Knaus Tabbert Caravisio Concept: Caravan Salon 2013
Der Caravan der Zukunft
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Mit einer innovativen und unglaublich schicken Caravan-Studie will Hersteller Knaus Tabbert den Mief aus den Wohnwagen treiben. Premiere ist auf dem Caravan Salon in Düsseldorf.
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Mief adé: So könnte der Caravan von übermorgen aussehen.
Camping ist cool. Das finden nicht nur Rentner, auch immer mehr junge Familien verbringen gerne ihren Urlaub auf (deutschen) Campingplätzen. Viele hausen in einem der praktischen, neuen Wurfzelte. Auch schicke Wohnmobile sind gefragt; in den vergangenen zwölf Monaten stiegen die Zulassungszahlen laut Caravaning Industrie Verband um 2,9 Prozent. Davon können Wohnwagen-Hersteller nur träumen. Seit Jahren sind hier die Zahlen rückläufig, allein im vergangenen Jahr ging es 3,8 Prozent bergab. Warum eigentlich? Die Haken-Heime bieten deutlich mehr Komfort als eine Stoffhütte, gerade mit kleinen Kindern. Vielleicht liegt es aber auch an der Einrichtung, die meist an Omis Stube erinnert. Brrrrr.
Caravan-Hersteller Knaus Tabbert aus dem niederbayerischen Jandelsbrunn will nun den Mief aus den Wohnwagen treiben und präsentiert auf dem Düsseldorfer Caravan Salon (30. August bis 8. September 2013) die zukunftsweisende Studie Caravisio. Eiche rustikal? Blümchenvorhänge? Spitzendeckchen? Nix da – das Ding sieht aus wie eine Miniatur-Designerwohnung mit seinem dunklen Schiffsparkettboden, den mattweißen Lackfronten und den dazu kontrastierenden schwarzen Glasflächen. Zwei Jahre hat eine Expertengruppe am Caravan "von morgen oder übermorgen" gearbeitet; das Ergebnis ist nicht nur optisch ein Schmankerl, sondern auch technisch revolutionär.
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Wohnmobile XXL: Camping in den USA
Tagsüber verwandeln sich die Bug-Betten zur Lounge-Ecke mit Panoramafenster.
Schon der im Windkanal optimierte Grundriss ist neu. Wie bei einer Yacht läuft die Spitze pfeilartig zu; die beiden V-förmig angeordneten Einzelbetten im Bug können mit einer Extra-Matratze zum Doppelbett ausgebaut werden. Tagsüber verwandeln sich die Polster zur Lounge-Ecke vor einem großen Panoramafenster. Auch bei der Gestaltung des Wohnraums haben sich die Designer vom Yachtbau inspirieren lassen; er wirkt elegant wie ein Schiffssalon. Mit nur einem Handgriff verwandelt sich die bequeme Lounge in ein Arbeitszimmer, und die luftgefederten Polster lassen sich stufenlos regulieren – jedem Hintern das Seine.
Der Wohnraum erinnert an den Salon einer Yacht und lässt sich mit einem Handgriff in ein Büro verwandeln.
Die Decke ist mit dunklem Textil bespannt, was schick aussieht und laut Knaus Tabbert eine bessere Luftverteilung der Klimaanlage von oben ermöglicht. In der Decke sitzt außerdem ein Full HD-Beamer, der sein Bild auf die Glasschiebetüre im Heck projiziert. Wenn gewünscht, kann das Bild durch den Beamer gespiegelt werden, so dass Film oder Fußballspiel auch draußen auf der ausklappbaren Heck-Veranda geguckt werden kann. Zum Fahren wird die Terrasse hochgeklappt und bietet Platz für zwei Fahrräder oder Pedelecs, deren Batterie via Induktion gleich aufgeladen werden. Als Persenning dient das Sonnendach der Veranda. Ganz schön clever.
Klar, dass der Caravan der Zukunft auch vernetzt ist. Gerade stellt sich das Gefährt sowieso von alleine. Wer möchte, kann per App aber einzelne Stützen nachregulieren oder das ganze Mobilheim übers luftgefederte Chassis in wenigen Sekunden auf Bodentiefe herabsenken. Die Milchglasscheibe im Heck verwandelt sich auf Befehl am Smartphone zu Klarglas, und die Zentralverriegelung funktioniert über Fingerscan.
