Pssst, Preis-Alarm! Dieser Koreaner kostet so viel wie eine Vespa. AUTO BILD ist einen gebrauchten Hyundai i20 von 2009 für Sie Probe gefahren.
Die haben 5000 Euro und wollen gut von A nach B kommen. Ja, wie geht das denn? Vielleicht mit 'ner 125er-Vespa. Oder mit zwei ordentlichen Elektro-Fahrrädern. Kann beides reizvoll sein. Ist aber doof, wenn Sie auch noch den Wochenendeinkauf erledigen wollen, ein paar Kisten Wasser und Bier laden müssen. Des Rätsels Lösung ist erst fünf Jahre alt, gut in Schuss und groß genug für vier Passagiere. Der Kleine für kühle Rechner kommt von Hyundai, heißt i20. Lohnt dieser Gebrauchtkauf?
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Unser Testwagen ist ein 1.4 Benziner für 5950 Euro
Der Innenraum ist tadellos in Schuss. Dank Komfortpaket sind Klimaanlage und beheizte Außenspiegel an Bord.
Rückblick. Vorgänger war der Getz (2002–2009), im März 2009 kam der i20, hergestellt in der Türkei. Demnächst wird er vom neuen i20-Modell abgelöst, zu sehen im Oktober 2014 auf dem Pariser Salon. Wir finden für 5950 Euro ein fünfjähriges Exemplar in "Electric-Red" bei Autopoint Gann im schwäbischen Leonberg. Der Kleine hat 76.000 Kilometer runter, kommt mit Komfortpaket (Klimaanlage, beheizte Außenspiegel) und steht auf Alurädern aus dem Zubehör. Beim Rundgang fallen uns zwei Rostbläschen an der Einfassung der Heckscheibe und eine kleine Delle rechts auf. Sonst steht dieser Hyundai ordentlich da. Gut: Die Reifen haben sechs Millimeter Profil. Auch der Innenraum ist tadellos. Na ja, bis aufs viele Hartplastik. Das war ja schon so, als der i20 noch neu war ...
Der i20 marschiert dank ESP gutmütig durch schnelle Kurven. Der Schleuderschutz ist Serie.
Zeit für die Probefahrt. Ja, es gab den Korea-Knirps auch mit 78 PS. Doch der kleine Benziner ist ebenso müde wie durstig. Sparfüchse wählen den 1,6-Liter-Diesel, der nippt weniger als fünf Liter und macht 190 km/h. Unser 1.4 Benziner leider nicht: 101 PS soll er haben, wir haben sie nicht gefunden. Der i20 schnurrt brav, wirkt aber lustlos. Dazu kommt die gefühllose Lenkung. Dafür ist das Fahrwerk harmonisch abgestimmt. Was fehlt? Die Modellpflege. Sie kam im Sommer 2012 und brachte den Motoren mehr Leistung sowie Front und Heck neue Schürzen. Zurück beim Händler. Wir klagen: Auto zieht leicht nach rechts, Klima funktioniert nicht. Antwort: "Ich habe den Wagen in Kommission, aber das machen wir noch. Und beim Preis komme ich Ihnen entgegen." Na also. Wer einen City-Mini braucht, fährt mit dem i20 nicht schlecht. Wer nur 5000 Euro auf der hohen Kante hat, dürfte demnächst freie Auswahl haben. Denn mit dem Modellwechsel gehen die Preise noch mal nach unten. Was bei unserem Testwagen aufgefallen ist, und auf welche Mängel Käufer beim Hyundai i20 außerdem achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Bildergalerie
Gebrauchter Hyundai i20 im Test
Fazit
von
Stefan Diehl
Es muss ja gar kein VW Polo sein. Auch andere Marken bieten schöne Modelle. Optisch haben die Koreaner längst aufgeholt. Auch technisch muss sich der Hyundai i20 nicht verstecken. Nur bei der Qualität gibt es noch Verbesserungspotenzial.
