auf 1,5 Tonnen

Honda CR-V
Klappernde Rücksitzbank, instabiles Handschuhfach, unzuverlässige Parksensoren: Die Detailverarbeitung ist immer wieder Grund zur Klage.
Zur großen Modellpflege im Modelljahr 2015 bekam der CR-V dann einen neuen Dieselmotor: 1,6 statt 2,2 Liter Hubraum, aber 160 statt 150 PS. Der kleine Motor macht offenkundig keinen Ärger, verbraucht in Leserhand immerhin rund einen halben Liter/100 km weniger Dieselöl als der 2,2-Liter vor 2015 und zieht erstaunlich gut. Das meinen wir durchaus wörtlich, denn Honda erlaubt zwei Tonnen Anhängelast, was beim Gasgeben fühlbar an der Vorderachse zerrt. Achtung: Mit Automatikgetriebe reduziert sich die Anhängelast von Benziner und Diesel auf 1,5 Tonnen. Für den Benziner mit Schaltgetriebe erlaubt Honda ohnehin nur 1,7 Tonnen. Diese geringen Anhängelasten kritisieren auch die CR-V-Besitzer, vor allem die Automatikfahrer. Und noch etwas wird moniert: die teilweise offenbar etwas lieblose Detailverarbeitung: eine unbesetzt klappernde Rücksitzbank, ein instabiles Handschuhfach, unzuverlässige Parksensoren und Heckwischer sowie lose Befestigungsclips im Motorraum. Insgesamt neun Prozent wünschen sich hier Verbesserungen. Erstaunlich dabei: Diese Beschwerden stammen deutlich überwiegend von Dieselfahrern; die Benzinerbesitzer zeigen sich wesentlich zufriedener. Die Honda-Vertragshändler bemühen sich redlich um ihre CR-V-Kundschaft, was diese mit der Vergabe guter Noten honoriert: 92 Prozent vergeben mindestens die Note Gut – ein gerade heutzutage weit überdurchschnittlicher Wert. Als Durchschnittspreis für eine große Inspektion werden 450 Euro genannt.
Überblick: Alles zum Honda CR-V

Viele treue Fans hat der CR-V nicht

Kaum Ärger mit dem Auto, kaum Reparaturen, kaum Verdruss bei einer Hauptuntersuchung, vertrauenerweckende Vertragswerkstätten – da müsste sich doch die Zufriedenheitsstimmung in enorm guten Wiederkaufquoten für Honda niederschlagen. Doch das tut sie nicht. Nur 23 Prozent wollen wieder einen CR-V IV nehmen oder auf das für 2018 in Deutschland erwartete Nachfolgemodell der fünften Generation umsteigen. Das ist eine für Honda traurige, ja bestürzend niedrige Quote. Mehr als die Hälfte der CR-V-Besitzer weiß jetzt schon, dass sie die Marke wechseln wollen. Favoriten sind hier Skoda, Hyundai und Kia. Immerhin bleiben rund 20 Prozent, die noch unentschlossen und deshalb noch nicht verloren sind.

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* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.

Fazit

von

Martin Braun
Ein CR-V der vierten Generation ist eines der wenigen Autos, die man fast blind am Telefon kaufen kann. So wenig Ärger und Pannen gibt es wirklich selten. Deshalb erstaunlich: Der Honda hat nicht viele treue Fans.