Lamborghini verabschiedet den Huracán – gefühlt nun schon zum fünften Mal. Nach dem trackaffinen Tecnica und den drei Sondermodellen zum 60. Firmenjubiläum will nun der dreckaffine Sterrato die Baureihe gebührend in den Ruhestand geleiten. Was danach noch kommt? Lassen wir uns einfach überraschen – beschweren werden wir uns sicherlich nicht, wenn die Italiener noch ein paar weitere Exemplare ihres ikonischen Zehnzylinders in den Markt pressen.
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Lamborghini Huracan EVO Blu Aegir, Big Forged Composites
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Lamborghini Huracan STO *Lift*Full Carbon Pack*
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Lamborghini Huracan STO AdPersonam | Lamborghini Nürnberg
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Lamborghini Huracan EVO RWD Spyder | Lamborghini Nürnberg
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449 KW (610 PS)
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Lamborghini Huracan EVO Coupé | Lamborghini Nürnberg
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Lamborghini Huracan EVO Coupe 640 PS Dreamcar
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Lamborghini Huracan EVO Coupe 640 PS Dreamcar
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470 KW (639 PS)
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Lamborghini Huracan STO *Verde Hydra
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Lamborghini Huracan STO *Verde Hydra
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Die Kundschaft jedenfalls reißt ihnen den urwüchsen Sauger in Moment regelrecht aus den Händen. Nicht umsonst sind schon jetzt zum Fahrtermin Anfang Mai fast alle der geplanten 1499 Exemplare verkauft. Lamborghini selbst spricht von rund 85 Prozent. Wer noch will, muss also schnell sein.
Lamborghini Huracán Sterrato
Im Innenraum wenig Neues. Die Sitzposition ist für Großgewachsene nach wie vor etwas gedrungen.
Bild: Hersteller

Ziemlich einzigartig ist der Sterrato so oder so: Einen höhergelegten Mittelmotor-Supersportler, der beim Fahrer staubige "Glücksgewühle" auslösen soll, gab es schließlich noch nicht. Klar, die Präsentation des Italieners fällt ungünstig knapp hinter den 911 Dakar – das wollte der Konzern wohl so –, aber das Antriebskonzept ist doch noch mal ein gänzlich anderes.

Der markante Schnorchel schluckt 30 PS

Der 5,2-Liter-V10 saugt sich seine 610 PS frei zusammen, der Antriebsstrang stammt allerdings nicht, wie die Leistung vermuten lassen könnte, aus dem Huracán Evo. Im Sterrato wütet die Performance-Version aus STO und Tecnica. Dass er 30 PS gegenüber diesen beiden auf der Strecke lässt, ist der geänderten Ansaugführung über den markanten Schnorchel auf dem Dach geschuldet. Der ist freilich dafür da, dass auch bei heftigerem Offroad-Einsatz und hoch staubendem Sand noch frische Luft in den Trakt gelangt.
Lamborghini Huracán Sterrato
Obenliegender Schnorchel als Lufteinlass und ein Sound zum Niederknien.
Bild: Hersteller

Der ist jedoch nicht die einzige markante Komponente am Sterrato: Die aufgesetzten Schutzplanken stechen umso mehr ins Gesicht, desto kontrastiger der restliche Lack des Offroad-Stiers ausfällt. Bei unserem weißen Testwagen natürlich extrem. Dabei sind sie mehr als nur ein Styling-Gimmick, schützen den edlen Lack, wenn auf einer ambitioniert gefahrenen Wald-Sonderprüfung mal ein Busch zu nahe kommt. Doch wo kann man ein Auto wie den Huracán Sterrato eigentlich gebührend ausfahren? Bei uns im heimischen Mischwald sicherlich nicht – da hätte der zuständige Förster ganz schnell was dagegen.

