Die Formel-1-Fahrer bekommen einen Heiligenschein. Mit dem Bügel um das Cockpit soll der Kopf des Fahrers geschützt werden. Um 17 Prozent soll sich die Sicherheit der Piloten damit erhöhen, vor allem bei herumfliegenden Teilen und bei aufsteigenden Autos.
Formel 1 2018: das wird alles neu
Doch der Halo ist hässlich – und sorgt bei vielen Fans deswegen für Diskussionen. Vor allem, weil die amerikanische IndyCar-Serie eine elegantere Version eines Kopfschutzes getestet hat: den so genannten Windscreen, also eine Windschutzscheibe, die durchsichtig ist. Sie besteht wie die Kanzeln eines Kampfjets aus Opticor, einem sehr widerstandsfähigen, aber auch leichten Material.
Halo
Die Formel 1 bekommt einen Kopfschutz
Auch die Formel 1 hat eine Windschutzscheibe getestet, den so genannten Shield. Sebastian Vettel drehte damit im Training zum Großbritannien-GP 2017 eine Runde. Dann wurde ihm schwindlig, weil die Scheibe die Perspektive verzerrte. Anders erging es IndyCar-Fahrer Scott Dixon, der die Windschutzscheibe in Phoenix ausprobiert hat – über mehrere Runden, auch bei Nacht. Sein Fazit: „Es gab nichts, was den Test sofort gestoppt hätte. Natürlich fühlt es sich zu Beginn etwas ungewohnt an. Die Augen müssen sich erst daran anpassen. Aber mit der Zeit wurde es immer besser.“
FIA-Sicherheitschef Lauren Mekies gibt zu, dass die Windschutzscheibe auch für die Formel 1 noch interessant werden könnte. „Wir hatten eine Deadline und in dieser war es uns nicht möglich, beide Varianten gleichzeitig zu entwickeln. Die ersten Tests ergaben, dass der Halo für unsere Sicherheitsvorstellungen die bessere Lösung ist“, so Mekies.
Der Halo ist aus Titan und wiegt mit allen Anlenkpunkten 14 Kilogramm. Er muss folgenden Drücken fünf Sekunden lang standhalten: Von oben 116 Kilonewton (ca. zwölf Tonnen), von vorn 46 kN (4,7 Tonnen) und von der Seite 93 kN (9,5 Tonnen).

Von

Michael Zeitler