Und wann gibt's das tolle Teil nun? Genau so wohl gar nicht. "Der Caravan hebt weder Anspruch auf Reporoduzierbarkeit noch auf Serientauglichkeit. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, (...) um eigene Antworten zu geben und zum Nachdenken anzuregen", sagt Knaus Tabbert. Schade eigentlich.
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Caravan-Studie Knaus Tabbert Caravisio Concept
Von
Maike Schade
Caravan-Studie Knaus Tabbert Caravisio Concept
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Die Zulassungszahlen für Caravans sind in Europa seit Jahren rückläufig. Wohnwagen-Hersteller Knaus Tabbert will dem entgegenwirken und präsentiert auf der Fachmesse Caravan Salon in Düsseldorf (30. August bis 8. September 2013) die Zukunftsstudie Caravisio, um "zum Nachdenken anzuregen".
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Zwei Jahre hat eine Expertengruppe am Caravan "von morgen oder übermorgen" gearbeitet, schon der Grundriss ist völlig neu. Wie bei einer Yacht läuft die Spitze pfeilartig zu; die beiden V-förmig angeordneten Einzelbetten im Bug können mit einer Extra-Matratze zum Doppelbett ausgebaut werden. Tagsüber ...
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... verwandeln sich die Polster zur Lounge-Ecke vor einem großen Panoramafenster (Foto).
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Auch bei der Gestaltung des Wohnraums haben sich die Designer vom Yachtbau inspirieren lassen: Er wirkt elegant wie ein Schiffssalon. Mit nur einem Handgriff ...
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... verwandelt sich die bequeme Lounge in ein Arbeitszimmer, und die luftgefederten Polster lassen sich stufenlos regulieren – jedem Hintern das Seine.
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Design-Gag: Der Wasserhahn ist ausklappbar (Foto). Hübsch sind auch die App-Features: Per Smartphone oder iPad lässt sich das gesamte Mobil auf Bodenhöhe absenken oder die Milchglasscheibe im Heck in Klarglas verwandeln. Dieses Schiebefenster dient übrigens auch als Leinwand für den Full HD-Beamer. Wer möchte, kann sogar auf der ausklappbaren Veranda Fernseh gucken – der Beamer kann das Bild spiegeln. Zum Fahren ...
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... wird die Terrasse hochgeklappt und bietet Platz für zwei Fahrräder oder Pedelecs, deren Batterie via Induktion gleich aufgeladen werden. Als Persenning dient das Sonnendach der Veranda. Ganz schön clever. Schade, dass der Caravisio wohl eine Vision bleibt. "Der Caravan hebt weder Anspruch auf Reproduzierbarkeit noch auf Serientauglichkeit, sondern soll zeigen, was möglich ist", sagt Knaus Tabbert.
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Wohnmobile XXL: Camping in den USA
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Ein 15-Liter-Triebwerk unter der Haube, Fußböden aus Marmor, elegante Ledersofas, drei LCD-Flachbildfernseher mit feinstem Soundsystem und einen Frischwassertank mit 450 Liter Fassungsvermögen an Bord – klicken Sie sich durch die Wohnmobile der Superlative.
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Platz da für die Kaiserin der Camper: Der 431 PS starke "Empress" (engl. für Kaiserin) ist das Flagschiff von Triple E Recreational Vehicles. Das 12,24 Meter lange Wohlfühl-Wohnmobil ist über 13 Tonnen schwer, 2,53 Meter breit und 3,84 Meter hoch. Für den Innenraum ...
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... gibt es diverse Gestaltungsmöglichkeiten. Hier ein Beispiel mit großem Wohnraum, Schlafzimmer, Küchenzeile, Essecke und zwei riesigen Fernsehern. Wie das live aussehen kann, ...
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... zeigt ein Blick in den Essbereich des Empress. Dunkles Holz, helles Leder und ein feiner Marmorfußboden – die Ausstattung ist äußerst exklusiv. Und mit dem großen Flachbildfernseher verpassen die Insassen auch während des Dinners kein Spiel der NBA, NHL, NFL oder MLB.