Rallye-Modus statt Corsa-Setting

Also hat Lamborghini im Osten Kaliforniens den Chuckwalla-Raceway präpariert – als Mischung aus Asphalt- und Sandpiste. Beide Talente des Sterrato in einer Runde vereint. Wir knallen direkt aus der Boxengasse heraus, der V10 hinter uns brüllt, als ginge es ihm demnächst an den Kragen. Moment: Das stimmt ja sogar. Ein letztes Aufbäumen, das wortgewaltiger kaum sein könnte, vor allem im Sport-Modus. Nach den ersten beiden Rechtskurven, in denen der Sterrato uns schon mal mit vielen Aufbaubewegungen im Fahrwerk und einem spaßigen Drang zum hinteren Haftungsabriss überrascht, schalten wir direkt in den Rallye-Modus, der hier das bisherige Corsa-Setting ersetzt.
Lamborghini Huracán Sterrato
Auch Rennstrecke kann der Sterrato gut – lässt viel mehr Bewegung im Fahrwerk zu.
Bild: Hersteller

Auf Sand und im Gewühle treibt uns der Instruktor auf dem Beifahrersitz zu immer höheren Tempi an. In einem Huracán ist man im Gelände ja instinktiv vorsichtig. Nicht hier: Vollgas im leichten Drift durch eine lange Links, dann in die Eisen, anpendeln, zwei Gänge runter. Wir zirkeln den Sterrato punktgenau am Innenscheitel an einem stacheligen Busch vorbei. Wo der Lambo-Bändiger sonst Angst um seinen polierten Lack hätte, regiert hier das Grinsen auf dem Gesicht.

Kaum Untersteuern, viel Lenkpräzision

Die speziell entwickelten Bridgestone Dueler krallen sich mit ihren groben Stollen in den Untergrund und schießen den Offroad-Huracán in Richtung der nächsten Kurve. Hier beginnt das irrwitzige Spektakel von vorn. Bremse antippen, Heck wird leicht und mit Vollgas im sandigen Leistungsübersteuern ums Eck – was ein Erlebnis. Kaum Untersteuern, viel Lenkpräzision, man kann sich quasi eingangs in die Kurve einhängen, ausgangs leicht mit dem Hinterrad an den Wall anlehnen.
Lamborghini Huracán Sterrato
V10 ohne Aufladung oder gar Elektro-Unterstützung. 610 PS gehen an alle viere.
Bild: Hersteller

Zurück auf Asphalt müssen wir im Slalom erst mal den Sand aus den Felgen schütteln, nicht dass die gelochte Sechskolben-Carbon-Keramik-Bremsanlage mit 380-mm-Scheiben vorn und 356 mm hinten noch leidet. Zurück auf Asphalt geht das fröhliche Driftspektakel quietschend weiter. Das um 44 Millimeter erhöhte Fahrwerk sorgt mit der weicheren Dämpfer- und Stabt-Abstimmung dafür, dass unheimlich viel Bewegung und Gefühl im Fahrwerk vorherrscht. Drifts sind komplett instinktiv nachregulierbar, lassen sich mit der hecklastigen Allradabstimmung ewig lang um die Kurve ziehen.

Fast 100.000 Euro Offroad-Aufschlag

Ach ja, zum Schluss noch, was uns in diesem Fall überhaupt nicht interessiert: 3,4 Sekunden braucht der Sterrato auf Hundert km/h, 9,8 auf Teempo 200. Bei 260 km/h regelt Lamborghini den Topspeed ab. Und einen Preis gibt es auch noch: 262.558 Euro – über 60.000 Euro mehr als ein Huracán Evo. Doch statt mit schnöden Stammtischwerten zu protzen, gehen wir lieber noch eine Runde driften – auf Dreck und Asphalt. Was mehr Spaß macht, können wir gar nicht sagen.
Lamborghini Huracán Sterrato
Echte Offroad-Stollen an einem Huracán. Der Bridgestone Dueler in 19 Zoll wurde speziell für dieses Modell entwickelt.
Bild: Hersteller

Alexander Bernt
Mit dem Sterrato setzt Lamborghini dem Huracán ein außergewöhnliches Ende. Mit dem Supersportler durch die Offroad-WP, das ist echt mal was Neues. Dabei liegt ihm das fremde Terrain sehr gut: Die weichere Fahrwerks-Abstimmung erlaubt unglaublich viel Bewegung und Gefühl auf Asphalt, im offroadbereich begeistert er mit phänomenalem Einlenkverhalten.