Dass Rennfahrern im Eifer des Gefechts und unter Adrenalin mal die Pferde durchgehen, ist ja bekannt. Aber was am Wochenende bei der Kart-WM im italienischen Lonato passierte, ist völlig verrückt.
Corona-Alarm in der Formel 1: hier klicken
Nachdem Luca Corberi nach einer Kollision mit Paolo Ippolito ausgeschieden ist, warf er am Streckenrand mit einer Stoßstange nach dem vorbeirauschenden Ippolito. Damit nicht genug: Nach dem Rennen ging er im Parc fermé auf ihn los und löste damit eine Schlägerei aus. Offenbar war auch sein Vater, der Betreiber der Kartstrecke, involviert.
Kart
Corberi rastete aus
Bild: FIA
Glücklicherweise gab es keine Verletzten, aber die Videos davon machten im Internet die Runde. Viele Rennfahrer haben sich daraufhin zu Wort gemeldet und drastische Strafen verlangt. Als FIA-Kartbeauftragter war auch Felipe Massa vor Ort, der die FIA unmittelbar zu einer Untersuchung des Zwischenfalls bewog.  
Inzwischen hat sich Corberi für seinen Ausraster entschuldigt und seinen Rücktritt vom Motorsport erklärt. So schreibt er: „Ich möchte mich bei der Motorsportwelt für das, was ich getan habe, entschuldigen. Es gibt keine Ausrede, die erklären kann, warum ich mich so schändlich benommen habe. Das ist mir in den 15 Jahren meiner Karriere noch nie passiert, und ich hoffe ernsthaft, dass wir das zukünftig auch von niemandem mehr sehen werden.“
Auch die Rennkommissare hatte Corberi bereits gebeten, seine Rennlizenz zu entziehen. Doch die Stewards sind dazu nicht befugt: „Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, für den Rest meines Lebens nicht mehr an Motorsport-Veranstaltungen teilzunehmen. Das ist kein Akt der Selbstjustiz, sondern einfach die richtige Entscheidung“, so der Italiener.

Von

Michael Zeitler