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Auf Wunsch gibt es die komplette Einrichtung des Empress natürlich auch in hellem Holz. Für stets gut gekühlte Getränke sorgt ein riesiger Kühlschrank mit Eismaschine.
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Die Firma Monacocoach schickt den dicken "Signature" ins Rennen. Für den von einem Cummins-Diesel mit 15 Litern Hubraum und 532 PS angetriebenen Brummer startet die Preisliste bei schlappen 628.900 Dollar. Das sind derzeit umgerechnet rund 488.000 Euro.
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Für diesen Preis darf man in dem 23 Tonner in einem Cockpit Platz nehmen, das eine gelungene Mischung aus dem Arbeitsplatz auf der Brücke eine Kreuzfahrtschiffs und der Schaltzentrale eine Kampfjets ist.
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Auf 13,68 Meter länge, 3,86 Meter Höhe und 2,55 Meter Breite (Außenmaße) lassen sich allerlei noble Einrichtungsgegenstände unterbringen. Selbst für das kleine Cocktailtischchen ist im Mittelgang zwischen zwei riesigen Ledersofas noch üppig Platz.
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Auch der "Berkshire" von Forest River ist ein Garant für Parkplatzprobleme in einer belebten Innenstadt. Mit seiner Gesamtlänge von 12,12 Metern und dem fetten 6.7-Cummins-Turbodiesel (345 PS) macht der Riese mächtig auf dicke Hose.
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Für den Berkshire gibt es vier Innenraum-Optionen sowie diverse Holz- und Stoffvariationen.
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Ebenfalls mit den Ausmaßen eines durchschnittlichen deutschen Linienbusses kommt der "Mandalay" von Four Winds mit seinen 13,56 Metern Länge daher. Sein Cummins-Diesel leistet 431 PS. Um extrem weite Wege in einem Rutsch zurücklegen zu können, ...
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... schluckt der Tank des Mandalay 568 Liter Sprit. Und damit die Besatzung des Dickschiffs morgens üppig duschen, die Zähneputzen und leckeren Tee oder Kaffee kochen kann, ist auch noch ein 454 Liter großer Frischwassertank an Bord.
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Das Unternehmen "Newell" aus Miami/Oklahoma baut den Krösus unter den US-Wohnmobilen. Für 1.526.800 Dollar (rund 1.184.000 Euro) bekommt der Kunde ein Fünfsterne-Hotel auf Rädern mit allen erdenklichen Extras. Alle Modelle werden durchnummeriert und auf Kundenwunsch gefertigt. Derzeit im Verkaufsraum: Nummer 1423 (Foto).
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Einer der Big Player unter der US-amerikanischen Wohnmobil-Herstellern ist das Unternehmen Winnebago aus Forest City/Iowa. Nummer eins im Stall ist der "Tour", der je nach Ausstatung zwischen 299.600 und 328.598 Dollar zu haben ist (Modell 2011). Befeuert wird er ...
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... von einem 8,9-Liter großen Turbodiesel mit 406 PS. Auf einer Länge von 13 Metern ist Platz für eine stattliche Einbauküche, eine nette Essecke und zwei volumiöse, um 360 Grad drehbare Einzel-Ledersitze im Cockpit. Der weiße Dachhimmel sorgt für eine leichte Atmosphäre.
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Das zweitgrößte Modell von Winnebago ist der "Journey", den es ab 250.515 Dollar gibt. Für einen amtlichen Vortrieb sorgt auch hier der 8.9 Turbodiesel. Der Journey ist 60 Zentimeter kürzer als der Tour, ...
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... die Inneneinrichtung aber nicht minder imposant. An Ablage- und Staufächern mangelt es definitiv nicht. Zählen Sie selbst!
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Jetzt wird es wild: Dieser 13-Meter-Brummer heißt "Cheetah" (engl. für Gepard) und läuft bei der Firma Safari vom Band. Die Preisliste beginnt bei 232.200 Dollar. Sie haben sich sicher schon gefragt, wie das Chassis eines solchen Kolosses aussieht. Kein Problem, ...
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... hier kommt die Auflösung.
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Ein paar Zahlen: Die Deckenhöhe im Cheetah beträgt 2,13 Meter, der Radstand 6,63 Meter. Fürs Entertainment sind drei Fernseher an Bord (94 cm Bilddiagonale im Wohnzimmer, 81cm im Cockpit, 51 cm im Schlafzimmer). Anschlüsse für Waschmaschine und Trockner gibt es natürlich auch.
