Nicht nur schmutzige Luft, auch die anhaltende Energiekrise könnte Autofahrer in Deutschland bald ausbremsen – zumindest zeitweise. So wird durch die eingeschränkte Versorgung mit fossilen Kraftstoffen durch den Ukraine-Krieg wieder über autofreie Tage und Tempolimits diskutiert.
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Audi-Chef Markus Duesmann nimmt's gelassen, er zeigt sich in der aktuellen Krise offen für derlei Maßnahmen: "Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (kostenpflichtig). Er würde aus der Situation das Beste machen: "Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren."
Markus Duesmann
Markus Duesmann ist seit April 2020 Vorstandsvorsitzender von Audi – und offen gegenüber Maßnahmen gegen die Energiekrise.
Bild: Audi AG

Auch ein Tempolimit könne ein hilfreiches Symbol sein, so der Audi-Vorstandsvorsitzende: "Wir müssen umdenken, uns klar werden, dass sich unser Leben ändert." Geld "als einziger Regler" reiche nicht aus.

VDA hält nichts von autofreien Sonntagen

Der Verband der Automobilindustrie (VDA), dem auch Audi angehört, kann diese Gedanken nicht nachvollziehen: "Fahrverbote als Reaktion auf steigende Energiepreise wie in den 70er Jahren lehnen wir ab", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Die Menschen wüssten selbst, wie man klug spare. Zudem solle weiter an einer situationsangepassten Geschwindigkeitsregulierung gearbeitet werden. Es gelte Eigenverantwortung zu fördern "statt mit Verboten und Belehrungen abzuschrecken", so Müller.

Greenpeace-Vorschläge gegen Abhängigkeit von russischem Öl

Bereits im März 2022, kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, hatte die Umweltorganisation Greenpeace kurzfristig wirkende Maßnahmen vorgeschlagen, um Deutschlands Ölverbrauch zu senken – auch den Verbrauch von Diesel und Benzin für Kraftfahrzeuge. Das soll die Importabhängigkeit von russischem Öl verringern. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählten die Einführung eines temporären, auf die Dauer des Konflikts bezogenen Tempolimits von 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h in Städten.
Greenpeace schlug außerdem vor, dass Bürger auf jede vierte Freizeitfahrt-Autofahrt über 20 Kilometer verzichten sollten und dass zweimal im Monat ein autofreier Sonntag verhängt wird. Auch die Fortführung des Homeoffice gehörte zu den angeregten Maßnahmen.
Mit Material von dpa