Vorstellung: i30 Fastback N günstiger als erwartet

Mit dem Erfolg hat keiner gerechnet: Der bis zu 275 PS starke Kompaktsportler Hyundai i30 N verkauft sich noch besser als erwartet. Grund genug, die Marke N zu stärken und weiter auszubauen. Jetzt bringt Hyundai das zweite Modell für Europa: den i30 Fastback N!
Hyundai i30 Fastback N
Genau wie den regulären i30 N wird es auch die Coupé-Limousine in zwei Leistungsstufen geben: 250 und 275 PS.
Die Entscheidung, auch den i30 Fastback als extrasportliche N-Version zu bringen, basiert dabei nicht auf dem Erfolg des Fünftürers, sondern war von Anfang an geplant, erklären die Koreaner. Genau wie den regulären i30 N wird es auch die Coupé-Limousine in zwei Leistungsstufen geben. Die Standard-Version leistet 250 PS, der i30 Fastback N Performance kommt mit 275 PS, Sperrdifferenzial und ein paar zusätzlichen Extras. Die optischen Unterschiede sind klar: Während der i30 N ein klassischer Hot Hatch ist, mimt der i30 Fastback N eine sportliche Fließheck-Limousine im Mercedes CLA-Style. Das Ergebnis der Karosserieform: ein cw-Wert von 0,297 im Vergleich zu 0,32 beim Kompakten.
In der Frontansicht sind die beiden Fahrzeuge nicht voneinander zu unterscheiden, im Profil und der Heckansicht hingegen schon. So ist der Fastback zwölf Zentimeter länger als der 4,34 Meter lange Fünftürer, die Dachlinie fällt nach hinten sportlich ab. Dadurch musste die Heckschürze überarbeitet werden. Aber keine Sorge, auch der Fastback kommt mit Diffusor und Doppelrohrauspuff. Sogar die markante dreieckige Leuchte, die beim i30 N im Dachspoiler untergebracht ist, hat Chefdesigner Thomas Bürkle beim Fastback im Diffusor untergebracht. Felgen, Auspuff und mehr sind Gleichteile.
Hyundai i30 Fastback N
Der i30 Fastback N hat genau genommen keine ernsthafte Konkurrenz.
Bleibt also die Frage nach der Zielgruppe: Wer kauft einen i30 N und wer den Fastback N? Hyundai geht davon aus, dass der potenzielle Fastback-Käufer eher Premium-orientiert ist und viel Wert auf Style und Design legt. Ein entscheidender Vorteil dabei: Der i30 Fastback N hat genau genommen keine ernsthafte Konkurrenz. Der Mercedes CLA ist eher im Premium-Segment einzuordnen. Zudem als CLA 250 schwächer und als CLA 45 deutlich teurer. Auch eine Audi S3 Limousine spielt definitiv in einer anderen Liga.
Der i30 Fastback N ist ab sofort bestellbar und kostet in der 250-PS-Version mindestens 31.100 Euro. Das sind gerade mal 600 Euro Aufpreis zum normalen i30 N. Der 275 PS starke i30 Fastback N Performance steht mit 33.600 Euro in der Preisliste.

Innenraum: Starke Ähnlichkeit zum i30 N

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Im Vergleich zum i30 N gibt es im Innenraum des Fastbacks nur wenige Unterschiede.

Frage an die Hyundai-Experten: Wer erkennt im Cockpit alle Unterschiede zwischen i30 N und i30 Fastback N? Kleiner Tipp: Es sind nicht viele! Also gut, die Lüftungsdüsen sind beim Fastback rot umrandet, die Nähte sind ebenfalls rot – das soll den Premiumanspruch unterstreichen. Und sonst? Die wichtige N-Taste am Lenkrad ist nicht hellblau, sondern anthrazit. Das war's. Macht aber auch nichts, denn der Innenraum des i30 N gefällt. Die Sitze sind ausreichend tief montiert, das Lenkrad in Höhe und Tiefe verstellbar – so ist schnell eine sportliche Sitzposition gefunden. Der gut ablesbare Tacho reicht bis 300 km/h, eine echte Ansage. Und der i30 Fastback N soll immerhin echte 250 km/h schaffen.  Lob gibt es natürlich für die gute Sechsgang-Handschaltung, die aus dem i30 N stammt. Und in einen sportlichen Kompakten gehört natürlich eine Sechsgang-Handschaltung!
Interessant wird es in der zweiten Reihe – wer schon einmal das Vergnügen hatte, in einem Mercedes CLA hinten zu sitzen, dürfte sich jetzt angesprochen fühlen. Natürlich sieht eine Coupé-Silhouette schön sportlich aus, aber auf der Rückbank heißt es dafür oft Kopf einziehen. Und das trifft auch auf den i30 Fastback N zu. An Einstieg und Beinfreiheit gibt es nichts meckern. Bei einer Körpergröße von über 1,80 Metern streift der Scheitel allerdings den sportlich schwarzen Dachhimmel spürbar. Einen Vorteil hat die sportliche Karosserieform aber: Der Kofferraum des Fastback ist größer als beim normalen i30.

