Ladestationen für E-Autos: Ladenetz-Ranking, Ladepunkte pro Auto
Studie enthüllt: Wo mehr Ladestationen für E-Autos hinmüssen

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Die Zahl der Elektroautos in Deutschland wächst dreimal so schnell wie die der öffentlichen Ladesäulen. Das nervt viele E-Auto-Interessenten. Eine neue Studie zeigt, wo der Staat am besten fördern sollte!
Bild: EnBW
Inhaltsverzeichnis
- Wie viele Ladepunkte gibt es in Deutschland?
- Zahl der E-Autos wächst dreimal so schnell
- Wie viele E-Autos teilen sich eine öffentliche Ladesäule?
- Warum gibt es zu wenig Ladestationen?
- Ladesäulen-Ausbau vor allem in Großstädten empfohlen
- VDA-Ranking zeigt Ladesäulen-Mangel
- Wie viele neue Ladepunkte entstehen pro Woche?
- Welches Bundesland hat die meisten Ladesäulen?
- In welcher Stadt gibt es die wenigsten Ladepunkte?
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos und Plug-in-Hybride in Deutschland kommt voran, liegt aber weiter deutlich hinter dem Bedarf. Zum Jahresbeginn 2022 vermeldete die Bundesnetzagentur genau 52.203 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge, davon 44.486 Normalladepunkte (AC) und 7717 Schnellladepunkte (DC).
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Dabei handelt es sich um alle öffentlichen Ladepunkte, die das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur vollständig abgeschlossen haben und die im Internet veröffentlicht werden. Die tatsächliche Zahl liegt also etwas höher, Teslas Supercharger beispielsweise tauchen hier nicht auf (zur Ladesäulenkarte).
Am Mangel an öffentlichen Ladestationen (eine Station kann mehrere Ladepunkte haben) ändert dieser Hinweis jedoch nichts. Dieser besteht nicht nur, er wächst sogar weiter. So hat sich in den Jahren 2021 und 2020 laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) und der Bundesnetzagentur der Bestand an Fahrzeugen fast versechsfacht, während es nur zu einer knappen Verdopplung der Ladepunkte kam.
Statt 8 Elektroautos müssten sich nun 23 Fahrzeuge einen öffentlichen Stromladepunkt teilen. Das liege auch deutlich unter der ursprünglichen EU-Zielgröße von einem Ladepunkt pro 10 Elektroautos. Dieser Trend könnte für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität zum Problem werden, so KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
Der Hauptgrund für diese Misere: Ladesäulen oder sogar ganze Ladeparks lassen sich oft (noch) nicht wirtschaftlich betreiben. Daher zögern die sogenannten Charpe Point Operator (CPO), also die Ladesäulenbetreiber, mit dem Ausbau.
Eine Lösung dieser Gesamtproblematik hat nun eine Studie der staatlichen KfW-Förderbank aufgezeigt (zum PDF). Demnach müsste statt eines gleichmäßigen, flächendeckenden Ausbaus vor allem die Ladeinfrastruktur in Ballungsgebieten gefördert werden.
Was sind CPO, MSP und Ladestationen?
Was steckt hinter den Begriffen CPO, MSP und Ladestation?
CPO: "Charge Point Operator" = Betreiber von Ladestationen – MSP: "Mobility Service Provider" = Dienst zum Laden via Karte/App an Stationen verschiedner CPOs – Ladestation: Gerät zum Versorgen von E-Autos mit Strom (meist mit mehreren Ladepunkten)
Dort, so die Sonderauswertung des KfW-Energiewendebarometers, seien bei einem weiteren zahlenmäßigen Anstieg der Elektrofahrzeuge höhere Nutzungsraten zu erwarten. Einfacher ausgedrückt: Wo viele Menschen wohnen, werden vermutlich mehr E-Autos gekauft und Ladestationen häufiger genutzt.
