Ist Siri gefährlich?
Selbst wenn Fahrer und Computer sich verstehen, kann die Spracheingabe vom Verkehr ablenken. So lautet das Ergebnis einer Studie der Universität Utah (USA).
Forscher der University of Utah in den Vereinigten Staaten haben in einer Studie ermittelt, wie sehr sprachgesteuerte Infotainment- und Navigationsgeräte im Auto den Fahrer ablenken. In einem weiteren Versuch testeten die Wissenschaftler Apples Spracherkennungssoftware Siri (unter iOS 7) in unterschiedlichen Disziplinen. Dabei bekam gerade Siri ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, die Software MyLink von Chevrolet erhält ebenfalls keine Empfehlung der Tester (siehe Tabelle).

Texten im Kopf vs. Umparken im Straßenverkehr

Studienleiter David Strayer betonte, dass entgegen der vorherrschenden Erwartungen sprachgesteuerte Systeme nicht alles einfacher machen würden. Bisweilen seien die Fahrer von der Bedienung einer komplexen Sprachsteuerung ähnlich abgelenkt, als wenn sie gar nicht auf die Straße schauten. Eine Textnachricht oder E-Mail komplett "im Kopf" zu schreiben, ohne dabei den Text auf dem Bildschirm vor sich zu haben, sei mental herausfordernd und ungewohnt. Der Wissenschaftler warnte: "Jeder sollte sich genau überlegen, ob er oder sie diese Technologie immer benutzen will, bloß weil es grundsätzlich möglich ist. In manchen Situationen kann es so sehr ablenken, dass die Verkehrssicherheit gefährdet ist." Es gab aber auch gute Nachrichten: Die Onboard-Systeme von Toyota und Hyundai konnten sich im Test bewähren.

Von

Jonathan Blum