Von
Stefan Diehl
Gebrauchter Hyundai i20 im Test
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Wie gut ist der Hyundai i20 als Gebrauchter? AUTO BILD hat ein Modell aus dem Jahr 2009 unter die Lupe genommen und erklärt, worauf man beim Kauf achten sollte.
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Unser Testwagen ist ein 1.4-Benziner mit einer Laufleistung von 76.297 Kilometern. 5950 Euro soll er kosten.
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Viel Hartplastik, aber der Innenraum ist tadellos in Schuss. Unser i20 kommt mit Komfortpaket und hat somit Klimaanlage und beheizte Außenspiegel an Bord.
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Schweißtreibend: Die Sitzbezüge sind eher atmungspassiv. Im Sommer hilft ein Handtuch.
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Zeit für die Probefahrt. Es gab den Korea-Knirps auch mit 78 PS. Doch der kleine Benziner ist ebenso müde wie durstig. Sparfüchse wählen den 1,6-Liter-Diesel, der nippt weniger als fünf Liter und macht 190 km/h. Unser 1.4-Benziner ...
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... leider nicht: 101 PS soll er haben, wir haben sie nicht gefunden.
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Der i20 schnurrt brav, wirkt aber lustlos. Dazu kommt die gefühllose Lenkung. Dafür ist das Fahrwerk harmonisch abgestimmt. Dank ESP marschiert er gutmütig durch schnelle Kurven. Der Schleuderschutz ist Serie.
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Was fehlt? Die Modellpflege. Sie kam im Sommer 2012 und brachte den Motoren mehr Leistung sowie Front und Heck neue Schürzen.
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Fazit der Probefahrt: Das Auto zieht leicht nach rechts, Klima funktioniert nicht. Die Antwort vom Händler: "Ich habe den Wagen in Kommission, aber das machen wir noch. Und beim Preis komme ich Ihnen entgegen." Na also.
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Eine weitere gute Nachricht für Sparfüchse: Mit dem nahenden Modellwechsel gehen die Preise noch mal nach unten. Freie Auswahl garantiert.
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Wo macht der gebrauchte i20 Zicken? Als Neuwagen überzeugt er mit guten Ergebnissen in Vergleichstests. Doch bei der Langzeitqualität ist Luft nach oben. Beispiel: Der Motorraum ist unten unverkleidet. Folge: Spritzwasser lässt Kupplungsnehmerzylinder und -leitungen rosten.
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Rückrufe gab es auch: Stahlräder wurden wegen eines falsch sitzenden Ventillochs und Schlauchschellen am Kühlkreislauf getauscht. Der große Bruder iX20 wurde wegen festgerosteter Handbremsen zurückgerufen.
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Nach fünf Jahren fast normal: Rostblasen am Scheibenrahmen hinten. Die Reparatur ist aufwendig, aber notwendig. Ab 500 Euro ist man dabei.
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Der i20 markiert gerne sein Revier: Motorölverlust ist immer wieder Grund für Durchfaller bei der Hauptuntersuchung. Ein weiterer Schwachpunkt ist die schwache Batterie. In der ADAC-Pannenstatistik landet der kleine Hyundai deswegen hinten.
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Immer einen Check wert ist die Achsaufhängung. Kleinwagen sind für die City gebaut, beim "Bordsteinparken" leiden leider die Gelenke.
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Schleichende Gefahr: Noch rostet nur die Halteschelle. In zwei Jahren trifft es dann die Bremsleitung.
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Nicht normal, passiert aber: Nach einem Aufsetzer ist der Vorschalldämpfer bei unserem Kandidaten gestaucht.
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Fazit: Es muss ja gar kein VW Polo sein. Auch andere Marken bieten schöne Modelle. Optisch haben die Koreaner längst aufgeholt. Auch technisch muss sich der Hyundai i20 nicht verstecken. Nur bei der Qualität gibt es noch Verbesserungspotenzial.