Korrosion bei Mercedes A- und B-Klasse
Der Rost ist zurück

—
Rost-Skandal bei Mercedes! Wegen Fehlern im Produktionsprozess können Türen und Hauben der aktuellen A-Klasse und B-Klasse rosten. Betroffen sind weltweit bis zu 445.000 Fahrzeuge.
Rost! Ausgerechnet bei Deutschlands Traditionsmarke schlechthin: Mercedes-Benz. Die Türen und Hauben der aktuellen A-Klasse (Baureihe W 169) und B-Klasse (W 245) können korrodieren. Schuld ist offenbar ein Fehler im Produktionsprozess. In Deutschland besteht bei mindestens 205.000 Fahrzeugen Rostgefahr, weltweit bis zu 445.000 Autos betroffen. Das Problem: Die elastische Dichtmasse an den Tür- und Haubenfalzen wurde offenbar vor der korrosionshemmenden kathodischen Tauchlackierung aufgebracht – aufs blanke Blech. Die Folgen sind fatal: Gelangt Feuchtigkeit unter die Dichtmasse, wird diese unterrostet. Ein Prozess, der zunächst kaum sichtbar ist. Zeigen sich winzige Bläschen im Lack, ist die Korrosion bereits fortgeschritten. Per interner Werkstattanweisung (liegt AUTO BILD vor) wurden Anfang 2008 die Mercedes-Niederlassungen und -Vertragshändler über den Umgang mit den Rostschäden instruiert. Die Anweisung unterscheidet zwischen "leichter Korrosion ohne Korrosionsbefall im Falz" und "Korrosion auch im Falzbereich".
Fälle sollen über Kulanzanträge abgewickelt werden
Für die leichten Fälle ist eine Instandsetzung vorgesehen: Die Abdichtung wird entfernt, das Blech entrostet, grundiert, abgedichtet und lackiert. Bei schwerem Rostbefall werden die Türen getauscht. Problem: Das sogenannte Beilackieren benachbarter Karosserieteile, übliches Verfahren zur Beseitigung leichter Farbabweichungen, geht bislang meist zulasten des Kunden. Beim Tausch von fünf Türen werden so schnell 1000 Euro fällig.
Mehr zum neuen Rost-Skandal und über die Mercedes-Rost-Sünden der Vergangenheit lesen Sie ab Freitag in AUTO BILD 24/2008.
Service-Links