Le Mans: Schumi-Helfer mit dabei
Barrichello gibt Le-Mans-Debüt

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Rubens Barrichello startet erstmals in der kleineren Prototypen-Klasse. Dabei ist Michael Schumachers ehemaliger Ferrari-Teamkollege wieder Edelhelfer.
Bild: FIA WEC; Barrichello/Facebook; DPPI/picture-alliance
Mit 322 Formel-1-Rennen ist Rubens Barrichello (45) noch heute der Pilot mit den meisten Grands Prix aller Zeiten. 80607 Rennkilometer fuhr er von 1994 bis 2011. Doch bei seinem ersten Start beim Klassiker in Le Mans ist das alles nichts wert: Denn rund 5000 Kilometer könnte sein Prototypen-Klasse-zwei-Team (LMP2) dort allein in nur 24 Stunden absolvieren. 322 Formel-1-Rennen – das ist also gerade mal wie 16 Starts in Le Mans!
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Die meiste Zeit wird Barrichello im Auto Platz nehmen. Denn: Der Brasilianer ist als Leistungsträger angestellt. Seine Teamkollegen Jan Lammers (61) und Frits van Eerd (50) sind nicht nur älter, sondern auch langsamer, starten als Amateurfahrer. Während seiner Zeit in der Formel 1 war Barrichello meistens nur Wasserträger, erst jahrelang bei Ferrari für Michael Schumacher (48), dann 2009 für Jenson Button (37) bei BrawnGP. „Michael Schumacher wurde siebenmal Weltmeister, aber ein Titel sollte mir gehören“, hat Barrichello einmal gesagt. Mehrmals musste er Schumacher passieren lassen. Elf Rennen hat er selber gewonnen.

Rubens Barrichello freut sich auf sein Le-Mans-Debüt
Erst mit 45 Jahren nach Le Mans, wieso so spät? „Ich habe mich nie um Le Mans geschert“, gibt er gegenüber AUTO BILD MOTORSPORT zu. „Aber nachdem ich 2012 beim Indy 500 gefahren bin, wollte ich auch hierher. Damit bin ich in allen Rennsport-Tempeln am Start gewesen.“ Dabei schließt er nicht aus, dass er wiederkommt: „Es wäre fantastisch, eines Tages mit meinen Söhnen Eduardo (15) und Fernando (11) dort zu fahren“, so Barrichello. Eduardo Barrichello wird noch 2017 sein Formel-4-Debüt geben.
Den Le-Mans-Einsatz 2017 finanziert Frits van Eerd, Chef der holländischen Jumbo-Supermarktkette. Er fährt seit Jahren in der Boss-GP mit Formel-1-Rennwagen wie dem 2004er-Minardi-Cosworth oder dem 1998er-Tyrrell-Ford. Über 70 GP-Renner sind in seinem Besitz. „Es sind jedenfalls eine Menge“, grinst er. „Ich fuhr auch schon bei der Rallye Dakar mit. Le Mans ist ein weiterer Traum, der mir noch fehlt.“ Schon 2016 sollte er in Erfüllung gehen, aber da sagte Jos Verstappen (45) noch spontan ab.
Jan Lammers siegte 1988 für Jaguar in Le Mans. Es ist sein 23. Start an der Sarthe und die Rückkehr nach sechs Jahren. Lammers: „Die 24 will ich noch vollmachen. Die Autos sind auch längst nicht mehr so anstrengend zu fahren, aber schneller als zu meiner Formel-1-Zeit vor 25 Jahren.“
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