Laika Kosmo 909: Wohnmobil-Test, guter Preis, günstig
Komfort zum Kampfpreis
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Weniger als 60.000 Euro Einstiegspreis – die neuen Kosmo-Integrierten von Laika sind eine Kampfansage an den Wettbewerb. Ob Sparen Spaß macht, klärt unser Fahrbericht.
Laika hatte es eilig, seine noch junge Einstiegs-Baureihe namens Kosmo weiter aufzufächern. Nach Kastenwagen, Teilintegrierten und Alkoven hat das zur Erwin-Hymer-Gruppe gehörende Unternehmen mit den Modellen Kosmo 909 und 912 jetzt auch in dieser Kategorie Vollintegrierte im Programm – wahlweise mit Doppelbett (909) oder Queensbett im Heck (912). In den gehobeneren Baureihen Ecovip und Kreos bietet der 1964 gegründete Hersteller aus San Casciano in Val di Pesa unmittelbar bei Florenz ebenfalls Vollintegrierte an.Wer einen Blick in die Kosmo-Preisliste wirft, wundert sich nicht schlecht: Die beiden Integrierten 909 und 912 sind mit jeweils 59.990 Euro Grundpreis so knallhart kalkuliert, dass der Wettbewerb aufhorchen dürfte. So schnell hat außerdem kaum ein Hersteller jemals eine komplette Baureihe aus dem Boden gestampft.
Bei der Serienausstattung knausert der Kosmo 909 nicht
Die stärkere 140-PS-Variante verschafft dem 7,41 Meter langen Integrierten standesgemäßere Fahrleistungen als die Basis.
Das ist er: Ein vor allem im Frontbereich futuristisch gestalteter Vollintegrierter, nach dem sich so mancher Passant umdreht. Wir fuhren die Einzelbetten-Version namens Kosmo 909, die ab Werk mit dem Euro 6d-Temp-konformen 120-PS-Diesel der neuen Ducato-Generation ausgeliefert wird. Im Testmobil sorgte allerdings die stärkere 140-PS-Variante für Vortrieb, die dem 7,41 Meter langen Integrierten zu standesgemäßeren Fahrleistungen verhilft. Die 20 PS mehr gibt's für 774 Euro extra. Verglichen mit dem Wettbewerb ist das eine durchaus moderate Aufpreispolitik. Auch bei der Serienausstattung knausert der Kosmo 909 nicht: Neben ESP sind ABS, ASR, Hill Holder, Fahrer- und Beifahrerairbag sowie der Kippschutz namens Roll Over Mitigation an Bord, außerdem beheizte und elektrisch verstellbare Busspiegel und im Wohnraumstoff bezogene Vordersitze mit Armlehnen. Zur Serienausstattung zählen außerdem Alu-Rahmenfenster, eine 70 Zentimeter breite Aufbautür, die Bedienung per Ein-Schlüssel-System und zwei Heckgaragentüren. Die Liste für das Wohnmobil lässt sich ergänzen, etwa durch die Fahrerhaus-Verdunkelung, die Dachfenster im Wohn-, Schlaf- und Küchenbereich sowie die LED-Beleuchtung.
Die Stehhöhe im Innenraum beträgt stattliche 2,13 Meter
Das serienmäßige Hubbett bietet mit Dachluke und ausreichender Sitzhöhe eine angenehme Schlafstätte.
