Kastig, praktisch, gut – die Vollwertkombis der Mittelklasse. Von Handelsreisenden geschätzt, von Familien geliebt, die Wahl des rational denkenden Konsumenten. Das Angebot ist viel - fältig und allseits bekannt, die Kombilandschaft der Mittelklasse präsentiert sich als eine heile Welt im Auto-Universum. Aus und vorbei. Denn nun kommt Skoda. Und wie immer, wenn die tschechische VW-Tochter anrollt, zittert das Establishment. Nicht nur, dass die Marke mit dem gefiederten Pfeil im Logo fortwährend die Preise bricht. Die Dinger sind auch noch richtig gut gemacht. Neuester Schocker: der Superb Combi, Skodas Vorstoß in die Klasse der ausgewachsenen Kombis.

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Skoda Superb Combi
Zugegeben, als Limousine ist der Superb kein Knaller – wohl auch, weil er nicht so aussieht, wie es sein Name verspricht. Aber als Kombi bekommt er Biss. Nun macht er auch bei Tageslicht was her. Und zu Preisen ab 23.950 Euro bietet er im Laderaum Platz für ein ganzes Tennisturnier. Da ist er in dieser Klasse der Größte. Hier tritt er in der Vernunftvariante an, als 2.0 TDI mit 140 PS. Mit der umfangreichen "Elegance"-Ausstattung kostet der Skoda dann 33.550 Euro (als "Comfort" ab 26.850 Euro). Klar, dass wir ihm zum Vergleich einen VW Passat Variant vorsetzen: gleicher Konzern, verwandte Technik, aber – jetzt Obacht – billiger. Jawohl. Als 2.0 Blue TDI mit 143 PS und "Comfortline"-Garnierung steht er für 31.950 Euro in der Liste. Dazu das wunderbare DCC-Fahrwerk mit den verstellbaren Stoßdämpfern, macht 32.995 Euro. Verkehrte Welt? Natürlich nicht, denn mit der Ausstattung des Skoda versehen, würde sich der VW preislich zügig nach oben verabschieden.

Mit dem Honda Accord hat der kleinste Kombi den größten Preis

Honda Accord Tourer
Außerdem am Start: der tüchtige und geräumige Ford Mondeo Turnier, Modell 2.0 TDCi Titanium-X, 140 PS stark, gut ausgestattet und für 33.150 Euro zu haben. Eine der härtesten Nüsse für den Skoda, keine Frage. Honda, zuständig für die Feinkost unter den japanischen Offerten, fährt den Honda Accord Tourer auf, hier als 2.2i DTEC Executive. Das stattliche Gefährt besitzt den stärksten Motor (150 PS) und die beste Ausstattung in dieser Runde – eine individuelle und höchst verlockende Alternative zu den Bestsellern in der Mittelklasse. Aber kein Schnäppchen: So ein Luxus-Honda kostet 35.690 Euro. Ebenfalls 150 PS (aber etwas weniger Drehmoment) liefert der Toyota Avensis Combi. 120 Kilo leichter als der Honda, darf auf jeden Fall mit ordentlich Dampf gerechnet werden.
Optisch gibt sich der Avensis nicht mehr so langweilig wie die Vorgänger, preislich bewegt er sich aber immer noch am unteren Rand des Spektrums – wie früher. Die Variante 2.2 D-4D Sol, nicht üppig, aber ausreichend ausgestattet, be kommt man schon für 28.950 Euro. Fünf Diesel-Kombis mit starken Argumenten – und was kommt dabei heraus? Abwarten. So viel aber schon mal vorab: Am wenigsten umweltschädlich ist das Ergebnis beim VW. "Blue" meint hier einen zusätzlichen Stickoxid-Kat, der die Schadstoffe auf das künftige Euro-6-Niveau reduziert. Honda und Toyota erfüllen Euro 5, Ford und Skoda tatsächlich nur die Euro-4-Norm.
Weitere Details zum Vergleich der fünf Mittelklasse-Kombis gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen finden Sie als Download im Heftarchiv.

Fazit

von

Wolfgang König
Was sich VW von Skoda alles bieten lässt. Jetzt rücken die Tschechen auch noch dem Passat auf die Pelle und bauen den besseren Kombi. Sicher, der VW hat noch seine Vorzüge, aber der Superb ist ganz klar das attraktivere Angebot. Der Ford bleibt, was er immer war: eine echte Passat-Alternative, nicht so hochwertig, aber dafür vergnüglicher zu fahren. Der Toyota punktet beim Preis und hat beim Sprint die Nase vorn. Ansonsten aber kann er wenig glänzen. Der Honda Accord zeigt Charakter, aber als Kombi steht er hier auf verlorenem Posten.

Von

Wolfgang König