In der dritten Generation ist der Sportage nicht nur solide, sondern auch schick. Selbst frühe Modelle haben noch Neuwagengarantie. Das Risiko ist niedrig.
Der erste Sportage ist fast vergessen. Im September 1994 kam er auf den Markt, nur einen Monat nach dem Urvater der Kompakt-SUV, dem Toyota RAV4. Doch anders als der verschwand der Kia nach achtjähriger Bauzeit sang- und klanglos in der Versenkung. Mit der zweiten Auflage, einem fast baugleichen Zwillingsbruder des Hyundai Tucson, kam der Erfolg. Richtig begehrenswert wurde aber erst der 2010 eingeführte Typ SL. Mit hoher Fensterlinie, breiter C-Säule und weit ausgestellten Radhäusern tritt er selbstbewusst auf. Für die neue, propere Designsprache erhielten die Koreaner 2011 den Red Dot Design Award. Selbst fünf Jahre später, der Nachfolger macht sich längst auf den Straßen breit, hat die Linie wenig an Aktualität eingebüßt.
Die Probleme halten sich in Grenzen
Das hohe Gewicht fordert Tribut: Die Bremsen des Sportage verschleißen überdurchschnittlich schnell.
Doch nicht nur das Lustzentrum riet Käufern zum kompakten Stadt-SUV. Sieben Jahre Herstellergarantie sind noch heute ein unschlagbares Argument. Zumal die Technik als ausgereift gelten darf. Bei frühen Modellen kam es zwar vereinzelt zu Motorschäden an Dieselaggregaten, doch der Tausch geschah auf Garantie. Die Achsen leiden unter dem hohen Gewicht, die Gelenke bekommen Spiel. Auch die Bremsen verschleißen überdurchschnittlich schnell, ein Tribut an das hohe Gewicht. Spielt die Klimaanlage verrückt, könnte das Steuergerät betroffen sein. Wer viel und schwer ziehen muss, sollte lieber nach einem Automatik Ausschau halten, die Kupplungen der Schaltgetriebe sind schnell überfordert und quittieren den Dienst. Dass der TÜV oft Mängel an der Beleuchtung feststellt, ist dagegen Kleinkram und fällt eher in den Bereich Wartungsdefizit. Alles in allem aber halten sich die Probleme in Grenzen.
Dies Bild bestätigt auch der AUTO BILD-Dauertestwagen. Seit 2014 spult der 2.0 CRDi AWD Automatik mit 184 PS seine Kilometer so locker ab, dass kaum Raum für Kritik bleibt. Ein entspannt abgestimmtes Fahrwerk, ausreichend Platz für vier Personen mit Gepäck. Dazu aufgrund der hohen Sitzposition eine gute Übersicht nach vorn: Was will man mehr?! Etwas Durchsicht nach hinten vielleicht. Da erinnert der Sportage eher an einen Lkw und macht die Rückfahrkamera unvermeidlich. Doch bei so viel Fortschritt gegenüber dem ersten Modell kann man diesen Punkt glatt vergessen. Was bei unserem Testwagen aufgefallen ist, und auf welche Mängel Käufer beim Kia Sportage achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie.
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Malte Büttner
Fazit
Kia hat in den letzten Jahren eine fast unglaubliche Performance hingelegt. Aus dem einstigen Preisknüller vom Grabbeltisch ist ein begehrter Markenfummel geworden. Die lange Garantie, von der noch Gebrauchtkäufer profitieren, ist das Gütesiegel.