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Einen Großteil des Trips in einem Wohnmobil verbringt der Reisende auf dem Campingplatz. Damit einem die heiße Sommersonne nicht die Nase verbrennt, wird der "Navigator" von Holiday Rambler mit einem riesigen Sonnensegel ausgeliefert. Das 22,8 Tonnen-Monster ...
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... ist 13,66 Meter lang, sein Herz ist ein 15-Liter-Diesel von Cummins mit 532 PS. Wahlweise ist das Aggregat auch mit 659 PS zu haben. 505.080 Dollar kostet der treue Reisebegleiter, das sind umgerechnet rund 391.800 Euro. Wer diesen stolzen Preis bezahlt, ...
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... möchte natürlich bestens versorgt werden. Zu diesem Zweck hat Holiday Rambler ein praktisches Fach für die Grill-Utensilien in den Unterboden eingebaut. Mit etwas Verhandlungsgeschick gibt es bei diesem Preis den guten Weber-Grill und das Picknick-Set bestimmt gratis dazu.
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Dieses Motorhome namens "Ellipse" wird von der Winnebago-Tochter Itasca hergestellt. Die Befeuerung übernimmt der bekannte 8,9-Liter-Turbodiesel mit 406 PS, die Preisliste beginnt bei 303.800 und endet bei 332.895 Dollar. Auch der Ellipse ist 13 Meter lang.
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Ein Muss in jedem Edel-Cruiser: bequemes Einzelgestühl und eine riesige Pamorama-Frontscheibe. Man will ja schließlich königlich sitzen und dabei keine Sehenswürdigkeit verpassen. Und wenn nach einem langen Tag auf dem Highway ...
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... der passende Stellplatz gefunden ist, wartet in den meisten Modellen ein gemütliches, rund zwei Meter breites Doppelbett. Für besonders kuschelige Stunden kann der optionale Elektro-Kamin bei Itasca bestellt werden.
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Interessanterweise sind die dicken Wohnmobile allesamt sehr aufwendig gemustert. Einfarbige Modelle scheinen bei der Camper-Kundschaft nicht gut anzukommen. Auch das Vorzeige-Modell "Zephyr" von Tiffin Motorhomes mit seinem 507 PS starken 10,8-Liter-Cummins kommt quietschbunt daher, ...
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... wobei die unterschiedlichsten Farben miteinander kombinierbar sind.
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Im Innenraum auch hier jede Menge Luxus wie bespielsweise ein begehbarer Kleiderschrank mit automatischer Beleuchtung und ein exklusives Heimkino mit Surround-System und DVD-Player.
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Der Prevost "H345 VIP" ist eines der bulligsten Exemplarer in dieser potenten Auflistung. Seine imposanten Daten: 13,72 Meter Gesamtlänge, 8,03 Meter Radstand, 2,60 Meter Breite ...
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... und 3,78 Meter Höhe. In den Tank passen unfassbare 870 Liter Sprit. Sein Leergewicht (inklusive Fahrer) beträgt 15 Tonnen, das zulässige Gesamtgewicht knapp 25 Tonnen. Ein 14-Liter-Aggregat mit 522 PS übernimmt die Arbeit.
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Zwei dicke Dinger: der Prevost mit seinem Modell-Bruder XLII (links), der ebenfalls stolze 13,72 Meter lang ist.
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Der Name täuscht: Mit dem "Cross Country" von Sportscoach sollte man nicht unbedingt ins holprige Gelände fahren. Dafür verspricht der 12,60 Meter lange Reise-Bus mit seinem 345 PS starken Achtzylinder wunderbare Laufruhe bei Tempo 120 auf einem der riesigen US-Highways.
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Es gibt ihn doch, den einfarbigen WoMo-Bomber: Der Post-gelbe Riesen-Camper von Motor Coach Industries trägt den schlichten Namen "MCI J4500" und wird laut Hersteller gern als Tourbus verwendet. Auf 13.89 Meter Gesamtlänge hat die fünfköpfige Rockgruppe nebst Manager genügend Platz zum Relaxen. Hier geht es zu den stärksten Lkw der Welt!