Beim Indy 500 wird immer wieder der amerikanische Traum gelebt. Aber bei der 102. Ausgabe des ältesten Autorennens der Welt platzte eine Märchengeschichte nach der anderen.
Zum Beispiel die von Danica Patrick - der einzigen Frau, die je ein IndyCar-Rennen gewinnen konnte. Nach sieben Jahren kehrte sie zum Indy 500 zurück, startete viel versprechend von Rang sieben, aber crashte schon in der ersten Rennhälfte. „Das ist ein trauriges Ende. Aber das Indy 500 war nicht nur der Tag heute. Wir hatten hier gute Momente“, sagte Patrick und hängt den Helm an den berühmten Nagel.
Oder die von Hélio Castroneves - der nach AJ Foyt, Al Unser und Rick Mears der vierte Fahrer mit dem vierten Indy-500-Rekordsieg werden wollte. Der Brasilianer lag lange in der Spitzengruppe – dann zerschellten auch seine Hoffnungen bei einem Unfall an der Mauer.
Oder die von Stefan Wilson - dem Bruder des 2015 bei einem IndyCar-Unfall verstorbenen Ex-Formel-1-Fahrer Justin Wilson. Zwei Runden vor Schluss führte er das Rennen noch an. Dann musste er an die Box - zu wenig Benzin.
Crash
Auch beim 2018er Indy 500 gab's wieder viel Schrott
Am Ende gewinnt einer, der es längst verdient hat. Will Power, IndyCar-Meister von 2014. Aber noch nie siegte er beim Indy 500. Im elften Anlauf gelang es endlich. Länger mussten nur Sam Hanks (1957 im 13. Rennen) und Tony Kanaan (2013 im zwölften Lauf) warten. Seine Frau Liz Power war überwältigt: „Er hat wirklich so lange darauf hingearbeitet. Es war sein Traum.“
Power gewann in 124 IndyCar-Rennen 29 Mal. Seit elf Jahren hat er jede Saison mindestens einen Lauf für sich entscheiden können. „Aber alle haben immer vom Indy 500 gesprochen. Jetzt ist Ruhe damit“, freute sich der 37-Jährige.
Power ist der erste Australier, der das Indy 500 gewinnt. Für Teamchef Roger Penske ist es sogar schon der 17. Sieg beim Oval-Klassiker.
Der Rennsport wurde Power in die Wiege gelegt. Sein Vater Bob Power fuhr 1980 unter anderem in der australischen Formel-1-Meisterschaft. Trotzdem bedurfte es der finanziellen Unterstützung von Ex-Formel-1-Sieger Mark Webber, um in der IndyCar Fuß zu fassen. Seit 2009 ist Power in Diensten von Penske unterwegs. Nach dem Titelgewinn 2014 ist der Indy-500-Sieg 2018 das große Highlight in der Karriere von Will Power.
Mit 93 Grad Fahrenheit (33,9 Grad Celsius) war das Rennen mit diversen Unfällen, packenden Highspeed-Manövern und taktischen Spielchen das heißeste in der Geschichte. Der bisherige Hitzerekord stammt aus dem Jahr 1937 mit 92 Grad Fahrenheit (33,3 Grad Celsius). 
Die Details zum Rennen können Sie hier nochmal im Live-Ticker nachlesen:

Von

Michael Zeitler