Das hat er: Verarbeitungsmängel im Detail. Zwar handelt es sich beim Testmobil um ein frühes Modell aus der Anlaufphase der Serienproduktion, trotzdem ist es unschön, dass die kleinen Aufkleber, welche die Schraubenköpfe abdecken sollen, sich an manchen Stellen bereits ablösen – Schwachstellen, die uns auch bei unserem Dauertest, einem teilintegrierten Kosmo 212, negativ aufgefallen sind. Zudem ist die Kunststoffblende der Fahrertür schlecht entgratet. Hinzu kommt, dass der Ein- und Ausstieg hier eng und stolperig ist. Positiv fällt ins Gewicht, dass der Kosmo 909 über eine Stehhöhe von stattlichen 2,13 Metern verfügt, auch wenn der Boden nicht durchgängig eben ist. Vor der Dinette sowie vor dem Wasch- und Schlafbereich befindet sich jeweils eine Stufe. Übersichtlich und preislich im Rahmen ist die Liste der Optionen, in deren Mittelpunkt zwei Ausstattungspakete stehen: das Komfort-Paket, mit dem das Testmobil ausgestattet ist (1990 Euro), und das Dolce-Vita-Radio/Navi/TV-Paket (4290 Euro). Ersteres umfasst Fahrerhaus-Klimaanlage, Traktions- und Bergab-Fahrhilfe, Tempomaten, Teppichmatten, einen isolierten Abwassertank und eine Holzeinlage für die Dusche. Letzteres bündelt mit Multimedia-System samt Navi, Radio und Rückfahrkamera, 22-Zoll-LED-TV und Sat-Anlage sowie der Möglichkeit, die Heizung per Smartphone fernzusteuern, zentrale Komfortfunktionen.
Ohne Rückfahrkamera wird das Einparken zum Ratespiel
Auf schlechten Strecken kommt der Kosmo 909 etwas ins Stuckern, doch die komfortablen Sitze federn einen Großteil der Schwingungen ab.
So fährt er: Mit 140 PS ausreichend durchzugsstark, aber mit lauten Motorgeräuschen – womöglich ein Hinweis, dass bei der Dämmung gespart wurde. Wer auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, muss die Tür mit Nachdruck ins Schloss ziehen, damit sie sicher schließt. Der laute Motor übertönt weitgehend die aufkommenden Windgeräusche. Der Aufbau ist außerdem nicht frei von Klapper- und Knarztönen. Auf schlechten Strecken kommt der Kosmo 909 etwas ins Stuckern, doch die komfortablen Sitze federn einen Großteil der Schwingungen ab. Wer AdBlue nachfüllen muss, sollte aufpassen: Der Einfüllstutzen befindet sich innen neben dem Fahrersitz, sodass man genau zielen sollte, um unangenehme Gerüche zu vermeiden. Die Bremsen packen beherzt zu, auch der Schaltkomfort der weitverbreiteten Fiat-Ducato-Basis liegt auf klassenüblichem Niveau. Ohne Rückfahrkamera – wie beim Testmobil – gerät das Einparken des 7,41 Meter langen Mobils aber selbst für Geübte zum Ratespiel. Dieses Extra sollten sich Käufer daher auf jeden Fall gönnen. Die große Blende zwischen Windschutzscheibe und Cockpit war bei unserem frühen Serienmodell wenig passgenau. Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf. Damit der Preis wirklich heiß bleibt und die Begeisterung der Kunden nicht abkühlt.
Bildergalerie
Wohnmobil-Test Laika Kosmo 909
Fazit von Peter Michaely: Preislich ist der Laika Kosmo 909 wirklich ein Überflieger, keine Frage. Zusätzlich punktet er mit schönem Design und ordentlicher Ausstattung. Damit Sparen wirklich Spaß macht, muss Laika allerdings an der Verarbeitungsqualität feilen. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
Nach Kastenwagen, Teilintegrierten und Alkoven hat Laika (Erwin-Hymer-Gruppe) für seine Einstiegs-Baureihe Kosmo jetzt auch Vollintegrierte im Programm – wahlweise mit Doppelbett (909) oder Queensbett im Heck (912).