Zumal – auch das ist eine Erkenntnis der Studie – E-Autos in kreisfreien Großstädten, also dicht besiedelten Gebieten, weniger private Abstellfläche haben und somit auch im Verhältnis seltener zu Hause geladen werden.
Nach wie vor sind die Reichweitenangst und die Furcht, die Akkus nicht aufladen zu können, die größten Bremsklötze beim Umstieg vom Diesel oder Benziner auf ein E-Auto. Die öffentliche Ladeinfrastruktur sei in diesem Zusammenhang die zentrale Stellschraube für Akzeptanz von Elektromobilität, heißt es in der KfW-Studie.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert im März 2022 in seinem Masterplan Ladeinfrastruktur 2.0 unter anderem eine staatliche "Booster-Förderung" in Höhe von 5 Milliarden Euro, die in öffentliche und private Ladepunkte fließen soll. Bereits im Oktober 2021 monierte der VDA in seinem E-Ladenetz-Ranking zum wiederholten Mal die mangelhafte Ladeinfrastruktur in Deutschland.
Zu diesem Zeitpunkt mussten sich bei genau 48.717 öffentlichen Ladepunkte (7053 DC) in Deutschland im Durchschnitt rund 21 zugelassene E-Fahrzeuge einen Ladeanschluss teilen. Im April 2021 waren es nur rund 17 Stromer.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller betonte: "Die ambitionierten Ziele der neuen Bundesregierung – bis zu 15 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 – erhöhen nochmals den Druck auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur." Heißt: Der Staat muss ordentlich Gas geben.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Bild: DPA
Wöchentlich werden nur etwa 250 neue Ladepunkte in ganz Deutschland gebaut. Soll das 15-Millionen-E-Auto-Ziel erreicht werden, bräuchten wir allerdings rund 2000 neue Ladesäulen in der Woche, damit sich 2030 immerhin nur 15 Autos eine Steckdose teilen müssen.
Müller regte im "Spiegel" auch ein Spitzentreffen der beteiligten Branchen von Tankstellen- und Parkplatzbetreibern über die Gebäudewirtschaft und Energieversorgen bis hin zu den Kommunen an, um einen "konkreten Plan" für einen beschleunigten Ausbau zu entwickeln.
Im Bundesland Sachsen kommt es zu den kürzesten Staus an der Ladesäule. Hier liegt der sogenannte T-Wert bei 13,1 (Stand 1. Oktober 2021). Der T-Wert sagt aus, wie viele Elektro-Pkw sich einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen müssen. Mehr als doppelt so viele Autos, nämlich fast 28 E-Pkw, kommen in Hessen auf eine Ladesäule. Das Bundesland ist damit Schlusslicht im Ranking.
Auf der Ebene der Bundesländer führt Sachsen, bei den Städten und Kreisen liegt dagegen die Stadt Salzgitter in Niedersachsen im Ranking ganz vorne. Hier teilen sich gerade einmal sechs E-Autos eine Ladesäule. Es folgen der Landkreis Saale-Orla-Kreis und der Landkreis Uckermark. Hier liegt der T-Wert jeweils bei 6,4.
Ladenetz-Ranking: T-Wert Bundesländer Oktober 2021
Rang
Bundesland
T-Wert: E-Pkw pro Ladepunkt
E-Pkw-Bestand
Ladepunkte
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Interessant: Auf dem drittletzten Platz landet der Landkreis Peine, nur gut 30 Kilometer von Spitzenreiter Salzgitter entfernt. Den vorletzten Platz nimmt der Landkreis Neunkirchen im Saarland ein. Hier müssen sich mehr als 70 Fahrzeuge eine Ladesäule teilen.
Besonders schlecht sieht es in der Stadt Offenbach am Main aus. Hier staut es sich gewaltig an den Ladesäulen: 95 E-Autos müssen sich einen Ladepunkt teilen. In der Tabelle oben können Sie sehen, wie Ihr Bundesland abschneidet.
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