Der Nachfolger des alten Land Rover Defender ist ein moderner Geländewagen – auf einige Hardcore-Fans der Baureihe wirkt die neue Generation allerdings wie ein weichgespültes SUV. Zum Glück gibt es noch den kultigen Vorgänger als Gebrauchtwagen! Der Verkauf des kantigen Offroad-Fossils wurde Anfang 2016 eingestellt, trotz seiner langen Bauzeit ist das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt aber überschaubar.

Wertverlust beim Defender kein Thema

Kultiges Arbeitstier für jedes Abendteuer
Der inserierte Defender ist bislang 74.100 Kilometer gefahren.
Bild: Krüll Premium Cars GmbH
Nachdem die letzten fabrikfrischen Exemplare des alten Defender verkauft waren, stiegen die Preise für gebrauchte Exemplare auf wahnsinnige Höhen. Mittlerweile sind die Geländegänger wertstabil. So auch unser entdeckter Defender 110 TD4 FAP E: Hinter der sperrigen Bezeichnung 110 TD4 FAP E verbirgt sich der Radstand (die Grundmodellvarianten hatten drei Radstände: 90, 110, 130 Zoll), die Zylinderzahl (TD4), der Rußpartikelfilter (FAP) sowie die Modellvariante (E). Der Grundpreis für einen Defender 110 Station Wagon E betrug 2015 knapp 34.700 Euro. Der inserierte Allradler 110 TD4 (Baujahr 2014) soll als Gebrauchtwagen satte 33.900 Euro kosten – nach immerhin 74.100 Kilometern! Neben der augenscheinlichen Wertstabilität hat er aber auch ein paar Extras zu bieten: So hat sich der Erstbesitzer damals für die aufpreispflichtigen seitlichen Trittbretter, die Trittstufe hinten, das Audiosystem sowie für getönte hintere Scheiben entschieden. Auch der praktische "Dachgarten" gehörte nicht zur Basisausstattung.

Offroad-Dinosaurier mit Kinderkrankheiten

Kultiges Arbeitstier für jedes Abendteuer
Abwaschbare Oberflächen und ein großes Lenkrad: Das Cockpit des Defender ist auf Nutzwert ausgelegt.
Bild: Krüll Premium Cars GmbH
Für den Land Rover Defender wurde ab 2012 lediglich ein 2,2-Liter-Diesel angeboten. Die 122 PS haben mit dem über zwei Tonnen schweren Kultfahrzeug kein leichtes Spiel, der Verbrauch ist mit durchschnittlich elf Litern jedoch moderat. Gebrauchtwagenkäufer sollten wissen, dass der Defender für Rostprobleme bekannt ist. Besonders an Türen und Heckpartie sollte man auf Korrosion achten. Auch die Steckachsen können Probleme bereiten. Weil das Fahrzeug schwer ist und sich nicht selten durch Schlamm, Sand und Geröll arbeiten muss, kann die Steckachse brechen. Insbesondere durch starke Belastung wird dieses Bauteil an seine Grenzen gebracht. Wer mit seinem Defender häufiger ins Gelände muss und dabei mehr Sicherheit haben will, der könnte über den Einbau stärkerer Achsen nachdenken. (Darauf sollten Sie beim Kauf eines gebrauchten Land Rover Defender achten!)

Vorsicht vor Mondpreisen

Kultiges Arbeitstier für jedes Abendteuer
Nicht nur für Weltenbummler: Der Land Rover Defender ist ein robustes Arbeitsfahrzeug.
Bild: Krüll Premium Cars GmbH
Viele gebrauchte Land Rover Defender werden zu vollkommen überzogenen Preisen angeboten. Außerdem wurden viele dieser Fahrzeuge, an denen stets der Ruf des Unzerstörbarem hängt, wenig pfleglich behandelt. Findet man ein günstigeres Angebot, dann handelt es sich meist um vollkommen verbastelte Kandidaten – oder Exemplare, bei denen astronomische Zahlen auf dem Tacho stehen. All das kann sich beim neuen Käufer rächen. Demnach ist dieser angebotene Defender vom Preis-Leistungs-Verhältnis her ein guter Deal!

Von

Adele Moser