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Wir testen die Einzelbetten-Version 909. Auf 7,41 Metern kommen vier Sitz- und Schlafplätze unter. Wer einen Blick in die Kosmo-Preisliste wirft, wundert sich nicht schlecht: Die beiden Integrierten 909 und 912 sind mit jeweils 59.990 Euro Grundpreis so knallhart kalkuliert, dass der Wettbewerb aufhorchen dürfte.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Ab Werk kommt der Kosmo 909 mit dem Euro 6d-Temp-konformen 120-PS-Diesel der neuen Ducato-Generation ausgeliefert wird. Im Testmobil sorgte allerdings die stärkere 140-PS-Variante für Vortrieb, die dem 7,41 Meter langen Integrierten zu standesgemäßeren Fahrleistungen verhilft.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Die 20 PS mehr gibt's für 774 Euro extra. Verglichen mit dem Wettbewerb ist das eine durchaus moderate Aufpreispolitik.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Auch bei der Serienausstattung knausert der Kosmo 909 nicht: Neben ESP sind ABS, ASR, Hill Holder, Fahrer- und Beifahrerairbag sowie der Kippschutz namens Roll Over Mitigation an Bord, außerdem beheizte und elektrisch verstellbare Busspiegel und im Wohnraumstoff bezogene Vordersitze mit Armlehnen.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Zur Serienausstattung zählen außerdem Alu-Rahmenfenster, eine 70 Zentimeter breite Aufbautür, die Bedienung per Ein-Schlüssel-System und zwei Heckgaragentüren. Die Liste für das Wohnmobil lässt sich ergänzen, etwa durch die Fahrerhaus-Verdunkelung, die Dachfenster im Wohn-, Schlaf- und Küchenbereich sowie die LED-Beleuchtung.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Im Detail finden sich Verarbeitungsmängel. Zwar handelt es sich beim Testmobil um ein frühes Modell aus der Anlaufphase der Serienproduktion, trotzdem ist es unschön, dass die kleinen Aufkleber, welche die Schraubenköpfe abdecken sollen, sich an manchen Stellen bereits ablösen. Toll sind dagegen der große, verschiebbare Tisch und die bequeme Halbdinette.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Positiv fällt auch ins Gewicht, dass der Kosmo 909 über eine Stehhöhe von stattlichen 2,13 Metern verfügt, auch wenn der Boden nicht durchgängig eben ist. Übersichtlich und preislich im Rahmen ist die Liste der Optionen, in deren Mittelpunkt zwei Ausstattungspakete stehen: das Komfort-Paket (1990 Euro) und das Dolce-Vita-Radio/Navi/TV-Paket (4290 Euro).
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Vor der Dinette sowie vor dem Wasch- und Schlafbereich befindet sich jeweils eine Stufe. Praktisch: Die Spülenabdeckung kann als Arbeitsflächenerweiterung der Küche dienen.
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Fummelig: die Gashähne im Küchen-Unterschrank.
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Der Schlaf- bzw. Sanitärbereich ist mit einer Tür abtrennbar.
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Für 309 Euro gibt es die Erweiterung zum Doppelbett.
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Das serienmäßige Hubbett bietet mit Dachluke und ausreichender Sitzhöhe eine angenehme Schlafstätte.
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Praktisch: Die Heckgarage bietet Licht, viel Stauraum und eine eigene 230-V-Steckdose.
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Das Gasflaschenfach fällt etwas schmal aus.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Wer auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, muss die Tür mit Nachdruck ins Schloss ziehen, damit sie schließt. Der laute Motor übertönt die aufkommenden Windgeräusche. Der Aufbau ist nicht frei von Klapper- und Knarztönen. Auf schlechten Strecken kommt der Kosmo 909 etwas ins Stuckern, doch die komfortablen Sitze federn einen Großteil der Schwingungen ab.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Wer AdBlue nachfüllen muss, sollte aufpassen: Der Einfüllstutzen befindet sich innen neben dem Fahrersitz, sodass man genau zielen sollte, um unangenehme Gerüche zu vermeiden.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Die Bremsen packen beherzt zu, auch der Schaltkomfort der weitverbreiteten Fiat-Ducato-Basis liegt auf klassenüblichem Niveau. Ohne Rückfahrkamera – wie beim Testmobil – gerät das Einparken des 7,41 Meter langen Mobils aber selbst für Geübte zum Ratespiel. Dieses Extra sollten sich Käufer daher auf jeden Fall gönnen.
Bild: Bernd Hanselmann / AUTO BILD
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Fazit: Preislich ist der Laika Kosmo 909 wirklich ein Überflieger, keine Frage. Zusätzlich punktet er mit schönem Design und ordentlicher Ausstattung. Damit Sparen wirklich Spaß macht, muss Laika allerdings an der Verarbeitungsqualität feilen. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.