Etwas Gutes noch besser zu machen, ist nicht immer leicht. Erst recht nicht, wenn man Hymer heißt und das betreffende Modell der Inbegriff der Oberklasse geworden ist. 2018 wurde die neue B-Klasse als Vollintegrierter präsentiert. Zum Modelljahr 2021 stellt der Reisemobilhersteller aus Bad Waldsee diesem Klassiker nun eine teilintegrierte Version an die Seite.Einerseits der logische nächste Schritt zur Erweiterung der Produktpalette. Andererseits bietet der vollständig Hymer B-Klasse MasterLine T 780 genannte Neuling durch seinen Mercedes Sprinter-Triebkopf und die Serien-Windschutzscheibe nun alle derzeit verfügbaren Assistenzsysteme des Stuttgarter Transporters. Und das sind viele! (Überblick: alles zum Thema Wohnmobile)

Kamerabasierte Helfer sind besonders hilfreich

Hymer B-Klasse ML T 780
Das Fahrassistenz-Paket Plus für 6890 Euro enthält neben einem Abstandsassistenten auch ein Multimediasystem plus Automatikgetriebe.
Bild: Markus Leser / AUTO BILD
Besonders hilfreich und neu für die Hymer B-Klasse sind die kamerabasierten elektronischen Helfer, etwa der aktive Spurhalter (590 Euro), die Verkehrszeichenerkennung (390 Euro) oder der Fernlichtassistent (390 Euro). Auch ein Aufmerksamkeitsassistent (90 Euro) wird für das Wohnmobil angeboten. Wer gleich mit mehreren dieser Systeme liebäugelt, für den hat Hymer zwei Angebote parat: das Fahrassistenz-Paket für 1990 Euro (alle Aufmerksamkeitsassistenten plus beheizbare Windschutzscheibe) und das Fahrassistenz-Paket Plus für 6890 Euro (das neben Abstandsassistent auch Multimediasystem und Automatik enthält). Serienmäßig baut Mercedes Fahrer- und Beifahrerairbag, aktiven Bremsassistent, Seitenwindassistent sowie automatische Fahrlichtsteuerung ein.

Der Innenraum überzeugt mit vielen Details

Hymer B-Klasse ML T 780
Trotz des dunklen Holzdekors wirkt der Innenraum hell und großzügig.
Bild: Markus Leser / AUTO BILD
Für den teilintegrierten MasterLine bietet Hymer zunächst nur einen Grundriss an, nämlich den T 780 mit 7,98 Meter Fahrzeuglänge und Längsbetten im Heck. Technisches Highlight ist das Hymer SLC-Chassis, in dem nicht nur Tanks und Technik verbaut sind, sondern das auch eine durchgängige Beladung von außen und innen ermöglicht. Als Platzwunder entpuppt sich die Heckgarage mit 1,23 Meter Höhe und zwei gleich großen Türen. Und innen überzeugen die Details: Die Trittstufe für die Betten ist in einem Kasten versteckt. Der Schrank ist bodentief, sodass Kleider aufgehängt werden können. Im Badschrank sichern Gummispannbänder Tuben, Tiegel und Flaschen vor dem Umfallen. Und in der Küche dient ein Apothekerschrank zum sicheren Transport von sensiblen Gütern, wie Essig- und Ölflaschen. Unser Prototyp fuhr mit Ausstattung "volle Hütte" vor, da durch summiert sich der Preis am Ende auf satte 123.908 Euro. Besonders für Wintercamper interessant ist zudem das Arktis-Paket (4790 Euro), u. a. mit Warmwasserheizung inklusive Wärmetauscher und Zuheizer, Isoliermatten, Garagenbodenheizung sowie Filzverkleidung und Riffelblech in der Garage. Aber auch sonst lässt die Preisliste der Sonderausstattungen keine Wünsche offen. Sogar an eine Außendusche (290 Euro) wurde gedacht.

Bildergalerie

Hymer B-Klasse ML T 780
Hymer B-Klasse ML T 780
Hymer B-Klasse ML T 780
Kamera
Wohnmobil-Test Hymer B-Klasse ML T 780
Fazit von Helene Schmidt: Der neue B-Klasse-Spross ist mehr als ein alter Bekannter mit variierter Front. Für Technikbegeisterte ist der T 780 das Modell der Wahl. Er verbindet die gemütliche Wohnlichkeit des Aufbaus mit dem Komfort eines modernen Basisfahrzeugs. Das lassen sich Hymer und Mercedes allerdings auch gut bezahlen. Urteil: vier von fünf Punkten.
Weitere Themen: Gaskocher im Vergleich

Von

Helene Schmidt