Fahren: Handling für die Rennstrecke (Update!)

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Der beim Performance-Modell serienmäßige Klappenauspuff legt sich mächtig ins Zeug
Wir steigen in die 275 PS starke Performance-Version (Basis: 250 PS) und drücken uns an den beiden Fahrprogramm-Tasten links und rechts unterhalb der Lenkradspeichen vom Eco- über den Normal- in den Sport- und schließlich N-Modus. Ab Sport straffen sich die Adaptivdämpfer des grundsätzlich schon sehr stramm abgestimmten Fahrwerks, womit die Seitenneigung in Kurven gegen null geht und das Handling tatsächlich rennstreckentauglich wird. Im Sport- und N-Modus arbeitet die Lenkung deutlich schwergängiger, was sich zwar sportlich anfühlt, die Rückmeldung vom Asphalt allerdings nicht erhöht. Auch der beim Performance-Modell serienmäßige Klappenauspuff legt sich jetzt mächtig ins Zeug. Wo wir vorher nur ein dünnes Stimmchen gehört haben, schmettert jetzt ein Tenor.

Sind die 19-zölligen Pirelli P Zero des Performance-Modells (Basis: 18 Zoll) auf Temperatur, verbeißen sie sich in den Asphalt. Dank der elektronisch geregelten Differenzialsperre zieht sich der heiße Kompakte energisch und ohne Traktionsverluste aus den engen Kehren. Ein Turboloch ist nicht zu beklagen, der Zweiliter zieht gut durch, hat aber nicht den Punch eines, sagen wir mal, Seat Leon Cupra.
Kurve um Kurve fräsen wir uns den Berg hinab, runterschalten, anbremsen, einlenken, beschleunigen. Die Schaltung geht hinreichend exakt von der Hand, bei Gaswegnahme bratzelt es aus dem Auspuff. Die größere Bremsanlage des Performance-Modells erlaubt sich kein Fading, tadellos. Der Hyundai lenkt sehr direkt ein und untersteuert nur, wenn man ihn "überfährt". Das Fahrverhalten ist insgesamt lobenswert neutral.

Ausstattung: In zwei Leistungsstufen erhältlich

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Beim Antrieb gibt es keine Wahl, die einzige Option heißt Sechsgang-Handschaltung und Vorderradantrieb
Genau wie den Fünftürer gibt es auch den i30 Fastback N in zwei Leistungsstufen: Die Kunden haben die Wahl zwischen 250 PS und 275 PS. Beim Antrieb gibt es dagegen keine Wahl, die einzige Option heißt Sechsgang-Handschaltung und Vorderradantrieb. Für mehr Fahrdynamik sorgt zudem ein Sperrdifferenzial, das genauso zur Performance-Version gehört wie die 19-Zöller mit Pirelli P-Zero-Reifen, ein Sportauspuff und elektronische Dämpfer. Das Fahrwerk wollen die Hyundai-Ingenieure minimal komfortabler abgestimmt haben als beim extra sportlichen i30 N Fünftürer. Exklusiv für die neue Fastback-Version des i30 N gibt es den neuen Grauton Shadow Grey, der dem Fließheck einen sportlich dezenten Look verpasst. Insgesamt bieten die Koreaner sechs Farben an. Den acht Zoll großen Touchscreen mit Apple CarPlay, Android Auto und Rückfahrkamera kennen wir genauso wie die fünf Fahrmodi aus dem normalen i30 N.

Technische Daten und Preise: Los geht's bei 31.100 Euro

Hyundai i30 Fastback N • Motor: Vierzylinder-Benziner mit Turboaufladung • Hubraum: 1998 ccm • Leistung: 184 kW (250 PS) bei 6000 U/min • max. Drehmoment: 353 Nm bei 1450 bis 4500 U/min (378 Nm mit Overboost) • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h • Beschleunigung: 6,4 s • Preis ab 31.100 Euro.
Hyundai i30 Fastback N Performance • Motor: Vierzylinder-Benziner mit Turboaufladung • Hubraum: 1998 ccm • Leistung: 202 kW (275 PS) bei 6000 U/min • max. Drehmoment: 353 Nm bei 1450 bis 4500 U/min (378 Nm mit Overboost) • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h • Beschleunigung: 6,1 s • Preis ab 33.600 Euro.

Bildergalerie

Hyundai i30 Fastback N (2019)
Hyundai i30 Fastback N (2019)
Hyundai i30 Fastback N (2019)
Kamera
Hyundai i30 Fastback N (2019)
Jan Götze

Fazit

Hyundai geht voran und stärkt so die Marke N! Der i30 Fastback N ist ein gelungenes Auto ohne direkte Konkurrenz. Motor, Antrieb und Optik stimmen. Genau SO macht man eine Marke für junge Leute attraktiv. Und dann dieser Sound... da kommt kein GTI ran!