Manche nennen es Kunst, andere sprechen von Schmierereien: Graffiti gefallen nicht jedem. Ähnlich geteilt sind die Meinungen über Coupés. Für die einen sehen sie schlichtweg besser aus als jede Limousine, als jeder Drei- oder Fünftürer – und für die anderen bieten sie einfach nur weniger Auto für mehr Geld. Hyundai befeuert die Diskussion jetzt kräftig, baut mit dem Veloster – übrigens ein Fantasiename – ein ganz spezielles Coupé. Das sieht zum einen spektakulär aus und verfügt zum anderen über eine sehr seltene Spezialität: Der Veloster hat drei Türen – eine auf der Fahrerseite, zwei rechts. Bringt das was?

Überblick: Alle News und Tests zum Hyundai Veloster

Hyundai Veloster
Spektakuläre Optik: Der Hyundai Veloster gefällt mit einem dynamischen Blechkleid.
Durchaus, schließlich kann ein Mitfahrer so relativ bequem in den Fond klettern. Und dort geht es vergleichsweise üppig zu. Der Hyundai bietet hinten klar den meisten Platz. Lange Beine lassen sich problemlos unterbringen, nur die Kopffreiheit ist eingeschränkt. Zudem stoßen größere Menschen mit dem Kopf nicht an das Dach, sondern an die weit nach oben gezogene Heckklappe. Das könnte schmerzhafte Folgen haben, falls die mal schwungvoll zugeschlagen wird. Solche Risiken gibt es beim Honda ganz bestimmt nicht. Denn in seinem winzigen Fond hält es beim besten Willen niemand aus, mal abgesehen vom Gepäck, das sich auf der umgeklappten Rückbank unterbringen lässt. Der Honda ist zierlicher gebaut als die beiden anderen, entsprechend sparsamer das Raumangebot. Das muss kein Nachteil sein: Im Cockpit kommen sich Fahrer und Begleitung näher als in den anderen Autos.

Überblick: Alle News und Tests zum Renault Mégane

Renault Mégane
Großzügig geschnitten: Vorne ist man im Mégane Coupé am besten untergebracht.
Im großzügiger geschnittenen Renault gibt es vorn sogar noch einen Hauch mehr Platz als im Hyundai, im Fond sind Menschen bis etwa 1,75 Meter bequem untergebracht, alles darüber muss den Kopf einziehen. Beim Kofferraum liegt der Renault mit 377 Litern sogar vorn, dahinter der Hyundai mit 320 Litern. Der Honda folgt mit 225 Litern – unter dem flachen Ladeabteil lagert eine Nickel-Metallhydrid-Batterie, die zum Hybrid-Antrieb gehört. Das Honda-System funktioniert einwandfrei, je nach Stimmung kann der Fahrer entweder flott unterwegs sein oder ernsthaft sparen. Im Test verbrauchte der Honda mit 6,0 Litern knapp 1,5 Liter weniger als Hyundai und Renault. Der Spaß kommt trotzdem nicht zu kurz, der CR-Z fährt sich leichtfüßig, mit der zackigen Lenkung fast nervös. Mehr zum Renault Mégane.

Weitere Details zu den drei kompakten Coupés gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen lesen Sie in AUTO BILD 38/2011, erhältlich ab Freitag, 23. September.
Dirk Branke

Fazit

Was für ein Fortschritt, den Hyundai mit dem Veloster gemacht hat. Doch das Versprechen, das sein spektakulärer Auftritt gibt, kann das bestenfalls brave Temperament nicht einlösen. Hyundai kündigt übrigens für 2012 eine Turbo-Version an – wir sind gespannt. Diesen Vergleich gewinnt der Renault mit seinem routiniert abgestimmten Fahrwerk. Der Hybrid-Honda ist ein Sonderfall, ein sympathisches Auto für Technik–Liebhaber, aber vergleichsweise eng geschnitten.