IAA Mobility 2023: Tops und Flops

AUTO BILD zeigt, was uns auf der IAA Mobility in München gefallen hat und was nicht. Los geht's mit dem Top von Lena Trautermann: VW ID.GTI Concept. Mein Messehighlight ist der ID.GTI. Denn damit wäre auch die Frage beantwortet: GTI und E-Mobilität, geht das? Geht! Auf dem Foto sieht man mit dem ID.2 zwar nur die künftige Basis, aber der ID.GTI bringt endlich mal wieder Schwung in die Kleinwagen-Klasse und die Emotion zurück zu VW.

Flop von Lena Trautermann: die Messestände im Open Space. Die Messe will mit ihrem neuen Konzept auch die Nachhaltigkeit in den Fokus rücken. Gelebt wird das allerdings nicht – im Gegenteil. Teilweise wurden für die Stände neue Betonflächen gegossen oder Stände mit Farbe eingesprüht. Und das, um nach fünf Messetagen alles wieder zu entfernen.

Top von Michael Gebhardt: Hyperloop. Nicht nur Elon Musk arbeitet am Hyperloop, auch in München wird an der Rohrpost für Menschen geforscht. Die TU München hat eine 24 Meter lange Teststrecke in Betrieb genommen, in der der Pod, also die Passagierkabine, erprobt wird. Zukünftig könnten Reisen mit knapp 1000 km/h möglich sein – auf Strecken von bis zu 1500 Kilometern. München-Rom würde man dann in gut anderthalb Stunden schaffen.

Flop von Michael Gebhardt: Digitalisierung? Nicht konsequent! Die Eintrittskarte für die IAA in München bekommt man digital, als PDF und für das Wallet auf dem Smartphone – das ist toll. Noch besser: In der IAA-Karte ist auch ein U-Bahn-Fahrschein integriert. Nur: Um den zu nutzen, muss man das PDF ausdrucken, sonst wird er nicht anerkannt. Das ist überflüssig. Und genauso überflüssig: Wer auf der Messe mit seiner digitalen Eintrittskarte das Drehkreuz passiert, bekommt ungefragt noch ein Papierticket ausgedruckt. Das muss im Jahr 2023 besser gehen. 

Top von Conny Poltersdorf: Cupra DarkRebel, der Dark Knight aus Spanien. Mein erster Gedanke: Was ist denn das für ein Batmobil? Mein Zweiter: Wann kommt der Wagen in Serie? Um die erste Frage zu beantworten: Der Cupra DarkRebel ist ein Conceptcar und ein Community-Projekt. In einem virtuellen Konfigurator konnten User ihren Traumsportwagen erstellen. Einige Ideen sollen dann bei der Entwicklung mit eingeflossen sein. Ein Grund, warum dieses Fahrzeug mein Messehighlight ist. Dass das Design am Ende einem Batmobil ähnlich sieht, ist der zweite Grund. Und für mich als Gamer-Girl ist der Innenraum mit dem Gaming-Lenkrad ein guter dritter Grund, auf eine Serienversion zu hoffen. Das beantwortet auch die zweite Frage, denn nach aktuellen Informationen, ist noch keine Serienversion geplant. Ich würde es mir wünschen!

Flop von Conny Poltersdorf: Wo sind die Hersteller und warum so weit weg? Die Liste ist lang: Honda, Hyundai, Jaguar und Land Rover, Suzuki, Sportwagenhersteller und bis auf Opel der komplette Stellantis-Konzern – all diese Hersteller haben abgesagt und sind auf der IAA 23 gar nicht oder nur für einzelne Testfahrten da. Aber ich finde, für alle Autointeressierten oder sogar potenziellen Autokäufer sind die Messen immer ein guter Ort, um ein breites Spektrum der Modelle kennenzulernen. Doch nicht in diesem Jahr in München. So geht das Messeflair verloren. Das liegt auch daran, dass die Stände teilweise mindestens 10 Minuten Fußmarsch voneinander entfernt sind oder auch in Hinterhöfen zu finden sind.

Top von Robin Hornig: Mercedes Concept CLA. Für Mercedes beginnt eine neue Ära – und ich bin ganz begeistert: 800-Volt-Plattform, Reichweite, tolles Design und als Fahrzeug-Herz ein wassergekühlter Hochleistungsrechner. Der illuminierte Supercomputer im Fußraum der Studie ist von NVIDIA und steuert das Betriebssystem MB.OS. Damit können Over-The-Air-Updates (OTA) die Fahrzeugcharakteristik verändern, wie beim Smartphone. Autos werden zukünftig um die Software gebaut und nicht andersherum – top!

Flop von Robin Hornig: Baustellen, nicht nur in München. Die Münchener Innenstadt ist voll mit Baustellen – und das zur IAA, wo die Mobilität im Mittelpunkt steht. Gefühlt ist ganz Deutschland geplagt vom Baustellen-Irrsinn. Oft wird die Autofahrt zum nervenzehrenden Marathon im Schneckentempo. Diese katastrophale Verkehrsplanung ist Gift für unsere individuelle Mobilität. Wofür all die schönen Autos auf der IAA, wenn wir damit nur noch im Stau stehen? Das muss sich ändern!