Geiz ist geil, das kann keiner mehr hören. Nachdem uns Saturn jahrelang diesen Spruch um die Ohren gehauen hat, schalten wir auf Durchzug. Bei Benzinpreisen um 1,50 Euro pro Liter könnte man allerdings wieder ins Grübeln kommen, ob die nicht doch recht hatten. Statt PS und Tempo ist der Verbrauch längst Kaufargument Nummer eins. Soll der Kleine weniger als vier Liter schlucken, hatte man bei Polo und Co bisher allerdings nur einen Diesel zur Wahl. Bis jetzt. Denn Honda schickt mit dem Jazz den ersten Kleinwagen mit Hybridantrieb auf den Markt. Den 1,3-Liter-Benziner mit 88 PS unterstützt ein 14-PS-Elektro-Motor – ein Mildhybrid wie auch in Insight und CR-Z. Rein elektrisch fährt der Jazz also nicht, dem Verbrenner wird nur elektrisch unter die Kolben gegriffen.

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Vergleich der Sparsamen

Bild: AUTO BILD
Zudem sorgt die E-Maschine für eine Start-Stopp-Funktion. Doch reicht das für den angestrebten Mini-Verbrauch? Nein! Obwohl der Elektromotor den Benziner beim Beschleunigen spürbar unterstützt, braucht er selbst betont sparsam gefahren am Ende 5,8 Liter für die Testrunde. Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Wo die Sparfüchse sonst mit einem Diesel arbeiten, ist der Jazz der einzige Benziner im Umfeld, mit entsprechenden Vorteilen beim Abgas. Und auch das serienmäßige stufenlose CVT-Getriebe kostet Sprit, fährt sich aber sehr komfortabel und entlastet den Piloten. Auch beim Platzangebot kann der Honda punkten. Vor allem im Fond ist der kleine Honda ein Riese.

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Honda Jazz Hybrid
Der blau beleuchtete Tacho wechselt im Eco-Modus seine Farbe in Grün.
Dazu kommt ein geniales Klapp- und Faltsystem für die Sitze: alles umlegen für eine ebene Ladefläche oder die Sitzfläche hochstellen und ein Fahrrad stehend einladen – alles mit wenigen Handgriffen erledigt. Feintuning haben die Japaner bei der Fahrwerkabstimmung betrieben, das Poltern auf schlechten Strecken ist weg. Trotzdem bietet der Jazz auf kurzen Wellen immer noch zu wenig Komfort. Und der Preis? 18.900 Euro kostet der Jazz Hybrid. Auch wenn er beim Knausern mit dem Sprit das Versprechen von Honda nicht einhalten kann, ist er eine interessante Alternative zu Polo BlueMotion und Co, weil er auch noch eine komfortable Automatik an Bord hat.
Technische Daten Honda Jazz Hybrid
Vierzylinder, vorn quer • Hubraum 1339 cm³ • Leistung 65 kW (88 PS) bei 5800/min • Elektromotor • Leistung 10 kW (14 PS) • Systemleistung 72 kW (98 PS) • max. Drehmoment 121 Nm bei 4500/min • Vorderradantrieb • CVT-Getriebe • Spitze 177 km/h • 0–100 km/h 12,6 s • EU- Mix 4,4 l Super/100 km • CO2 104 g/km • Preis 18.900 Euro.
Wie sich der Jazz Hybrid gegen sparsame Diesel schlägt, lesen Sie ab 18. Februar in AUTO BILD 7/2011.

Fazit

von

Stefan Voswinkel
Wer nur auf den Verbrauch achtet, ist weiterhin mit einem Diesel am besten bedient. Der Raumkünstler Jazz Hybrid verbraucht allerdings nur wenig mehr und ist mit Automatikgetriebe eine interessante Alternative für den Stadtverkehr.

Von

Stefan Voswinkel